(Stand 17. 3. 2022)
Der Direktor des ZA MO in Podolsk hat uns geschrieben. In seinem Schreiben weist er uns auf die gesetzlichen Gegebenheiten zur Suche nach unseren Vätern hin. Seit einigen Jahren verfahren wir danach und das Archiv gibt uns Auskünfte.
(Stand 12. März 2022 ) Die Adresse des Suchdienstes des DRK in München wurde gelöscht. Seit wir uns mit der Materie beschäftigen, hat kein einziges Russenkind von dieser Stelle eine Auskunft erhalten.
Das Leipziger Konsulat der Russischen Botschaft hat uns dankenswerterweise die Adresse des Such- und Informationszentrum des Zentralkomitees des Roten Kreuzes der Russischen Föderation in Moskau zur Verfügung gestellt. Es geht um Suchen in den Ländern der ehenaligen Sowjetunion. Punkt 2.10)
Die Suche nach dem Vater
Unsere Informationen auf dieser Seite dienen ausschließlich der Suche nach dem Vater und dessen Familie. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Rechtsansprüche wie zum Beispiel Unterhalt und alles weitere seit langem verjährt sind und demzufolge nicht mehr gestellt werden können.
3. Weitere Informationen über den Vater
7. Informationen über Vermisste
Jeder, der einen sowjetischen Militärangehörigen oder eines entsprechenden anderen Dienstes und eine Mutter aus einem Land, in welchem die sowjetischen Armeen standen, kann sich auf die Suche nach dem Vater und seiner Familie begeben. Dabei sind zwei Fälle möglich:
- Man kennt den Namen des Vaters oder
- Man hat nur ungenaue oder falsche Informationen über ihn.
1.1 Name des Vaters ist bekannt
Wir können feststellen, dass mit der hier beschriebenen Weise die russischen Archive Auskunft über unsere Väter geben. Deshalb ist dieser Teil des Artikels gestrafft worden.
Noch etwas: Wenn ein Betroffener sich nicht ganz klar darüber ist, was zu tun oder zu schreiben ist, meldet Euch bei unanketa_oficer_1.pdfs! Wir helfen in jedem Falle.
Hat man den Namen des Vaters, möglichst noch weitere Informationen über ihn wie
- Name , Vorname, Vatersname
-Geburtstag, Geburtsort
- Dienstgrad, Dienststellung
- Garnison, Ort, Zeit
- Nationalität
kann man einen Suchantrag an die russischen Archive stellen. Hat man eine Photographie von ihm, schicke man sie mit.
Im Januar 2020 stellte ein Russenkind in Podolsk den Antrag auf Auskunft nach seinem Vater. Das Archiv antwortete im März, die Zustellung dauerte bis Ende September. An der Antwort ist zu sehen, dass das Archiv seine Arbeit auf IT-Verarbeitung umstellt.
Hier nun der Originaltext, nachzulesen weiter unten:
Für unsere Zwecke:
Fragebogen an den zentralen Militärbezirk des Verteidigungsministeriums für einen Offizier / Soldaten, der auf Wehrpflicht diente
Fragebogen herunterzuladen-anketa_oficer_1.odt-anketa_oficer_1.pdf
Die Ausfüllhilfe hier herunterladen-anketa_ausfuellhilfe.pdf
Der Antrag ist in Russisch zu stellen
Deshalb empfehlen wir, sich bei Anträgen an die Vorgaben zu halten. Selbstverständlich können wir nur die Angaben zum Vater machen, die wir haben.
Diese Form ist neu und wir haben noch keine Erfahrungen damit.
Den Antrag etwa so formulieren:
"Absender, Datum
an
Zentralny archiv Ministerstwa oborony RF
Moskowskaja oblast
142100, g. Podolsk
ul. Kirowa, 74
Russische Föderation
Sehr geehrte Damen und Herren!
Mein Name ist … Ich suche meinen Vater.
Dann die entsprechenden Angaben nach obigem Schema, Geburtstag, Geburtsort, Mutters Name
Angaben, die man vom Vater hat ...
Bitte helfen Sie mir, ihn zu finden!
