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Information November 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

Höhepunkt des Monats war unsere Jahresversammlung anläßlich unseres 10-jährigen Bestehens.

Als Erstes gedachten wir derjenigen, die nicht mehr unter uns weilen. Desweiteren erinnerten wir wie jedes Mal daran, daß die Ehrung von Vater und Mutter Hauptbestandteil aller Kulturen und Religionen ist. Und nirgends konnten wir einen Ausschluß wegen einer Herkunft finden.

Und schließlich an das Grundgesetz der Bundesrepublik, auf das alle so stolz sind.

Grundgesetz Artikel 3 Absatz 3: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“

Wir erinnerten uns an die schwierige Phase des Anfangs, an verschiedene Auseinandersetzungen, schließlich an unsere öffentliche Verbreitung. Sie war wichtig, damit Russenkinder hören konnten, daß es unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit gibt, den Vater und seine Familie zu suchen und zu finden. Unsere Hauptaufgabe. Hier haben wir erfolgreich gearbeitet. Die Möglichkeiten und Umstände haben sich manchmal geändert, wir reagierten darauf und konnten so unsere Arbeit fortsetzen.

Wir erlebten die große Freude, wenn wieder einmal ein Vater und dessen Familie gefunden worden war.

Nicht allen konnten wir helfen. Wenn die Voraussetzungen nicht vorlagen, sagten wir ehrlich, daß es kaum eine Möglichkeit zur Findung gibt. Das schafft Klarheit, die Betroffenen können sich auf diese Weise darauf einstellen.

Besonders aber, und das ist ein Alleinstellungsmerkmal, können wir über die wahren Umstände unserer Problematik informieren. Wir haben die Informationen dazu von den vielen Beteiligten. Es gilt, Erzählungen, Vermutungen, Gerüchte, Vorurteile etc. abzubauen und durch die realen Erkenntnisse zu ersetzen.

Unsere Webseite wird beachtet. In den 10 Jahren seit Aufbau wurde sie inzwischen über 900 000 Mal aufgerufen. Sie wurde kontinuierlich ausgebaut und erweitert.

Schließlich ist es gelungen, einen jungen Mann, Anatolii Kurlaev, Historiker und sehr bereitwillig zur Mitarbeit, für den Vorstand zu gewinnen.

Zur Entwicklung können wir sagen, daß unsere Arbeit noch lange nicht beendet werden kann. Neben den Nachkommen von Russenkindern, die mehr über ihre Vorfahren wissen möchten, melden sich jüngere Leute, die Kontakte zur Sowjetarmee hatten und nun nach deren Verbleib fragen.

Nicht verhehlen möchten wir, daß durch die öffentlichen Umstände es manchem schwer fällt, unsere Angebote anzunehmen und zu realisieren. Eigentlich unvorstellbar in einer zivilisierten und freien Gesellschaft. Wir verstehen das und helfen wie immer weiter.

Ein gesundes und beschauliches Weihnachtsfest!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Oktober 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

auch in diesem Monat erhielten wir Anfragen, halfen in einem Falle bei der Antragstellung und gaben Auskünfte. In zwei Fällen konnten wir leider nicht helfen, der Name des Großvaters lag nur rudimentär, nur der Vorname, vor.

Aber auch das ist für die Betroffenen wichtig. Es schafft Klarheit. Das hatten wir schon des Öfteren gehört, wir sagen es ja auch immer wieder - Versucht es!

Wir bereiten uns auf die Jahresversammlung vor und hoffen auf zahlreiche Teilnahme.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information September 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

es gibt neuerlich eine gewisse Wiederlebung der Suchen nach den Vätern und ihrer Familien, ebenso nach verschollenen Verwandten, also der Frage, woher wir kommen und ob wir mit diesen Wurzeln Nachkommen in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion haben. Das freut uns natürlich. Wir helfen. Die Suchen werden nach so langer Zeit schwieriger.

Und so half uns ein Zufall, der Besuch des Ortes Blankensee südlich von Berlin. Dort traf ich in einem sehenswerten Museum den Leiter des Objekts, Anatolii Kurlaev. Er ist ein junger strebsamer Mann, kam aus Russland. Wir unterhielten uns lange, selbstverständlich auch über den Verein und unsere Arbeit.

Es interessierte ihn sehr und so kamen wir überein, daß er uns hilft. Zwei kompliziertere Fälle hat er schon übernommen.

Es kam der Vorschlag auf, ihn in unseren Vorstand zu integrieren. Er willigte ein und so werden wir ihn in der Jahresversammlung aufnehmen.

Eine Bereicherung für uns.

Beiliegend die Einladung zur Jahresversammlung 2024

Für uns werden sich 10 Jahre anstrengender, aufregender, äußerst interessanter, erfolgreicher Arbeit vollenden.

Wir möchten ausdrücklich alle Interessierte, Freunde, Vereinsmitglieder, Sympathisanten dazu einladen.

Ebenso laden wir Menschen ein, die unserer Arbeit kritisch, zum Teil ablehnend gegenüber standen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information August 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

es gab in der etwas zurückliegenden Zeit eine gewisse Ruhe, was die Arbeit des Vereins betrifft. Erstaunlicherweise hat sich das geändert. Einmal gibt es wieder vermehrt Anfragen, nunmehr fragt die nachfolgende Generation nach Großvätern und einmal sogar nach Urgroßvater. Selbstverständlich versuchen wir zu helfen. Aber der Zahn der Zeit nagte, die Informationen über die Gesuchten werden immer weniger.

Ebenso kam es zu Nachfragen nach Freundschaften zwischen Jugendlichen und Kindern von sowjetischen Armeeangehörigen.

In Vorbereitung unseres 10. Jahrestages möchten wir einen Blick auf unsere Webseitenstatistik werfen. In den letzten Monaten wurden unsere Seiten jedes Mal ca. 10 Tausend Mal aufgerufen. Was für eine Entwicklung!

Insgesamt beträgt der Anteil der deutschen Seiten ca. 62 %, der russische 15 %.

Der Anteil „Suche des Vaters“ 7 % mit immerhin 63 000 Aufrufen.

Wer diese Seite aufruft, kann selbstständig seine Suche anfertigen und abschicken. Wir wissen nicht, wieviele es sind. Es ist auch nicht wichtig zu wissen. Wichtig ist, daß es diese Seite gibt. Wir sehen, unsere Arbeit wird gebraucht, also führen wir sie trotz mancher Widrigkeiten fort.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

unsere Vereinsarbeit hat wohl ihren Höhepunkt überschritten. Russenkinder melden sich nicht, einige sich schon länger hinziehende Fälle kommen nicht voran.

Wir beschäftigen uns mit den Sachen, die früher nebenbei erledigt wurden, Statistik, Webseitenpflege und Sicherung, Finanzführung, ein paar Korrespondenzen.

Die Gründe liegen auf der Hand. Wir werden älter, Betroffene können oder wollen sich nicht mehr auf dieses Abenteuer der Suche nach dem Vater begeben. Hinzu kommt die Atmosphäre, die ja ebenfalls nicht zur Aktivierung beiträgt.

Ein zweischneidiges Schwwert, das öffentliches Interesse an uns wurde durch neue Probleme verdrängt. Zweischneidig deshalb, weil wir auf der einen Seite Betroffenen geholfen haben, Glück bereiteten, auf der anderen Seite sahen wir uns erheblichen Auseinandersetzungen ausgesetzt. Man mochte unsere Arbeit nicht, manches Mal störte sie. Aber das ist Geschichte.

Wir können erhobenen Hauptes für uns abrechnen, daß wir unsere Arbeit in Ehren erfüllt haben. Nun ist die Zeit über uns hinweg gegangen.

Anerkennung offizieller Seiten gab es nicht. Vielleicht ist es auch besser so.

Selbstverständlich machen wir, was wir immer betonten, weiter. Es ist nur viel ruhiger geworden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juni 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

im vergangenen Monat, konkret am 22. Juni, gab es den 83. Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf die Sowjetunion. Es war, schon von vornherein geplant, ein Vernichtungskrieg.

27 Millionen Sowjetbürger fielen ihm zum Opfer. Über 10 Tausend Städte und Dörfer wurden zerstört, von denen nicht einmal die Hälfte wieder aufgebaut wurden.

Auf der Seite der Aggressoren finden sich viele Nationen, selbst von denen, die selber Opfer der deutschen Besetzungen waren. Ebenso Kollaborateure aus den Reihen der Sowjetrepubliken. Diese waren an den Kriegsverbrechen beteiligt, Massenmord an Juden, an Zivilisten, sinnlosen Zerstörungen ...

Ebenso kämpften an der Seite der Sowjetunion viele Nationen. Und ebenso selbstverständlich, die Opfer der Deutschen waren.

Sie alle mußten großen Mut und Kraft aufbringen, um das Naziregime niederzuringen.

Das sollten wir niemals vergessen und dieser Helden gedenken.

Das Vereinsleben betreffend, gab es Kontakte zu Betroffenen, die wir schon länger kennen und mit denen wir uns austauschen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Mai 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir feierten den 8. Mai als Tag des Sieges über Nazideutschland. Was uns anbetrifft, ermöglichten die Gefallenen, die auf unserem
Territorium begraben wurden, unser Leben. Wir konnten die Gelegenheit nutzen, dem Archiv des russischen Militärarchivs durch Verantwortliche unsere Dankbarkeit für die Auskünfte über unsere Väter und Familien zu übermitteln. Das ist deshalb von Wichtigkeit, da dieses Archiv die Auskunftsquelle für die
allermeisten Anfragen bei der Suche nach unseren Wurzeln darstellt.


Es werden zu diesem Tag Fragen gestellt. Eine geht nach dem unterschiedlichen Termin, 8. Mai hier und 9. Mai in Moskau.
Der Grund ist einfach. Die Kapitulationsunterzeichnung in Berlin-Karlshorst fand nach 23 Uhr deutscher Zeit statt. Da die Sowjetunion
mehrere Zeitzonen hatte, war es zu dieser Zeit in Moskau bereits 1 Uhr nachts, also der 9. Mai.

Eine weitere Frage gibt es zur Bezeichnung „Großer Vaterländischer Krieg“. Der Grund hierfür liegt in der Historie Russlands. Als Napoleon
1812 Russland überfiel, ging es dem Land schon einmal ums Überleben. Zar Alexander titelte deshalb diesen Krieg als den „Vaterländischen
Krieg“.
Wir verzeichnen im Mai wieder einmal außergewöhnliche Aufrufzahlen
unserer Webseite.

Es gab weitere Kontakte zu uns. Leider kommen diese Anfragen ohne den Namen des Vaters, Großvaters oder gar Urgroßvaters.

Und die lassen sich nach so langer Zeit kaum noch ermitteln. Ohne diese konkreten Namen gibt es keine Auskünfte.
Damit müssen wir uns abfinden.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information April 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

leider ist es sehr ruhig um uns geworden. Wir benötigen Öffentlichkeit, damit Betroffene von uns hören und sich überwinden, trotz aller ungünstigen Bedingungen mit der Suche zu beginnen. In den letzten Monaten gab es zwar Anfragen, Rückmeldungen blieben allerdings aus.

Am 8. Mai wird der 79. Jahrestag der Befreiung vom Naziregime gefeiert. Von Einigen weiß ich, daß sie daran teilnehmen werden. So auch ich.

Die Völker der Welt haben einen hohen Blutzoll für die Niederschlagung des Naziregimes bezahlt.

Kriegsopfer des II. Weltkriegs (ca.)

Sowjetunion                            14.000.000 Zivilisten und 13.000.000 Soldaten,

                                                    dav. 2,5 Mio in Gefangenschaft umgekommen,

Deutschland                              9.700.000

Polen                                         6.028.000

Jugoslawien                               1.600.000

Tschechoslowakei                         364.000

USA                                               325.000

GB                                                 320.000

Ungarn                                           400.000

Frankreich                                      520.000

Wir haben deshalb alles Recht, unsere Väter zu ehren. Wobei die das Glück hatten, den Krieg zu überleben. Das eröffnete ihnen die Möglichkeit, uns zu zeugen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information März 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

in der letzten Zeit machen sich zwei Tendenzen bemerkbar.

Die Eine ist die Atmosphäre, die sich in Folge des Krieges verschärft hat. Weder unsere Familien in der ehemaligen Sowjetunion, noch wir, ihre Kinder und Nachfahren, haben daran einen Anteil. Trotzdem sind wir betroffen.

Die Zweite ist der Umstand, daß wir kaum noch in der Öffentlichkeit sichtbar sind. Nach den Auftritten im Fernsehen und in der Presse gab es jedesmal eine Anzahl von Anfragen nach der Suche nach den Vätern.

Nun gab es nach längerer Zeit eine Anfrage für einen Filmbeitrag beim ZDF. Wie üblich stellten wir unsere Unterstützung zur Verfügung. Bei der Frage nach dem Konzept ergaben sich Widersprüche. Nun warten wir erst einmal ab, wie es weitergehen soll.

Wir feiern in diesem Jahr unser 10-jähriges Jubiläum. Deshalb verlegen wir die Jahresversammlung in die Nähe des Gründungsdatums auf den 16. 11. 2024 wie üblich auf 10.30 Uhr. Näheres geben wir rechtzeitig bekannt. Beiträge zur festlichen Gestaltung sind erwünscht.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Februar 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

das Wichtigste zuerst - es gibt wieder eine Anfrage. Das übliche Dilemma, es viel Zeit vergangen, kein Name, keine Zeitzeugen mehr. Trotzdem bleiben wir bei unserer Auffassung, Suche beginnen, wenn es auch wenig Hoffnung gibt.

Man hat es versucht, man hat nicht aufgegeben, man kann sich in die Augen sehen, man wird der Verantwortung gegenüber den Nachkommen gerecht.

In November besteht unser Verein 10 Jahre. Deshalb denken wir daran, unsere Jahresversammlung in diesen Monat zu verlegen. Das ist nichts Besonderes, früher waren wir wegen des Steuerbescheids, der erst nach Jahresmitte eintraf, gezwungen so zu verfahren

Unsere Überlegungen gehen dahin, wo und wie wir dieses Jubiläum begehen. Wer dazu Vorschläge hat, benachrichtige uns.

Wir wünschen allen Gesundheit und Wohlergehen!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Januar 2024

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir alle erleben jetzt eine Zeit, in der unser Anliegen, sagen wir es einmal so, nicht sehr willkommen ist. Wir können nichts dafür, unsere Familien, sei es die deutsche, sei es die aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, ebenfalls nicht.

Trotzdem müssen wir uns mit den Umständen abfinden. Was wir dabei erleben erklärt sich so:

Sehr, sehr vorsichtig sein in Planungen und Vorhaben. Was nicht als als „comme il faut“ (как и должно быть) gilt, kann zum Problem für die weitere Arbeit eines Vereins werden.

Und es führte dazu, daß sich kaum noch Russenkinder mit Suchanfragen melden.

Das ist sehr bedauerlich, da die Zeit verrennt und die Möglichkeiten auf Erfolg schwinden.

Aktuell gibt es wieder einmal eine Anfrage. Sie betrifft nicht unmittelbar unsere Arbeit, zeigt aber ihre Breite. Durch das russische Regionalfernehen wurde ein Mann auf uns aufmerksam, der eine unserer erfolgreichen Geschichten dort sah. Er meldete sich und bittet uns um Mithilfe zur Suche nach seinen älteren Wurzeln im deutsch-russischen Milieu.

Wünschen wir Erfolg dafür!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Dezember 2023   

Liebe Russenkinder und Freunde,

Das Thema ist schwierig. Heraklits „Panta rhei“, auf gut Deutsch „Alles fließt“, gilt natürlich ebenfalls für die Geschichtsschreibung über die Russenkinder.

Wir hatten schon des Öfteren darauf hingewiesen. Gab es bis zur Öffnung des Archivs des russischen Verteidigungsministeriums nur Erzählungen, Spekulationen oder gar Phantasien über unsere Väter und deren Lebensweg nach Begegnungen mit deutschen Frauen und deren Folgen, die so mehr oder weniger unser Bild bestimmten, zeigt sich seither ein Anderes.

Wir verstehen ja, wer sich mit dieser Materie befaßt hatte, griff natürlicherweise auf alles zurück, was dazu vorlag. Erzählungen, Gerüchte, Unterstellungen, bloße Phantasien.

Wenn Leute, die keinen kyrillischen Buchstaben, kein russisches Wort kennen, niemals einem Sowjetbürger begegnet waren oder gar die Sowjetunion besucht hatten, sich dazu äußerten und als Zeitzeugen die Situation erklärten, war das wenig fundiert.

Die Öffnung des Archivs, die Auskünfte, die es uns über unsere Väter gibt, zeichnen ein anders Bild. Die beiden Wichtigsten sind:

Da ist dieses von der Bestrafung, weil ein Kind mit einer Deutschen gezeugt wurde. Wir haben bisher bei den vielen Auskünften noch nicht einen einzigen derartigen Fall gefunden. Kein Gefängnis, kein sibirisches Lager, keine Erschießung. Diese Erzählungen hatten negative Auswirkungen. Ein Russenkind schämt sich bis heute dafür, daß seine Zeugung für den Vater negative Auswirkungen gehabt haben soll.

Ein markantes Beispiel bei uns für die Realität - ein Leutnant, der ein Kind gezeugt hatte, wurde als Oberst in die Reserve entlassen. Der größte uns bekannte Karrieresprung in diesem Zusammenhang.

Die nächste Erzählung - der Umgang mit Deutschen sei generell verboten gewesen, an Heirat schon gar nicht zu denken. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch das durch Dokumente widerlegt werden würde. Wir haben dazu in einer Suchanzeige zwei Schreiben veröffentlicht, nicht notwendigerweise, aber zum Beweis, daß die sowjetischen Behörden Eheschließungen ihre Zustimmung gaben:

https://www.russenkinder.de/index.php/de-su-aus-d/151-gesucht-wird-shursinbai-aminew-kasachstan

etwas weiter unten.

Unser Verein geht ins 10. Jahr seines Bestehens. Die Aufgabe, Russenkindern bei der Suche nach ihren Vätern und deren Familien zu helfen, steht weiterhin im Mittelpunkt. Das oben Beschriebene hilft uns, ist wichtig genug, um mehr Realität in die Schreibung unserer Geschichte bringen zu können.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information November 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir feierten unseren 9. Jahrestag der Vereinsgründung. Wir erhielten viele Glückwünsche und wurden gebeten, unbedingt weiterzumachen.

Diese Zustimmung vermittelt uns ein gutes Gefühl. Unsere Arbeit wurde bestätigt. Auch wenn es zur Zeit weniger Anfragen gibt, wir machen weiter, haben wir immer versprochen.

Der Fortschritt schreitet voran, für uns ist inzwischen die Nutzung von Übersetzungsprogrammen Alltag geworden und erleichtert die Arbeit. Deshalb haben wir uns entschlossen, zwei weitere Sprachen einzuführen - Ukrainisch und Kasachisch. Erstere wegen der vielen ukrainischen Teilnehmer am Krieg, Kasachisch weil es eine weitere Suche nach einem Vater gibt. Wir haben natürlich nur unsere Startseite übersetzen lassen. In beiden Ländern können Interessierte die notwendigen Informationen auf den russischen Seiten abfragen. Eine ähnliche Herangehensweise wie wir es im Hebräischen schon sehr lange praktizieren.

Unsere Webseite wurde 40 % mehr als im Vormonat aufgerufen. Das betrifft fast alle Seiten. Ebenso ist aufgefallen, daß die Anketa, also der Fragebogen des Podolsker Archivs für die Anfrage, über 75 Mal im Original, aber die deutsche Übersetzung nur 11 Mal heruntergeladen wurde.

Uns kann es nur recht sein. Je weiter unsere Informationen gelangen, desto größer die Chance, daß Betroffene sie erfahren.

Weihnachten steht vor der Tür. Erinnern wir uns an unsere Kinderbräuche.

Es fällt schwer, allen ein fröhliches und gesundes Fest zu wünschen. Die Zeit ist nicht danach. Begehen wir es besinnlich! Und ebenso wünschen wir allen ein gesundes neues Jahr!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Oktober 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

am 29. 11. 2023 existiert unser Verein 9 Jahre. Anfangs mit Ablehnung, Unwahrheiten, die unsere Arbeitsgrundlage betrafen, und anderen unangenehmen Erscheinungen lebend, haben wir uns durchgesetzt. Nunmehr können wir feststellen, daß sich unsere Mühe gelohnt hat. Wir haben großen Erfolg, haben uns in der Öffentlichkeit durchgesetzt, werden wahrgenommen. Und vor allem, wir haben inzwischen über 1 200 Russenkinder, deren Angehörige, ebenso Fragesteller nach verschleppten Fremdarbeitern bis hin zu vermißten deutschen Soldaten beraten. Unsere Webseite wurde über 800.000 Mal aus aller Welt aufgerufen. Wir führen sie in sechs Sprachen plus österreichisch.

Wir werden immer gefragt, wieviel Sucherfolge wir abrechnen können. Das können wir nicht. Unsere Webseite ist so aufgebaut, daß jeder selbstständig seine Suche durchführen kann. Viele fragen nach, wollen sich versichern, alles richtig zu machen, manche können nicht einmal ihr Anliegen formulieren. Wir haben sogar schon anfallende Kosten für Dokumente übernommen. Rückmeldungen gibt es nur sporadisch.

Natürlich haben wir ebenfalls unsere Beobachtungen skizziert.