Mit freundlichen Grüßen
Unterschrift“
Beifügen:
Kopie des Personalausweises
Ausgefüllten Fragebogen
eine von einem beglaubigten Dolmetscher in Russische übersetzte Geburtsurkunde mit Stempel /Keine Apostille nötig
eine von einem beglaubigten Dolmetscher in Russische übersetzte Meldebescheinigung mit Stempel /Keine Apostille nötig
Wir haben Fälle, in denen der Ort der Begegnung von Mutter und Vater nicht bekannt ist. In diesem Falle ist der Ort der Garnison, sofern bekannt, mit anzugeben.
In der Mehrheit waren die Väter Angehörige der Roten, respektive Sowjetarmee.Deshalb richte man seinen Suchantrag zunächst an das Archiv des Russischen Verteidigungsministeriums / ZAMO (Punkt 2.1 weiter unten).
Und nur im Falle, dass der Militärangehörige seinen richtigen Namen der Mutter angegeben hatte, kann er gefunden werden.
Des weiteren haben wir Angehörige von Russenkindern wie zum Beispiel deren Kinder und Enkel, die den Suchantrag stellen. Sie sollten ebenso verfahren.
Kommt von dort eine Antwort in dem Sinne, dass der Gesuchte sich nicht in seinem Bestand befindet, richte man das gleiche Schreiben an die beiden anderen Archive, siehe Punkte 2.2 und 2.3. Anfragen an diese Archive empfehlen wir, Kopien der beglaubigten Geburtsurkunde und der Meldebescheinigung beizulegen.
In diesem Zusammenhang wird oft die Frage gestellt:
Ich kenne den Namen nicht richtig, vielleicht mit einem „o“ oder einem „a“, „z“ oder „tz“ gesprochen, wie das richtig geschrieben wird, weiß ich nicht, in Kyrillisch schon gar nicht ...
Die Archive sind sich dessen bewußt und setzen von sich aus, wenn der Name nicht gefunden wird, Varianten ein, um die Suche erfolgreich zu lösen. Deshalb sollte der Suchende sich nicht davon abhalten lassen, dass er den Namen eventuell nicht richtig geschrieben hat.
Wird der Vater gefunden, teilt das Archiv mit, was es an Informationen hat:
die persönlichen Angaben, Laufbahn, Orden, Einsatzorte.
Man bekommt die Adresse, an welcher der Vater lebte, als er aus der Reserve entlassen wurde.
Diese Adresse ist sehr alt. Damit beginnt die Suche in der entsprechenden Republik, Stadt, Ort.
Für unsere Arbeit: Wir geben die Informationen, wie die Archive reagieren, hier auf der Webseite für alle Russenkinder zur Kenntnis. Jeder kann sie nutzen.
Deshalb wäre es gut, würden wir aktuell Informationen bekommen, ob und wie die Archive Auskunft geben.
1.2 Nachname des Vaters nicht bekannt
Hier wird es schwieriger. Unsere Empfehlungen dazu:
- Man frage noch einmal alle beteiligten Personen, auch die, an die man nicht gedacht hatte – Familienmitglieder, Nachbarn, Freunde der Mutter und eventuelle Partner, Arbeitskollegen der Mutter etc. Also alle, die etwas wissen könnten.
- Nachfragen in regionalen Museen – im Falle des Autors bekam er aus dem Stadt- und Kreismuseum Dippoldiswalde eine Arbeit der SED-Geschichtskommission von Ende der 60-er Jahre mit vielen Angaben, u. a. mit den Namen des Vorgesetzten seines Vaters und Photographien von ihm. Solche Arbeiten wurden damals DDR-weit zusammengestellt.
- Man schreibe die Regionalzeitungen an, ob sie noch Artikel aus dieser Zeit haben,
- Die Suche über Facebook, die jüngeren Menschen haben gewöhnlich einen Account dazu, der sich für eine solche Suche eignet.
Bekommt man auf diese Weise den Namen des Vaters heraus, geht man wie oben geschildert vor. Bekommt man ihn nicht, bieten wir die Möglichkeit, auf unserer Webseite eine Suchmeldung zu stellen unten:
https://www.russenkinder.de/index.php/suchmeldungen-d
Da unsere Webseite zunehmend in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion gelesen wird, empfiehlt es sich, gleich eine russische Version des Textes mit einzureichen.
Wir wissen, es ist schwierig. Trotzdem empfehlen wir, dass Russenkinder und ihre Angehörigen sich mit dieser Suche auseinandersetzen sollten.