Die wichtigste - die Erzählungen darüber, daß sowjetische Armeeangehörige wegen eines Kindes mit einer Deutschen eingesperrt oder gar erschossen worden sind, haben sich bisher in keinem Falle bewahrheitet. Wenn es Bestrafungen gab, lagen dafür andere Gründe vor, z. B. versuchte Fahnenflucht. Wenn anfangs unsere Väter verschwanden, war es der Tatsache geschuldet, daß die deutsche Wehrmacht und die anderen Kriegsverbände zerschlagen worden waren und die anderthalb Millionen sowjetischen Soldaten hier nicht mehr erforderlich waren. Der ehemals besetzte Teil der Sowjetunion war zerstört, mußte wieder aufgebaut werden. Deshalb wurden über eine Million Soldaten demobilisiert. Wer demobilisiert wurde, darüber entschieden die Kommandeure. Sie haben die Gelegenheit genutzt, dabei Fälle, die ihnen unangenehm werden konnten, auf diese Weise zu bereinigen. Und solche potentiellen Fälle waren zum Beispiel Kinder mit deutschen Müttern.

Und noch etwas ist aufgefallen. Wenn die Väter wußten, daß sie ein Kind gezeugt und zurückgelassen haben, haben sie in der Regel ihren späteren Familien davon erzählt.

Es gab eine Reihe von Versuchen, die Kinder in die Sowjetunion mitzunehmen.

Wir können mit Fug und Recht sagen, daß wir unsere Aufgabe bisher ehrenvoll erfüllt haben.

Natürlich machen wir weiter. Nachfahren von Russenkindern haben sich gemeldet und möchten ihre Wurzeln finden. Auch wenn es immer schwieriger wird, stehen wir allen mit Rat und Tat zur Seite.

Begehen wir den 29. 11. 2023 feierlich.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information September 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir nehmen es schon länger wahr, daß keine neuen Anfragen zur Suche nach den Familien und Vätern eintreffen. Wir schrieben es, zwei Gründe wird es dafür geben, Alter, Gesundheit und mehr machen sich bemerkbar und die in der Gesellschaft herrschende Atmosphäre.

Drei Suchen sind laufen, wir warten auf Antworten.

Wir können nunmehr langsam das Resümee unserer Arbeit ziehen. Das erfolgt im November anläßlich unseres 9-jährigen Bestehens.

In diesem Monat wurde die Marke des 800 Tausendsten Aufrufes unserer Webseite verzeichnet.

Wie dem so ist, erfordert schon allein die Existenz des Vereins Arbeit. Webseitenpflege, der Monatsbericht, die Statistik und natürlich die Finanzen. Zum Quartalsende stellten wir überraschend fest, daß drei großzügige Spenden eintrafen. Den Spendern herzlichen Dank! So können wir unsere Arbeit, wenn auch in ruhigerem Fahrwasser, fortführen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information August 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

auf unsere Monatsinformation Juli gab es einige Reaktionen. Zustimmung wie meistens, ebenso eine, die wir hier wegen der darin liegenden Tragik zitieren wollen: „Löschen Sie mich bitte aus diesem Verteiler, mir ist meine Herkunft peinlich." 

Worin besteht diese Tragik? Nun wir wissen, daß nicht alle Russenkinder ein sorgenfreies Leben hatten. Mit dem Größerwerden legten sich die Belastungen und wir konnten unsere Zukunft aufbauen.

Wir müssen konstatieren, dass die Atmosphäre in unserem Land sich gewandelt hat. Wir zitieren hier noch einmal das Grundgesetz Artikel 3 Absatz 3:

Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.“

Hier wurde ein Russenkind durch öffentliche Pauschalisierungen um sein Recht gebracht. Offensichtlich bedarf es einer gewissen Stärke, sich dem nicht hinzugeben.

Russenkinder sind Menschen wie alle Anderen auch.

Wir hatten während der neun Jahre unserer Arbeit einige Fälle, in denen sich Betroffene von ihrer Herkunft lossagen wollten. Bisher waren es die eigene Familie, die Nachbarn, die Bekannten oder Arbeitskollegen, die dazu beitrugen, jetzt weht ein anderer Wind, den wir zu spüren bekommen.

Hoffen wir, dass sich langsam die Entwicklung wieder auf menschlichere Werte begibt und sich niemand seiner Herkunft wird schämen müssen.

Wir sind hier geboren, haben hier gelebt, haben zur Entwicklung der beiden deutschen Staaten beigetragen. Darauf sollten wir stolz sein.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

auf etwas verschlungenen Wegen erreichen uns manchmal Informationen von und über Russenkinder. Nach dem Artikel in der „Berliner Zeitung“ ergaben sich wieder zwei solcher Fälle. Allererste Bedingung ist natürlich, dass Betroffene die Bereitschaft zeigen, sich auf die Suche zu begeben. Wir können und wollen niemanden dazu überreden. Wir können nur mit guten Beispielen argumentieren.

Was unsere Arbeit anbelangt, so wird es im Sommer ruhiger. Ebenso denken wir daran, dass sehr viel Zeit vergangen ist, viele sich mit ihrer Situation abgefunden haben und ihr Leben leben. Das Alter macht sich bemerkbar, Spuren verwischen. So gehen Möglichkeiten verloren. Wir bedauern das sehr, haben wir doch gesehen, wie viel Glück eine Familienzusammenführung bringt.

Einen schönen Sommer noch!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juni 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

zum Monatsende ergab sich eine Überraschung. Die „Berliner Zeitung“ führt eine Rubrik „Open Source“, bei der jeder einen halbwegs professionell geschriebenen Text zur Veröffentlichung einreichen kann. Wir haben das getan und er wurde am 25. 6. 2023 veröffentlicht. Nachzulesen hier: Russenkinderverein

Wie immer, wenn unser Thema in die Medien kommt, erfährt unsere Webseite großen Zulauf. Die Reaktionen, die wir darauf erhielten, waren große Zustimmung und die Aufforderung weiterzumachen.

Wir sind der Zeitung sehr dankbar dafür und hoffen, daß sich wieder Betroffene melden, um sich auf die Suche nach ihren Vätern und Familien zu begeben.

Im Laufe des Monats gab es Nachfragen zur Findung des Vaters und seiner Familie. Inzwischen ist das für uns zur Routine geworden.

Lassen wir uns also von den herrschenden Umständen nicht beeindrucken und setzen unsere Arbeit fort.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Mai 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

auch in diesem Monat wurde eine durch die Copronapandemie beeinträchtigte Suche nach einem Vater und seiner Familie wieder aufgenommen. Da es sich dabei um einen kasachischen Vater handelt, ist es für mich besonders erfreulich.

Deshalb wie immer: wer einmal seine Suche aufgenommen hatte und sie wegen verschiedener möglicher Umstände nicht weiter verfolgt hatte, nehme sie wieder auf. Es lohnt sich.

Wir haben bisher immer von großem Glück und großer Freude gehört. Wir werden erwartet! Also los!

Wie es im Leben so ist, ich hatte unsere Statistiktabelle vor langer Zeit aufgebaut. Die zur Verfügung stehende Software war anfangs Openoffice, später Libreoffice. Die Tabelle wuchs und wuchs, wir sehen es an den Aufrufzahlen. Ebenso kamen neue Artikel hinzu. Es machten sich zwei Probleme bemerkbar.

1.) erfolgte der Aufruf in immer länger werdender Zeit, zum Schluß benötigte die Tabelle über eine Minute bis zum Erscheinen. Und 2.) begannen Rechenfehler aufzutreten. Wir kauften professionelle Programme (Softmaker) und starteten neu. Die Tabelle wurde erneut überprüft, Kontrollsummen eingefügt, sie arbeitete korrekt. Wir nahmen neue Artikel auf, die Studienkritik, die Statistik und andere. Die Zahlen erschienen auf der Webseite. Sie waren korrekt. In diesem Monat fiel mir eine Unkorrektheit auf. Ich hatte die entsprechenden Parameter vergessen hinzuzufügen, sodass sie nicht mehr in der Gesamtsumme mitgezählt wurden. Das haben wir nachgeholt, weshalb der Monatsaufruf um ca. dreieinhalb Tausend erhöht erscheint. Nun haben wir die exakten Aufrufszahlen wieder.

Trotzdem ist in diesem Monat eine wesentlich höhere Aktivität auf der Webseite zu verzeichnen. Uns soll das nur freuen, werden wir mit unserem Anliegen so weiter verbreitet.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information April 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

erfreulicherweise haben sich wieder mehr Russenkinder und deren Enkel entschlossen, ihre Väter und deren Familien zu suchen. Gewissermaßen aus der Coronalethargie und den antirussischen Verhältnissen, die nach Februar 2022 einsetzten und auch uns betrafen, aufgewacht, lassen wir uns nicht davon abhalten. Wir unterstützen jeden in dieser Frage. Die russischen Archive geben Auskunft. Es gibt also keinen Grund, sich davon abhalten zu lassen.

In der öffentlichen Wahrnehmung gab es vor einigen Jahren eine Welle, durch Familienforschung gewisse seelische und psychische Probleme zu lösen. Wir machen das nun schon seit 2014. Inwieweit das wirklich hilft, können wir nicht beurteilen.

Unser Verein hat von Anfang an nicht unsere Befindlichkeiten in den Vordergrund gestellt, sondern die Hilfe für Betroffene, sei es die Hilfe für die Suche nach den Vätern und Familien und ebenso für Gespräche. Das wurde von sehr vielen Betroffenen aufgenommen und gewürdigt.

Nachlesen kann man das in unserer Webseitenstatistik.

Nicht vergessen, am Sonnabend, den 6. Mai findet unsere Jahresversammlung statt. Nicht nur Vereinsmitglieder sind eingeladen, ebenso alle Menschen,die Interesse, Zustimmung, Kritik oder gar Ablehnung an unserer Arbeit ausdrücken möchten.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information März 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,


Das Wichtigste zuerst. Uns erreichte wieder einmal eine Suchmeldung, dieses Mal aus Kirgistan. Hier ist sie:
„Guten Tag. Habe deine Seite gefunden. Vielleicht sucht jemand seinen Vater und meinen Großvater. Astafjew ​​Wassili Dmitrijewitsch. Er diente in Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Ich weiß, dass er einen Sohn hatte. Danach wurde mein Großvater dringend in die Sowjetunion, nach Kirgistan, zurückgebracht. Wenn jemand nach Informationen über ihn sucht, werde ich das gerne mitteilen.“
An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die außerordentliche Möglichkeit der Webseite des ZA MO in Podolsk hinweisen: https://pamyat-naroda.ru/. Zu finden unter
https://www.russenkinder.de/index.php/suche-des-vaters#InfosueberVater.
Ich habe sofort auf dieser Seite nach dem Namen dieses Großvaters gesucht. Und wieder einmal war es ein Treffer. Schlußfolgerung - wer den Namen des Vaters hat, der am Krieg teilgenommen hat, dort findet man gewöhnlich weitere Angaben über ihn.

Am 21. 3. 2023 wurden unsere Webseiten zum 750 000 Mal aufgerufen. Daran ist zu sehen, wir notwendig unsere Informationen und Hilfen sind.

Unsere Jahresversammlung steht an. Trotz der anhaltend schwierigen Situation können wir auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Ebenso steht die Wahl des Vorstands an. Die Einladung ist angehängt.
6. Mai 2023 im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin
Das befindet sich in der Nähe des Alexanderplatzes.
Gäste sind ausdrücklich willkommen.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information Februar 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

es gab eine Anfrage zur Suche nach dem Vater und Großvater. Aus aller Erfahrung heraus wissen wir, die einen waren kurz und bündig erledigt, manche dauerten Jahre bis zum Erfolg. Manche verliefen im Sande.

Wir beobachten, daß die Aufrufzahlen unserer Webseite manchmal ungewöhnlich erscheinen. Neben den üblichen Favoriten hat es in diesem Monat sogar unser „Impressum“ auf den vierten Platz geschafft. Weiter wurde an einem Vormittag die „Suche des Vaters“ 45 Mal aufgerufen etc.

Wir wissen nicht, wer unsere Seiten besucht. Unser Provider stellt uns eine Statistik bereit, deren Zahlen wir veröffentlichen. Neuerdings stehen die Nutzer in der Kategorie „eindeutige Nutzer“ und die Anzahl der Zugriffe bereit. Daraus ergibt sich, dass jeder Nutzer unsere Seiten zweieinhalb Mal aufsucht. Und das, obwohl sich kaum Betroffene melden. Und tatsächlich sind wieder über 7.000 Zugriffe abzurechnen.

Vom österreichischen Fernsehen gab es eine Anfrage zur Teilnahme an einer Sendung. Wir verwiesen an unsere Freunde in Wien.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Januar 2023

Liebe Russenkinder und Freunde,

in den letzten beiden Informationen haben wir unsere Situation und die Umstände für unsere Arbeit skizziert. Sie schüchtern Russenkinder ein, die es immer weniger wagen, ihr Recht auf Aufklärung ihrer Familie in Anspruch zu nehmen. Haben sie viele Jahre über ihre Herkunft geschwiegen, werden sie mutlos, meinen, sie würden keine Auskünfte bekommen. Resultat - schon über Monate fragt keiner mehr nach.

Für uns erschwerend kommt hinzu, dass wir nicht in die Öffentlichkeit treten können.

Deshalb der Appell an alle: Wer von einem Schicksal erfährt, erzähle von unserer Arbeit.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Dezember 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

das achte Jahr seit Gründung unseres Vereins geht zu Ende. Auf unserer Erfolgsliste stehen über 1 200 Beratungen von Russenkindern und deren Angehörigen. Wir wissen, dass viele sich auf den Weg der Suche nach ihren Vätern und Verwandten gemacht haben. Das war unsere Intention, hier haben wir zu Glück und neuem Leben verholfen. Einher ging damit ebenfalls Enttäuschung, manchmal Verzweiflung, Erfolglosigkeit. Это жизнь. Auch in unserern Verhältnissen gibt es keine Gerechtigkeit.

Einige von uns hatten in ihrer Kindheit und Jugend Probleme. Als ich vor einigen Jahren den Begriff „Russenkinder“ in einem Artikel in die WIKIPEDIA einbringen wollte, gab es anfangs freundliche Unterstützung. Als ich schrieb, dass Diskriminierungen, Benachteiligungen und weiteres durch die deutschen Familienmitglieder, Nachbarn, Schulkameraden usw. erfolgten, die sowjetischen Väter waren gewöhnlich nicht mehr da, ihre Kinder zu schützen, wurde die Freundlichkeit fallengelassen und der Artikel zensiert. Und zwar so, daß die wesentlichen Aussagen nicht beschrieben oder ganz verschwiegen wurden. Die Zensoren, die niemals vorher etwas von uns hörten, gaben vor, wie wir gelebt und gelitten haben. Ich brach die Arbeit ab. Deshalb gibt es einen Artikel zu unserem Thema in der deutschen WIKIPEDIA bis heute nicht.

Mit zunehmenden Alter gründeten wir selbst Familien, bekamen Kinder und unsere Herkunft verblasste in der Erinnerung. Wir glaubten lange Zeit, dass die Entwicklung der Gesellschaft darüber hinweggekommen sei. Wir haben die deutsche Staatsbürgerschaft, lebten immer hier, trugen zur Entwicklung des Landes bei.

Nun brachen im Februar alte Vorurteile wieder aus. Sie trafen auch einige von uns. Teilweise wurden Familien in schwere Konflikte gestürzt. Spielte früher die Herkunft keine Rolle, kam es zu Auseinandersetzungen.

Ebenso gab es, wie schon geschrieben, bei der Anwendung der russischen Sprache Unsicherheiten.

Resultat: es melden sich keine Betroffenen mehr, um sich sachkundig zu machen und die Suche zu beginnen. Die nähere Zukunft wird es wohl kaum ändern.

Wir bleiben dabei aufzurufen: Macht Euch auf die Suche nach Euren Familien! Wir helfen jedem, die russischen Archive geben Auskunft!

Allen Freunden, Vereinsmitgliedern, Helfern, uns Wohlgesonnenen danken wir für das Vertrauen, dass Ihr uns entgegengebracht habt, für Eure treue Begleitung unserer Arbeit!

Das neue Jahr wird wohl schwierig bleiben, wir geben nicht auf.

Ein gesundes, friedliches, lebenswertes neue Jahr 2023!

Anatoly Rothe

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information November 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

auf unsere Information vom Oktober 22 gab es ungewöhnlich viele Reaktionen. Alle haben die Entwicklung bedauert. Fast alle haben sich für ein Ende der Kampfhandlungen und Frieden ausgesprochen. Dem schließen wir uns natürlich an. Wir danken allen, die sich dazu geäußert haben.

Ich wurde mehrfach gefragt, weshalb wir zweimal das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zitiert haben. Es gibt viele Beispiele, die zeigen, wie vergiftet inzwischen die gesellschaftliche Atmosphäre ist und wir uns daran anpassen müssen. Ich erwähne hier ein Beispiel, welches nichts mit unserer Problematik Russenkinder zu tun hat. Ein elektrisches Haushaltsgerät funktionierte nicht mehr. Ich ging in eine Reparaturwerkstatt. Ich erklärte der freundlichen Mitarbeiterin, was kaputt war. Ich bin ein fröhlicher Mensch und unterhalte mich gern. So fragte ich diese Frau, woher sie kommt. Seit mehr als 20 Jahren mache ich die Erfahrung, dass diese Frage allein heikel ist. Ich wurde einmal deshalb sogar schon als Rassist beschimpft. Deshalb setze ich seither immer nach: „Mein Vater war Kasache.“ Das führt sofort zu offener Atmosphäre. Sie kam aus der Ukraine. Als sie meinen Namen Anatoly hörte, wegen der Rechnung und der Adresse war er anzugeben, fragte sie mich, ob ich Russisch spreche. „Немного. А вы?“ Ihre Kolleginnen wurden aufmerksam und begannen die Augen auf uns zu richten. Sie bemerkte es und flüsterte mir zu: „Sprechen Sie bitte lieber Deutsch!“

Nun, wir schrieben schon einmal darüber, daß es weit schlimmere Benachteiligungen gibt. Seit etwa zehn Jahre bekommen Russenkinder, die sich vertrauensvoll an den Internationalen Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes wenden, keine Antwort. Der Grund ist einfach, damals übernahm eine Frau aus Estland die Leitung dieses Dienstes. Viele, die sich an uns wendeten, erzählten von dieser Erfahrung. Auch gab es Bestätigung durch eine andere Stelle, an die sich Russenkinder gewandt hatten.

Wir werden trotz all der Schwierigkeiten nicht in unserer Arbeit nachlassen.

Russenkinder, scheut Euch nicht! Meldet Euch! Wir helfen und die Archive in Podolsk und Moskau geben Auskunft.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Oktober 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

beginnen wir erneut mit der Gesetzeslage:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 1 

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Artikel 3 

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

- . - . - . - . - . - . -

Wir erfüllen eine humanitäre Aufgabe, Hilfe geben bei der Zusammenführung von Vätern, väterlichen Familien und ihren Kindern. Wir enthalten uns jeglicher politischer oder ideologischer Äußerungen. Unsere Väter kommen aus allen ehemaligen Sowjetrepubliken, also dem heutigen Russland, der Ukraine, aus Belarus, meiner aus Kasachstan etc.

Natürlich müssen wir den Realitäten ins Auge sehen.

Die sieht so aus: Diskriminierungen, Beleidigungen, Mißtrauen gegenüber allem Russischen, also auch gegenüber Russenkindern. Einigen von uns ist das in der Kindheit und Jugend schon passiert. Jetzt, nach so vielen Jahren, kehren die Erinnerungen daran zurück. Ebenso ist die Verwendung der russischen Sprache ein Risiko für uns geworden.

Diese Atmosphäre führt dazu, dass sich Russenkinder kaum noch wagen, über dieses Thema in der Öffentlichkeit zu sprechen. Ebenso haben sich, wir schrieben es schon mehrfach, Anfragen an uns sehr verringert. Im Monat Oktober auf Null.

Es geht noch weiter. Deutsche Mitbürger, die vor Jahren sich entschieden, Anteilscheine von russischen Unternehmen zu erwerben, werden heute wie Oligarchen, die auf westlichen Sanktionslisten stehen, behandelt. Im Grunde genommen enteignet.

Die Post stellt die Zustellung von Paketen aus Russland mit bürokratischen Begründungen ein ...

Erstaunlich ist, daß unsere Webseiten wie immer Tausende Male aufgerufen werden. Ebenso wird der Fragebogen des ZA MO häufig heruntergeladen.

Trotz aller Widrigkeiten, wir machen weiter.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information September 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

beginnen wir mit der Gesetzeslage:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Artikel 1 

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Artikel 3 

(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

- . - . - . - . - . - . -

Bei Gründung unseres Vereins fragte ich mich natürlich, wie lange unsere Hilfe bei der Suche nach unseren Vätern und Familien nötig sein wird. Es war mehr spekulativ. Wir gingen davon aus, dass es die Jahrgänge nach dem Krieg betreffen würde, es kam anders. Es meldeten sich Russenkinder bis Ende der 1970-er Jahrgänge.

Inzwischen sind einige verstorben, andere melden sich nicht mehr, eine natürliche Entwicklung für die älteren Jahrgänge.

Nun gab es die Ereignisse seit Februar dieses Jahres. Für uns, unsere Arbeit und die Betroffenen, die wir zur Vatersuche anregen wollen, eine massive Verschlechterung unserer Möglichkeiten. Die Verurteilung alles Russischen, eine undifferenzierte Sicht auf unsere Schicksale gingen einher mit Beschimpfungen, Mißtrauen und Brüchen in Familien und mit Freunden.

Es hat ebenfalls dazu geführt, dass sich Betroffene nicht mehr melden, teilweise, weil sie denken, es würde keine Auskünfte mehr geben und Anfragen umsonst gestellt werden. Andererseits möchte es niemand riskieren, in diese hier im Lande herrschende Unsicherheiten zu geraten.

Es ist ein Dilemma. Wir gaben uns die Bezeichnung „Russenkinder“, um einen kurzen Begriff verwenden zu können. Er stammt aus der Naziideologie. Die pauschale Verwendung „Russen“ in diesen Zusammenhängen ist einseitig und wird ohne Nachdenken einfach übernommen. Keiner macht sich Gedanken darüber, woher diese Wort- und Gedankenschöpfung stammt und welchen Zwecken sie diente. Aussagen wie „Wir wissen ja, was die Russen nach dem Kriege hier getan haben“ ... gehören in diese Oberflächlichkeit.