Wenn es Unklarheiten gibt oder sonstige Fragen – melden Sie sich bei uns! Wir haben inzwischen eine Menge Erfahrungen gesammelt, auf die Sie zurückgreifen können.
Selbstverständlich wird Vertraulichkeit gewahrt.
2.1 Suche über das Archiv des Russischen Verteidigungsministeriums / ZAMO
Unterlagen der Truppen der Roten Armee für die Zeit des Großen Vaterländischen Krieges 1941-1945 liegen im Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation
Anschrift:
Zentralny archiv Ministerstwa oborony RF
Moskowskaja oblast
142100, g. Podolsk
ul. Kirowa, 74
Russische Föderation
2.2 Suche über das Russische Staatliche Militärarchiv / RGVA für das NKWD
Adresse:
Russisches Staatliches Militärarchiv / RGVA
125212 Moskau, ul. Admirala Makarowa 29
Russische Föderation
Webseite: http://rgvarchive.ru/
2.3 Suche über den Geheimdienst FSB
Adresse
Federalnaia Slushba Bezopasnosti (FSB Russlands)
Zentralarchiv
ul. Große Lubjanka 2
Moskau 101000
Russische Föderation
2.4 Hauptinformations- und Analysezentrum des Ministeriums für Innere Angelegenheiten der Russischen Föderation HIAZRF
Anschrift
Ministerium des Inneren der Russischen Föderation,
117418, Moskau
Novotscherjomushkinskaja uliza 67
Russische Föderation
2.5 Unterlagen von Spezialabteilungen und Abteilungen der Spionageabwehr "SMERSCH"-Tod den Spionen
Adresse
UFSB der Russischen Föderation für das Omsker Gebiet
644099, Omsk
Leninstr. 2
Russische Föderation
2.6 Staatliches Archiv der Russischen Förderation (GARF) in Moskau
Unterlagen der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) und
Unterlagen der Roten Armee nur für den Zeitraum 1918 - 1940 Armee, wird uns nur in ganz seltenen Fällen betreffen
Adresse:
Staatliche Archiv der Russischen Föderation ( GARF)
Adresse:
119992, Moskau
Große Pirogowaja Str. 17
Russische Föderation
Webseite http://statearchive.ru/
2.7 Suchdienst für die Ukraine
Nationales Komitee des Roten Kreuzes der Ukraine
Adresse:
Pushkinskaja uliza 30,
Kiev, Ukraine 01004
2.8 Für jüdische Väter und Familien, die nach Israel ausgewandert sind
Anfragen in Englisch oder Russisch
The Israeli Interior Ministry.
Phone number +972-2-6294701.
Fax number is: +972-2-6294750
Their website is: http://www.moin.gov.il/
Darin befindet sich ein Onlineformular, welches man ausfüllen kann.
Postadresse:
Ministry of Absorption
2 Kaplan Street
P.O. Box 13091
Jerusalemunten:
ISRAEL
2.9 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Deutschland 1941 - 1945
Deutsche Dienststelle (WASt)
Eichborndamm 179
13403 Berlin
Tel: +49 (030) 41904-0
Fax: +49 (030) 41904-100
Es existiert ein Bestand über:
Fremdländische Kriegsgefangene in deutschem Gewahrsam und Angehörige landeseigener Verbände, nach Nationen geordnete Kartei mit ca. 1.500.000 Karteikarten: Enthalten Personaldaten, Auftragungen verschiedenster Art, zum Beispiel Lazarettmeldungen, Todesmeldungen, Anfragen u. a.
Es können Anfrage zu sowjetischen Kriegsgefangenen gestellt werden:
https://www.dd-wast.de/de/antrag-stellen/anfragen.html
In Russisch:
База данных советских военнопленных
База данных советских военнопленных содержит информацию о советских военнопленных времён Второй мировой войны, находившихся или в лагерях военнопленных или в рабочих батальонах в основном размещавшихся на территории рейха.
Datenbank sowjetische Kriegsgefangene
Die Datenbank enthält Personendaten zu sowjetischen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkriegs in deutschem Gewahrsam, die in Gefangenenlagern bzw. in Arbeitskommandos auf ehemaligem deutschem Reichsgebiet waren.
https://www.dd-wast.de/de/sovetskie-voennoplennye/forma-formular.html
2.10 Das russische Konsulat in Leipzig empfiehlt, sich an das
Such- und Informationszentrum des Zentralkomitees des Roten Kreuzes der Russischen Föderation
Anschrift
103031 Moskau,
Kuznezkij Most 18/7
Russische Föderation
zu wenden. Das betrifft Gesuchte, die in einem anderen Land der ehemaligen Sowjetunion als Russland leben.