Wir wissen, dass unsere Väter in der Roten Armee und später der Sowjetarmee aus allen Republiken und Völkerschaften der ehemaligen Sowjetunion kamen. Und wenn solche Sätze fallen, wird unterstellt, nur die „Russen“ waren es.

Ein wenig mehr Nachdenken, weniger Besserwisserei würden uns helfen.

Und schließlich nochmals für Alle:
1. Wer sich an uns wendet, erfährt absolute Diskretion.

2. Die russischen Archive geben auch in der jetzigen Zeit Auskünfte über unsere Väter.

Deshalb - bitte nutzt die Möglichkeiten! Die Zeit vergeht, Spuren verwischen und eines Tages ist es unwiederbringlich vorbei.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information August 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

unsere Situation sieht folgendermaßen aus:

Im August hat sich niemand gemeldet, der Hilfe für die Suche nach seinen Angehörigen erfragt. Das ist bedauerlich, wir gehen davon aus, dass sich die Atmosphäre in unserer Gesellschaft auswirkt. Bei den letzten Anfragen, auch bei schon laufenden, spürten wir eine gewisse Skepsis gegenüber den Suchaktivitäten. Irgendwelche Vermutungen auf Störungen sind nicht nötig. Auch sollte man nicht folgern, es beträfe nur einen selbst.

Wir können alle beruhigen, die Archive geben Auskunft.

Eine Zahl ist zu feiern. Am 27. 8. 2022 wurden zum 700 000. Male unsere Webseiten aufgerufen. Wobei festzustellen ist, was wir schon länger merkten, es gibt keine Korrelation zwischen Anfragen und Webseitenaufrufen. Wir haben seit Gründung des Vereins über 1 100 Kontakte und Anfragen gehabt. Es sind mehr, wir haben erst später mit der Zählung begonnen.

Um unsere Arbeit zu veranschaulichen, haben wir den Menupunkt „Statistik“ aufgenommen. Hier werden wir monatlich die Entwicklung der Webseitenaufrufe veröffentlichen.

https://www.russenkinder.de/index.php/webseitenstatistik

Die Universität Oslo hat uns eingeladen, Russenkinder zu Interviews aufzurufen. Dem kommen wir hiermit nach. Wir wollen helfen, unsere Lebensgeschichten und Schicksale in einer realistischen Weise aufzuklären. Ich selbst habe mich ebenfalls dazu bereit erklärt. Also macht mit!

Die Modalitäten stehen auf

https://www.russenkinder.de/pdf/Infoflyer_EuroWARCHILD_de.pdf

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

es ist für uns immer schmerzlich, Russenkinder und deren Angehörige auf die Gegebenheiten für die Suche aufmerksam zu machen, wenn der Name des Vaters nicht bekannt ist. Was empfehlen wir in diesem Falle? Nachforschungen anstellen, Zeitzeugen befragen, weitere Möglichkeiten suchen, den Namen doch noch herauszufinden. Ohne den Namen des Vaters ging bisher nichts. Das wird sich auch nicht ändern. Die Archive geben bereitwillig Auskunft.

Immer öfter hören wir, dass die entsprechenden Familienangehörigen inzwischen verstorben sind, dass sie keine Erinnerungen mehr haben. Wir wissen dann, dass es wieder einmal keine glückliche Lösung geben wird. Wir, die wir unsere Familien gefunden haben, stehen daneben, sehen, was für ein Glück für die Betroffenen nicht eintreten wird.

Seit Mitte 2014 haben wir die Webseite mit den entsprechenden Suchmöglichkeiten online. Es hat ein paar Jahre gebraucht, dass wir uns durchsetzen konnten und in die Öffentlichkeit kamen. Diejenigen Russenkinder, die damals in den Medien auftraten, hatten diese Möglichkeiten nicht erwähnt und nicht dazu aufgerufen, die Väter und Familien zu suchen. Im Gegenteil, diese Möglichkeit wurde sogar verleugnet. Das soll kein Nachtreten sein, sondern einfach die Gegebenheiten darstellen und die Folgen aufzeigen.

So ist viel Zeit vergangen, die Spuren verliefen sich. Manche Familienzusammenführungen wären noch möglich gewesen, nun sind die Bedingungen dafür im Winde verweht. Bedauerlich, aber nicht mehr zu ändern.

Die Universität Oslo wird offensichtlich eine weitere Befragung von Russenkindern durchführen. Wir sind auf ungewöhnlichem Wege darüber informiert worden. Zur Verifizierung habe ich die Direktorin angeschrieben und gebeten uns mitzuteilen, dass wir erwünscht sind. Wenn die Antwort eintrifft, geben wir die Information für eine Beteiligung daran bekannt. Ich selbst würde daran teilnehmen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juni 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

es gilt des Tages zu gedenken, dem wir letztlich unsere Existenz verdanken, wenn auch blutig bezahlt. Am 22. Juni 1941 überfiel Nazideutschland die Sowjetunion.

Ein denkwürdiger Termin.

Anfang des Monats traf ich auf einem Empfang den Botschafter der Russischen Föderation in Berlin Sergej Netschajew.

Ich habe ihm dafür gedankt, dass die russischen Archive uns Auskunft über unsere Väter und Familien geben. Dazu hatte ich über unsere Arbeit berichtet.Ich erzählte ebenfalls, dass durch unsere Arbeit viele neue Familienbeziehungen geknüpft werden konnten, die alle durch große Herzlichkeit und Verbundenheit gekennzeichnet sind.

Diejenigen, die sich ein wenig mit den Völkern der ehemaligen Sowjetunion auskennen, wissen, dass die Familien den Mittelpunkt des Lebens ausmachen. Und Kinder fast auf Händen getragen werden.

Weiter gibt es zu berichten, dass an der Universität Bern eine Mastertarbeit angefertigt wird, die sich mit Besatzungskindervereinen, deren Motivationen, deren Arbeitsumständen, Problemen usw. beschäftigen wird. Ich hatte dazu eine zweieinhalbstündige Videokonferenz. Ich bot an, weiter zu helfen und bat um die fertiggestellte Arbeit.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Mai 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir hielten unsere Jahresversammlung am 8. Mai ab. Zunächst gedachten wir der 27 Millionen Toten, die die Völker der ehemaligen Sowjetunion zu beklagen hatten. Wir dachten auch daran, dass sie getötet wurden, damit unsere Väter leben und uns zeugen konnten.

Desweiteren gedachten wir wie jedes Jahr unserer vestorbenen Russenkinder.

In diesem Zusammenhang müssen wir mitteilen, dass unser Gründungsmitglied Herta Petersen im Alter von 95 Jahren eine Woche später verstarb.

Die Versammlung war geprägt durch die Schilderungen zweier Schicksale, die im letzten Jahr ihre Familien gefunden haben. Diese Erzählungen waren, wie kann es anders sein, emotional geprägt. Dabei spielte für die Familienfindung eine russische Journalistin die entscheidende Rolle. Ihren Aktivitäten war die Lösung der Suchen zu verdanken. Wir haben sie, Frau Marina Starkowa, auf unserer Webseite als Unterstützerin aufgeführt.

Es hat sich erstmals in einem Monat kein Russenkind mehr an uns gewandt, um Hilfe für die Suche nach Vater und Familie zu ersuchen. Da werden wohl zwei Aspekte eine Rolle spielen.

Einmal werden wir älter und die Kraft und der Wille werden schwächer. Das hatten wir eigentlich eher erwartet.

Ein zweiter Aspekt dabei - die augenblickliche Atmosphäre schreckt unsere Betroffenen ab. Wir erfuhren von Beleidigungen, Unterstellungen, mißtrauischen Beäugungen etc.

Beides können wir nicht beeinflussen, müssen es nehmen wie es ist und können nur auf bessere Zeiten hoffen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information April 2022

Liebe Russenkinder und Freunde, 

auch dieser Monat ist überschattet von den Ereignissen im Osten Europas.
Zweck unseres Vereins ist es, Russenkindern bei der Suche nach ihren Vätern und Familien zu helfen.
Ebenso versuchen wir, unsere Interessen zu vertreten. Das ist uns in einer Frage gelungen, nämlich öffentliche Aufmerksamkeit zu wecken. Das erweist sich jetzt als nicht günstig. Neben Beleidigungen, die einige von uns ertragen mußten, hat sich das Klima gewandelt. Inzwischen werden wir als Russen angesehen, werden, wenn auch nicht offen, dennoch als mitschuldiger Teil zweifelnd angesehen.
Dagegen anzugehen ist sinnlos. Ertragen wir es, denn sie wissen nicht, was sie damit tun.
Einher damit geht, dass sich im April niemand bei uns gemeldet hat.
Die Webseite wurde trotzdem im üblichen Maße angeklickt. Ebenso wurde der Fragebogen und die Ausfüllhilfe für die Anfragen an das Archiv in Podolsk, ZA MO, heruntergeladen.
Am 8. Mai führen wir unsere Jahresversammlung durch. Wir wollten eigentlich danach das übliche Museumsfest des Deutsch-Russischen Museums besuchen. Es fällt aus. Wir wollen uns nach der Versammlung zu einem gemeinsamen Essen begeben.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information März 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

Wichtigstes - es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die russischen Archive keine Auskunft geben würden. Lassen wir uns nicht von der augenblicklichen Atmosphäre hier beeindrucken. Werdet nicht zögerlich, werdet nicht passiv, begebt Euch auf die Suche nach euren Familien!

Der Direktor des ZAMO, also des Archivs des russischen Verteidigungsministeriums O. Pankov, schrieb uns Anfang März einen Brief, in dem er noch einmal betonte, dass es für berechtigte Personen weiter Auskunft gibt.

Seit 2014 helfen wir Russenkindern bei der Suche nach den Vätern und Familien. Von vielen erfuhren wir, dass der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in München, Russenkindern die Hilfe verweigert. Niemandem wurde in dieser Zeit von dieser Stelle geholfen. Deshalb haben wir diese Adresse bei uns gelöscht und durch die Empfehlung des Leipziger Konsulats der russischen Botschaft ersetzt:

Such- und Informationszentrum des Zentralkomitees des Roten Kreuzes der Russischen Föderation

Siehe https://www.russenkinder.de/index.php/suche-des-vaters#ZK_RKR_Moskau

Es wird empfohlen, sich bei Suchen in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion an diese Stelle mit den Informationen über den Vater zu wenden. Wir denken - in Russisch. Selbstverständlich helfen wir dabei ebenfalls.

Wer bei seiner Suche steckengeblieben ist, wer seine Hoffnung , den Vater und seine Familie zu finden, aufgegeben hat, schreibt an das Zentralkomitee des Roten Kreuzes der Russischen Föderation!

Wir setzen unsere Arbeit fort, weil wir nach wie vor denken, dass es ein Recht für jeden Menschen gibt, seine Familie zu finden.

Unsere Webseite wird weiter in normalem Maße frequentiert. Ebenso besteht großes Interesse am Fragebogen, der für Anfragen benötigt wird.

Es wird noch einmal darauf hingewiesen, dass wir nicht wissen, wer unsere Seiten aufruft. Wir sehen nur wie oft.

Zu unserer Jahresversammlung: Wir setzen sie auf den 8. Mai 2022. Sie wird in Berlin-Karlshorst stattfinden. Der genaue Ort wird noch bekanntgegeben. Die Einladung ist beigefügt.

Wir hatten vorgesehen, nach unserem Treffen die Feier des Museums Berlin-Karlshorst gemeinsam zu besuchen. Vom Museum haben wir erfahren, dass diese Feier in der üblichen Form nicht stattfinden wird. Wir erwarten die Information, wie sie gestaltet wird. Danach können wir immer noch über einen Besuch entscheiden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Februar 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

die Zeiten sind turbulent, die Ereignisse sind schlimm und haben Folgen für uns, von denen wir dachten, sie seien längst überwunden.

Seit ein paar Tagen werde ich gefragt, ob wir eine Stellungnahme zu den Ereignissen im Osten des Kontinents abgeben. Die Vorschläge reichen von Verurteilungen der einen wie der anderen beteiligten Seite, ebenso eine neutral verfasste Stellungnahme im Sinne, dass wir gegen Krieg sind. Zeigen wir das nicht durch unser Engagement, durch unsere Arbeit?

Sind wir in Deutschland schon wieder so weit, Bekenntnisse abgeben zu müssen, um als Teil der Zivilgesellschaft wenigstens geduldet zu werden?

Jeder kann sich an Einforderungen beteiligen, ich hatte mich damit schon in der DDR schwer getan.

Bedenken wir, dass unsere Väter aus allen ehemaligen Sowjetrepubliken stammen, Russland, der Ukraine, Bjelorussland, den baltischen Republiken, mein Vater aus Kasachstan ...

Und bedenken wir, dass die meisten unserer Auskünfte aus dem Archiv des Russischen Verteidigungsministeriums in der Stadt Podolsk bei Moskau kommen.

Ich bin mehrfach angerufen und nach Verhaltensmaßregeln befragt worden. Inzwischen gibt es nämlich Pöbelungen an Russenkindern. Bisher sind das, hoffentlich bleibt es bei den wenigen, Einzelfälle. Manche von uns haben das in ihrer Kindheit und Jugend erfahren müssen.

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Meine Empfehlung geht dahin, dem aus dem Weg zu gehen. Es hat keinen Sinn, ein Gespräch anzufangen. Und was bei körperlicher Gewalt? Abhauen solange es geht. In unserem Alter haben wir dem nichts entgegenzusetzen.

Am 28. 2. 2022 wurde im MDR die Sendung „Wie russisch ist der Osten?“ wiederholt. Danach wurde unsere Webseite in ungewöhnlich hohem Maße aufgerufen. Inzwischen wurden zwei Anfragen gestellt, die allerdings nicht zu unserem Kernbereich gehören. Selbstverständlich haben wir unsere Hilfe gegeben.

Wir hoffen auf baldigen Frieden!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Januar 2022

Liebe Russenkinder und Freunde,

wieder fand ein Russenkind die Familie des Vaters. Wieder einmal erfüllte sich ein Lebenswunsch. Unsere Schicksale sind sehr unterschiedlich,ebenso die Erfüllung dieses Wunsches. Wieder einmal lehrt die Erfahrung - begebt Euch auf den Weg! Was immer war, was immer zur Beschwichtigung, zur Ablenkung beitrug, wie immer Ihr zu uns steht, wir helfen jedem. Selbstverständlich diskret. Wir sind nicht zu Facebook, nicht zu Whatsup, Telegram etc. gegangen. Wir schützen diejenigen, die sich an uns wenden. Vielleicht mag das übertrieben klingen, wir bleiben bei dieser Vorsichtsmaßnahme.

Aus der Erfahrung heraus sehen wir, dass Gerüchte, irgendwelche Erzählungen von Beteiligten, die ungesicherte Informationen weiter gegeben haben, wenig Relevan←z haben. Wir sehen, dass nur gesicherte Informationen uns weiter helfen. Wie schon lange festgestellt, sind diese Sprüche wie -unsere Väter wurden wegen eines Kindes mit einer Deutschen eingesperrt, nach Sibirien verbracht oder gar erschossen worden - nicht ein einziges Mal bestätigt wurden. Deshalb ist das Leid, welches daraus entstand, unendlich traurig zu sehen.

Auch diese Betroffenen sollten sich auf die Suche begeben. Springt über Eure Schatten, verwerft diese unsinnigen Falschinformationen!

Wir haben nur dieses eine Leben. Nutzen wir es, um völlig unnötige Zwistigkeiten in den Familien zu überwinden, Wer unsere Arbeit verfolgt, sieht, wie wir helfen. Keine Namen, keine Informationen an Andere.

Ebenso wissen wir aus Erfahrung, dass für viele die Antragstellung ein Problem ist. Auch da haben wir inzwischen genügend Erfahrungen zusammengetragen.

Wir wissen es, Konzentration auf das Wesentliche, die vorhandenen Informationen einordnen, zusammenstellen und entsprechend formulieren.

Seit Jahren bittet das Archiv der russischen Armee um Informationen, warum es ausgerechnet dem Antragsteller antworten soll. Auch hier wissen wir seit Jahren, was zu tun ist.

Überwindet Euch! Fragt, wir helfen!

Unser Gründungsmitglied Herta Petersen feierte am 30. 1. 2022 im Kreis ihrer Familie ihren 95. Geburtstag.

Wir möchten uns den vielen Glückwünschen anschließen. Zu würdigen ist ihre Lebensleistung und ihr Engagement für den Verein. Möge sie noch viele glückliche Stunden erleben. Alles Gute!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Außerordentliche wichtige Information Dezember 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

in unserer kürzlich verschickten Monatsinformation November 2021 schrieben wir: „Aus Podolsk gab es Antworten auf Anfragen. Das Archiv ermöglicht uns weiter die Suche nach unseren Familien. Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken!“

Es gab eine Reaktion, die besagt, dass diese 2015 in die Welt gesetzte Lüge, die russischen Archive würden keine Auskunft geben, weiter herumgeistert.

Das ist deshalb schändlich, weil es betroffene Russenkinder von der Suche nach seinem Vater, dessen Familie und den Halbgeschwistern abhält. Wir traten damals dem entschieden entgegen und werden es auch künftig tun.

Wichtigste Voraussetzung - der Name des Vaters ist bekannt.

Zum Hergang: Ich selbst habe 1997 auf eine einfache Anfrage aus dem ZAMO die Auskunft erhalten, wer mein Vater war, seinen Werdegang, seine militärische Laufbahn und schließlich noch ein Paßfoto.

Diese Auskünfte gab es bis vor ca. 5 Jahren. Damals wurden schon ältere Gesetze herangezogen und für uns scheinbar bürokratische Hürden aufgebaut. Wir haben es nicht gleich verstanden, was warum gefordert wurde. Worum geht es?

Das Archiv forderte einen Nachweis darüber, dass wir berechtigt sind, diese Anfragen zu stellen. Nur berechtigte Personen erhalten diese Auskünfte, so das entsprechende russische Gesetz.

Also haben wir empfohlen, unseren Anfragen eine Geburtsurkunde, eine Meldebescheinigung, natürlich offiziell übersetzt, und eine Kopie des Personalausweises beizufügen. Siehe:

https://www.russenkinder.de/index.php/suche-des-vaters#AngabenzumVater

Inzwischen kommt noch ein Fragebogen hinzu, wahrscheinlich für eine schnellere Bearbeitung.

Damit weisen wir nach, dass wir Angehörige des Gesuchten sind. Etwas Anderes steht uns nicht zur Verfügung. Podolsk akzeptiert das und gibt Auskunft.

Wir empfehlen allen, die eine abschlägige Antwort erhalten haben, und mag sie schon längere Zeit zurückliegen, diese Anfrage unter den gegebenen Anforderungen noch einmal zu stellen.

Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun. Also vorwärts! Setzt Euch an den Computer, besorgt die Bescheinigungen und legt los!

Wer dazu Fragen hat, wer unsicher ist, melde sich bei uns. Wir helfen jedem!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information November 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

 wir führten unsere Jahresversammlung durch. Wir konnten eine erfolgreiche Arbeit vorweisen. Bei der Diskussion wurde deutlich, dass es unterschiedliche Lebenswege und Auffassungen zu unserer Problematik gibt. Wir tolerieren dies, da uns unsere Lebensumstände geprägt haben, die doch sehr unterschiedlich sein konnten.

Der Vorstand wurde entlastet und neu gewählt. Die Mitglieder Rothe, Lerche, Dr. Thomas wurden wiedergewählt. Der Oberstudienrat a.D. Liebeck neu aufgenommen. Damit haben wir den Vorstand um ein weiteres Russenkind erweitern können.

Es gab neue Anfragen von Russenkindern, die sich nach den Möglichkeiten der Suche nach den Vätern und Familien erkundigten. Selbstverständlich haben wir über die Möglichkeiten informiert und unsere Hilfe angeboten.

Aus Podolsk gab es Antworten auf Anfragen. Das Archiv ermöglicht uns weiter die Suche nach unseren Familien. Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bedanken!

Wir bereiten ein entsprechendes Schreiben an das Archiv vor.

Wir haben erlebt, was für Auswirkungen es hat, den Vater, seine Familie und Halbgeschwister zu finden. Aber ebenso müssen manche Suchen beendet werden, weil viel Zeit darüber gegangen ist, Spuren nicht mehr auffindbar sind. Auch diese Schlußfolgerung hat eine gute Seite, man beschließt ein Kapitel.

Überraschenderweise gab es in diesem Monat wieder eine ungewöhnlich große Nachfrage nach unserer Webseite.

 Eine frohe Adventszeit und herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Oktober 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

es läuft die Vorbereitung der Jahresversammlung.

Von Ereignissen kann berichtet werden.

Es meldete sich eine Redaktionsassistentin, die für die RTL-Sendung „Vermisst“ arbeitet. Es ging darum, dass es viele Anfragen von Russenkindern gibt, sie schon herumgefragt und geforscht hatte, aber niemand ihr eine ordentliche Auskunft darüber geben konnte, wie eine solche Suche durchgeführt werden kann.

Wir hatten ein langes Gespräch. Sie bestätigte, dass viele vorher sich an die Internationale Suche des Deutschen Roten Kreuzes gewendet hatten, von dort aber niemals eine Antwort erhielten. Wir wissen warum.

Nun habe ich sie auf die Suchmöglichkeiten hingewiesen. Also das Übliche, man benötigt den Namen des Vaters, der Petent muss selbst in den Archiven um Auskunft bitten, die entsprechenden Papiere in russisch beigelegt werden und wenn das Armeearchiv den Mann nicht führt, sich an das RGVA in Moskau wenden.