2.11 Facebook – Die Erfahrung zeigt, dass Russenkinder, deren Kinder und Enkel gewöhnlich über einen Facebook-Account verfügen. Dieser kann effektiv zur Suche nach dem Vater, seiner Familie und Verwandten genutzt werden.
Der Verein besitzt keinen Account, was mit der Vertraulichkeit der Anfragen und Antworten im Zusammenhang steht.
2.12 Myheritage (https://www.myheritage.de/) hilft unter Umständen ebenfalls bei der Findung der Familie, deshalb ist es auch da einen Versuch wert.
3. Weitere Informationen über den Vater
Wer seinen Vater gefunden hat, kann auf der Seite:
http://podvig-naroda.ru
weitere Details zum militärischen Werdegang erfahren. Diese Möglichkeit wird vom russischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt.
Wer sich über den Verlauf von Operationen der Roten Armee informieren möchte, suche die Seite
https://pamyat-naroda.ru/ (in Russisch) auf. Hier gibt es Informationen zu den Fronten, im Krieg wurden die größten zusammengefassten Militärformationen so bezeichnet. Wer den Vater nicht namentlich kennt, kann so eventuell über seine Einheit etwas erfahren.
Wir wurden informiert, dass die Sendung „Zhdi meja“ / "Жди меня"
eine Webseite eingerichtet hat, natürlich in Russisch. Wer sich darüber informieren möchte, sehe sich folgenden Link an:
Dort erfährt er, auf welche Art Art er sich in der Sendung bemerkbar machen kann. Das betrifft ebenfalls die Länder Ukraine, Moldawien, Bjelorussland und Kasachstan.
Hat man den Namen des Vaters herausgefunden und er ist nach dem Kriege im Kaliningrader Rayon verblieben, kann man sich in russischer Sprache an
das Informationszentrum beim Ministerium des Inneren des Kaliningrader Bezirks:
Информационный центр при
Управлении Министерства внутренних дел
Калининградской области
Советский Проспект 7
г. Калининград 236022
Russische Föderation
wenden und um weitere Auskünfte bitten.
7. Informationen über Vermisste
sind über
https://obd-memorial.ru/html/index.html
möglich.
Viel Glück!
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Sehr geehrter Anatoly!
Ihre Anfrage nach Informationen über Mitglieder der Roten Armeeals Teilnehmer der Roten Armee am Großen Vaterländischen Krieg von 1941-1945 an das Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation (im Folgenden - Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation (nachstehend ZA MO genannt), wurde bearbeitet.
Wir machen Sie auf die folgenden Informationen aufmerksam:
Die Suche nach Informationen in den Akten des Zentralarchivs des Verteidigungsministeriums ist unter der Bedingung möglich, dass Informationen über den Antragsteller unter Angabe seines Familiennamens, Vornamens und Vatersnamens übermittelt werden.
Nachname, Vorname, Vatersname, soziodemografische Daten (wie Jahr und Ort der Geburt)
Wenn es sich um die Truppe oder Unteroffiziere der Roten Armee handelt - Name und Nachname, Name der militärischen Einheit, in der die gesuchte Person gedient hat und dort auch schriftlich geführt worden ist.
Gleichzeitig möchten wir Sie darauf hinweisen, dass das Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums keine Informationen zur Verfügung stellt über dritte Personen ohne Dokumente, die die Verwandtschaft mit der gesuchten Person beweisen.
Das Recht auf Zugang zu Informationen kann nur auf einer gesetzmäßigen Grundlage ausgeübt werden, ohne die Rechte und rechtmäßigen Interessen dritter zu verletzen.
Sie können auch das Internetportal «Память народа» nutzen, um die archivierten Daten zu erhalten, die Sie interessieren:
Dafür können Sie auch die Website «Память народа» unter http:// pamyat-naroda.ru nutzen.
Diese Quellen sind öffentlich zugänglich und die Abbildungen der angezeigten Dokumente entsprechen den im Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums hinterlegten Archivdokumenten.
Leiter des Zentralarchivs
O. Pankov