Ich bat um zwei Sachen: 1. Diejenigen Russenkinder, die sie nicht in ihre Sendung einbauen, an uns weiterzuleiten, damit auch sie sich auf die Suche begeben können. Und 2. einmal öffentlich zu machen, wer Kompetenz und große Erfahrung auf diesem Gebiet besitzt, damit auch Betroffene angesprochen werden, die sich noch nicht auf die Suche begeben haben.

 Unsere Webseite zeigt von Zeit zu Zeit ungewöhnliches Verhalten. Sie wurde schon mehrfach gestört, zweimal komplett zerstört. In diesem Monat kam es zu einer Erscheinung, die wir so noch nicht hatten. Eine Seite wurde an einem Tage über 6 600 Mal aufgerufen.

 Erinnern möchte ich daran, dass am Sonnabend, dem 6. 11. 2021 um 10.30 Uhr unsere Jahresversammlung im Deutsch-Russischen Museum stattfindet. Coronabedingt gilt die 3G-Regel. Geimpft, genesen oder getestet.

 Bis dahin herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information September 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

es zeigt sich eine Entwicklung, von der wir eigentlich schon viel früher dachten, dass sie einteten wird. Die Anfragen bezüglich der Suche nach den Vätern und deren Familien läßt stark nach. Das heißt nicht, dass es sie weiter geben wird, wir sehen manchmal, dass sich Russenkinder unabhängig von uns, ohne uns zu kontaktieren, auf die Suche begaben und begeben.

Die Ältesten unter uns sind inzwischen über 75 Jahre alt. In dieser Alterskohorte gibt es Etliche, die nicht mit Computern umgehen können. An manche schicken wir die Monatsberichte per Post, damit auch sie sich informieren können und wie wir erfahren, fühlen sie sich der Gemeinde zugehörig.

Die Jüngeren hatten die Möglichkeit, die Väter kennenzulernen, die Familien zu besuchen. Jedenfalls war es ihnen möglich, wenigstens die Adresse zu erfahren.

So wird unsere Arbeit weitergehen.

Es liegen einige Anfragen in Podolsk, es wird auf Antworten gewartet. Die Dauer ist durch uns nicht zu beeinflussen.

Eine Anfrage an unseren Jahresversammlungsort ergab folgende Antwort:

„ Sehr geehrter Herr Rothe,

lassen Sie uns bitte in der 2. Oktoberhälfte telefonieren. Die Regeln unterliegen einer ständigen Fortschreibung in Abhängigkeit von den gesetzlichen Bestimmungen und der aktuell geltenden Corona-Regeln im Haus. Ein Punkt gilt aber heute schon: bitte schicken Sie spätestens Ende Oktober eine Liste mit den Namen, Adresse, Mailadresse, Telefon aller Interessenten, die an der Versammlung teilnehmen wollen. Die Angaben benötigen wir für die Kontaktnachverfolgung im Erkrankungsfall. Die Daten werden 14 Tage nach der Veranstaltung gelöscht.

Freundliche Grüße,

Uta Mühlisch“

Wer also teilnehmen möchte, schicke seine Koordinaten bis Mitte Oktober an mich.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information August 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

in unserer Arbeit trat eine gewisse Beruhigung ein. Uns erreichten wenige Anfragen. Was wir schon einmal schrieben, eine Korrelation zum Aufruf der Webseite ist nicht gegeben. Unsere Webseite wurde trotzdem überdurchschnittlich aufgerufen. Und zwar über Neuntausend Mal.

Es gibt eine längere Liste von gestellten Anfragen an das Armeearchiv ZAMO in Podolsk. Alle warten auf Antwort, wir werden bei Informationen sofort darüber berichten.

Wie angekündigt, werden wir unsere Jahresversammlung am 6. November 2021 im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst abhalten. Alle an unserem Thema Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.

Wir können heute noch nicht voraussagen, wie die Verhältnisse zu diesem Zeitpunkt sich gestalten werden. Deshalb werden wir zu gegebenem Zeitpunkt über Restriktionen informieren. Wir hoffen allerdings, dass alle unsere Mitglieder und Freunde an der Veranstaltung teilnehmen können.

Die Einladung ist beigefügt.

Unsere Überlegung für die Jahresversammlung für 2022 gehen dahin, sie in die terminliche Nähe zum 8. Mai zu legen. Das Museum ist in dieser Zeit mit viel Vorbereitungsarbeiten zum Museumsfest beschäftigt. Vielleicht weichen wir zur Versammlung auf andere Räume aus und besuchen zusammen danach das Fest.

 Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

der vergangene Monat war durch die Anfragen von fünf älteren Fällen, die irgendwie ins Stocken gekommen waren, nun aber wieder ins Blickfeld gerieten und nunmehr erneut aufgegriffen wurden, gekennzeichnet. Selbstverständlich begrüßen wir das und helfen erneut. Es gibt keine Frage, selbst wenn Suchen sich hinziehen, durch welche Gründe auch immer unterbrochen wurden, was auch immer, wir stehen bereit, um weiterzuhelfen.

In solchen Fällen - zögert nicht! Meldet Euch!

 Unsere Jahresversammlung wird für den 6. November 2021 wie üblich im Museum Berlin-Karlshorst vorgesehen. Die Einladungen erfolgen rechtzeitig.

Ich habe es immer als unglücklich empfunden, die Jahresversammlung des Vereins so spät ins Jahr zu legen. Wir geben Rechenschaft über das vergangene Jahr, was ja schon zehn oder elf Monate her war.

Es gab einen sachlichen Grund dafür. Das Finanzamt gibt für Vereine die Bestätigung der Steuererklärung erst nach dem Monat Juli. Wir wollten selbstverständlich alles ordnungsgemäß, auch mit unserem Finanzgebaren, vortragen. Danach ist Urlaubszeit. Bevor wieder alle an Bord sind, vergeht ebenfalls einige Zeit. So kamen die Monate Oktober / November als Rechenschaft des Vorstands vor den Vereinsmitgliedern zustande.

Das Finanzamt konzedierte uns eine Befreiung von der jährlichen Steuerklärung. Damit haben wir die Möglichkeit, unsere Jahresversammlungen früher zu legen. Selbstverständlich werden unsere Finanzen geprüft. Wir hatten unser Mitglied Barbara Hartmann als Kassenprüferin gewonnen, die dieses Amt gründlich und zuverlässig ausübt.

Hier unser Vorschlag - diese jährlichen Treffen auf das erste Wochenende im Monat Mai zu legen. Es bedarf noch gewisser Abstimmungen dafür. Wir werden daraufhin arbeiten.

 Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

Information Juni 2021

Liebe Russenkinder und Freunde

Wir möchten einmal über einen Fall der Hilfe zur Suche des Vaters und seiner Familie berichten. Wir wissen, dass die Menschen unterschiedliche Charaktere und Handlungsweisen haben. Manche lesen einmal etwas, verstehen es, handeln entsprechend. Andererseits, manche sind nicht in der Lage, ihre Dinge selbst zu ordnen. Wir beraten seit über sechs Jahren und haben schon in diversen unterschiedlichen Fällen geholfen.

Hier wurden viele Telefonate geführt, gesagt, was nötig sei, die Einholung der Papiere begleitet. Es lag eine fast 70-jährige Geburtsurkunde mit dem Vermerk "Nur für den Dienstgebrauch" vor. Wir organisierten die Beschaffung einer neuen.

Nachdem alle Papiere zusammen gebracht waren, übersetzten wir sie ins Russische. Die Übersetzung und Beglaubigung der beiden Urkunden übernahm Galina Loheit, die im Haus der Russischen Wissenschaft und Kultur ihr Büro hat, selbstlos und ohne uns Gebühren zu berechnen. Die Kontrolle aller Unterlagen übernahm unser Vorstandsmitglied Eckehard Liebeck, ich bereitete die Zusammenstellung für das ZAMO und schickte die Papiere zur Unterschrift. In der vergangenen Woche ging der Antrag auf dem Postweg nach Podolsk.

Ich schildere das deshalb einmal so ausführlich, weil es unser Anspruch von Anfang an war, allen Russenkindern zu helfen. Einfacher oder schwieriger Fall - wir helfen allen.

Wir haben neue Mitglieder, eins von ihnen reichte eine großzügige Spende ein. Herzlichen Dank dafür!

Wir erwähnten es schon mehrfach, das Interesse an unserer Webseite ist ungebrochen. Das korreliert nicht immer mit den Anfragen uns uns. Häufigere Anfragen von Russenkindern gehen nicht unbedingt mit mehr Aufrufen der Webseite einher und umgekehrt verhält es sich ebenso. Auf jeden Fall bedienen wir ein großes Bedürfnis.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Mai 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

unser Verein hatte sich zur Gründung u. a. vorgenommen, die Interessen von Russenkindern zu vertreten, dazu gehört selbstverständlich das Bild unserer öffentlichen Erscheinung.

Wir hatten schon mehrfach darauf Bezug genommen, eine Stellungnahme verfasst, es war eine Weile ruhiger darum geworden, nun wird wieder vermehrt nach der Studie über Besatzungskinder der Universität Leipzig und deren Aussagen nachgefragt.

Hier noch einmal unsere Stellungnahme:

https://www.russenkinder.de/index.php/zur-studie-besatzungskinder-der-universitaet-leipzig-von-2015

Eine kurze Zusammenfassung unserer Kritik:

1. Die Datenbasis liegt von Glaesmer und Kaiser, den beiden Machern der Studie, bei ca. 200 000 geschätzten Besatzungskindern gerade einmal bei 0,07 %, also noch nicht einmal einem Zehntel eines Prozentpunktes. Für eine halbwegs gesicherte Aussage ist das einfach zu gering.

2. Es wurden Zahlenangaben manipuliert.

3. Es wurden eine Reihe von Aussagen getroffen, die mit nichts unterlegt oder gar bewiesen wurden.

Zentrale Aussage - Besatzungskinder seien psychisch wesentlich mehr geschädigt als die Normalbevölkerung.

Da ohne Beweis vorgebracht, stellt das eine Beleidigung und Herabwürdigung von Besatzungskindern dar.

Dass einige wenige Russenkinder sich daran beteiligen, ist schwer verständlich.

Medien greifen das erneut wieder auf. Ein, zwei Stichworte in eine Suchmaschine eingegeben, es erscheinen Ergebnisse, die die Realitäten aufzeigen. Und eine realistische Berichterstattung wünschen sich Zuschauer und Leser.

Viele Betroffene haben uns aufgefordert, dagegen vorzugehen und Stellung zu nehmen.

Jedes Russenkind hat seinen Anteil zur Entwicklung, zuerst des geteilten und nun vereinigten Landes, beigetragen. Eine solche Herabwürdigung schadet unserem Ansehen. Ebenso schadet es unseren Bemühungen, sich mutig an die Suche nach Vater und seiner Familie zu begeben.

Was auch immer geschieht, wir behalten den Kopf oben. Mit uns ist weiter in dieser Frage zu rechnen.

Ein weiterer bedeutender Jahrestag steht an. Es ist der 22. Juni. An diesem Tag vor 80 Jahren überfiel Nazideutschland die Sowjetunion. Es war der Beginn des Großen Vaterländischen Krieges, der mit dem Untergang des Aggressors am 8. Mai 1945 endete. Dieser Sieg war die Grundlage, dass wir, die Russenkinder, geboren werden konnten.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information April 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

es gilt einmal einen Mann zu erwähnen, der sich in seiner Tätigkeit auch um die Belange der Russenkinderproblematik bemüht. Es ist Sebastian Goll
Leiter Suchdienst & Landesauskunftsbüro, Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Sachsen e.V.

Er organisierte Ende vergangenen Jahres eine Videokonferenz mit Vereinen, die von der Politik und der Öffentlichkeit in der Bundesrepublik vernachlässigt werden. Das betrifft uns, sowie die Vereine, die sich um die Kinder von Frauen und Gastarbeitern in der DDR bemühen.

Schon das zeigt, wie sehr Sebastian Goll sich um die Findung und Zusammenführung von verschiedenartigen Familien bemüht. Nach einer weiteren Videozusammenkunft verabredeten wir darüber nachzudenken, wie unsere Arbeit, ich selbst kann sie ja nicht ewig machen, weiter geführt wird. Sicher entspricht unsere Arbeitsweise nicht der des DRK, in unserer Problematik müssen wir einfach so vorgehen wie es die Erfahrungen lehren, um Erfolg zu haben. Aber außer einem Fall aus den 80-er Jahren hat der internationale Suchdienst des DRK in München, der von vielen Russenkindern angeschrieben wurde, keine Informationen über unsere Väter zustande gebracht.

Sebastian Goll ist sehr aufgeschlossen. Als leitungserfahrener Mensch hoffe ich, dass seine Potentiale eine Entfaltung in seiner Organisation finden werden. Dringend benötigt und für Betroffene segensreich sind sie auf jeden Fall.

Eine weitere Videokonferenz wurde durch das Ludwig-Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung in Graz organisiert. Thema: "Mein Vater war ein Rotarmist".

Wir, die wir lange mit dem Thema beschäftigt sind und die Ergebnisse von Anfragen an die russischen Archive erfahren haben, haben keine von den gängigen Klischees des Kalten Krieges bestätigt gesehen.

Und deshalb sahen wir es mit Genugtuung, das sich unsere Erfahrungen langsam verbreiten. Nicht Bestrafung folgte auf eure Zeugung, anfangs nach dem Krieg war die Versetzung in die Heimat das Normale. Die Größe der Truppen war nach dem Sieg nicht mehr nötig, dafür wurden Männer für den Wiederaufbau der durch die Deutschen zerstörten Heimat gebraucht. Dreiviertel der Roten Armee wurde innerhalb von kurzer Zeit aus den besetzten Gebieten abgezogen.

Es ist auch deshalb wichtig das festzustellen, weil wir eine Reihe Betroffener kennengelernt haben, die sich Vorwürfe machen, dass sie geboren wurden und ihre Väter dafür bestraft wurden. ES WAR NICHT SO!

Im Grunde genommen – Russenkinder, die ihr den Namen des Vaters kennt, was Euch auch immer darüber erzählt wurde, versucht ihn zu finden!
Macht Euch auf den Weg, Eure Väter zu suchen!

Bei der Aufarbeitung unserer Geschichte für einen anderen Zweck fiel mir wieder eine ältere Statistik in die Hände. 2015 hatten wir monatliche Zugriffszahlen auf unsere Webseite in Höhe von ca. 4 000. Im Laufe der Jahre entwickelten sie sich auf heute ca. 11 000. Wie schon öfter bemerkt, dachten wir damals, das Interesse würde abebben, das Gegenteil ist offensichtlich der Fall.

Besonders erfreulich ist noch zu erwähnen, dass der Verein durch die Ausstrahlung der Sendung „Wie russisch ist der Osten?“ vom Regisseur Jan Lorenzen auf mehreren Fernsehkanälen weitere Mitglieder bekommen hat.

Zum Tag des Sieges, der Befreiung, der Kapitulation können wir leider kein gemeinsames Treffen organisieren. Das Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst führt eine Videoveranstaltung zu diesem Zwecke durch. Nachzulesen ist das unter: https://www.russenkinder.de/index.php/termine etwas weiter unten.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information März 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Monat März brachte Überraschungen für uns.

Da ist 1. zu nennen, dass das Internationale Rote Kreuz im München in der ersten Hälfte der 80-Jahre des 20. Jahrhunderts einem Russenkind mittels Hilfe aus Moskau Informationen über seinen Vater gegeben hatte. Bisher hörten wir von Betroffenen, die sich dorthin gewandt hatten, dass es keine Auskünfte gab. Die sowjetischen Behörden gaben damals also doch schon Informationen an Russenkinder über ihre Väter.  Die sich damit beschäftigten und wir wußten es nicht.

Und die 2. betraf die Informationen aus Podolsk. Wir hatten darüber informiert, dass es wieder Schwierigkeiten damit gegeben hatte. Inzwischen erreichte uns die Nachricht eines weiteren Russenkindes, dass es mit Datum Januar 2021 Antwort mit Informationen von dort erhielt.

Wir sehen, dass es wohl ein Problem gab, die Auskunftstätigkeit geht weiter. Wie wir schon schrieben, sehen wir es als dringlich an, dass diejenigen, die sich schon entschlossen haben, die Suche aufzunehmen und diejenigen, die noch unentschlossen sind, diese Frage zügig in Angriff zu nehmen. Die Zeit verstreicht, Spuren verwischen, es wird immer schwieriger.

Zu uns stieß der Oberstudienrat a.D. Eckehard Liebeck. Er war gleich bereit, seine Geschichte aufzuschreiben und bei uns zu veröffentlichen.

(https://www.russenkinder.de/index.php/einzelne-schicksale/126-eckhard)

Er hatte Russisch studiert, kam gerade zur Zeit der Ausarbeitung unseres Briefes nach Podolsk und half. Das hat uns gut gefallen, zeigt, dass er eine wertvolle Hilfe für uns ist, so dass wir dabei sind, ihn in den Vorstand des Vereins zu kooptieren. In der Jahresversammlung 2021 werden wir darüber abstimmen, dass in unserer Satzung der Vorstand um eine Person erweitert wird.

Zur Webseite selbst – sie wird unvermindert häufig aufgerufen. Durchschnittlich täglich über 300 Mal, im März über 10 000 Mal insgesamt.

Es stehen zwei Gedenktage an. Am 8. Mai der 76. Jahrestag des Sieges über Nazideutschland und der 80. Jahrestag des Überfalls Deutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni.

Wir haben uns jedes Jahr am 8. Mai im Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst getroffen und den Tag würdig begangen. Natürlich möchten wir es in diesem Jahr wieder, sehen zur Zeit, dass es wohl den Umständen nach ausfallen wird. Wir bitten, diesen Termin im Kopf zu behalten und werden in der Monatsinformation April Endgültiges dazu vermelden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Februar 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

Auf den Monatsbericht Januar gab es viele zustimmende Mails. Wir danken für die vielen Ermunterungen zum Weitermachen.

Am 25. 2. wurde die Sendung „Wie russisch ist der Osten?“ auf Phoenix wiederholt. Das ist offenkundig ein anderer Zuschauerkreis, der dort angesprochen wird, jedenfalls gab es wieder einen Ansturm auf unsere Webseite, verbunden mit Mails mit viel Zustimmung zu unserem Wirken, dem Wusch, dass wir gesund bleiben und unsere segensreiche Arbeit fortsetzen mögen.

Im November 2014 sind wir mit der Vereinsgründung angetreten, Russenkindern zu helfen, ihre Väter und Familien zu finden. Wir waren von Anfang an überzeugt davon, eine zutiefst humanistische Funktion auszuführen. Seit dieser Zeit haben wir vielen geholfen, haben die Änderungen der Anforderungen an die Suchanträge den entsprechenden Entwicklungen verfolgt und angepasst und so kontinuierlich dazu beigetragen, dass Suchen erfolgreich bleiben. Selbstverständlich haben wir uns mit den Erfolgreichen gefreut. Wir können, da selbst erlebt, die große Freude und das Glück nachvollziehen.

Ebenso haben wir denen geholfen, die ungünstigere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Suche haben. Gemeint ist, dass sie den Namen des Vaters nicht kennen. Sie wissen um Umstände, vielleicht das Alter, Aussehen, Waffengattung, Herkunft und mehr. Zur Suche in den Archiven ist der Name unumgänglich.

Es gibt viel Wunschdenken, Hoffnungen. Die Archive haben weitreichende Funktionen, das Finden von Angehörigen von Militär- und Geheimdienstangehörigen ist nur eine. Wir gehen in den meisten Fällen von unserem Wünschen aus, verständlich, aber wir müssen den Realitäten ins Auge blicken.

Deshalb rufen wir die Betroffenen immer dazu auf, weitere Nachforschungen nach dem Namen zu unternehmen. Es hat keinen Sinn und deshalb machen wir in diesen Fällen keine Hoffnung, ohne den Namen das Vaters einen Antrag zu stellen. Es wäre unredlich.

Natürlich würden wir es zu gerne sehen, fänden alle ihre Väter und Familien. Wir empfinden unsere Ohnmacht in diesen Fällen, können nur aufklären und moralische Unterstützung geben.

Schon wegen der fortgeschrittenen Zeit, in der Spuren langsam verbleichen, rufen wir weiter dazu auf, sich auf den Weg zu machen, die Väter und Familien zu suchen. Es lohnt sich!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Januar 2021

Liebe Russenkinder und Freunde,

aus meiner beruflichen Erfahrung heraus habe ich das Aufschreiben und Rechenschaft zu einem überschaubaren Zeitraum als Hilfe erfahren.

So verfahre ich seit Vereinsgründung ebenfalls. Diese regelmäßigen Informationen geben Betroffenen das Gefühl, da sind Menschen, die sich um unsere Belange kümmern, die mit uns verbunden sind, an die man sich zu jeder Zeit wenden kann, die Hilfe geben, man ist nicht allein. Wir haben zu vielen Russenkindern Verbindung, erfahren viel Zustimmung.

Es gibt Freunde und Interessierte, Institutionen, Vereine, Botschaften, Journalisten, Wissenschaftler und weitere im In- und Ausland, die unsere Informationen erhalten. Unser Verteiler umfasst inzwischen mehr als 160 Adressen.

Wir gehen davon aus, dass nicht jeder alles liest, ab und zu kommen Anfragen aus diesem Kreis.
Nur ganz wenige haben sich aus unserem Verteiler abgemeldet. Zwei Träger des Bundesverdienstkreuzes
haben sich, nachdem wir uns bei russischen Behörden und Menschen für ihre Hilfe bedankt haben, wegen ideologisch unüberwindbarer Differenzen, so ihre Begründung, austragen lassen.

Wir selbst betonen immer wieder, dass der Verein völlig neutral ist. Man bedenke, unsere Väter kommen aus allen ehemaligen Sowjetrepubliken, aus all den Völkern mit ihren Lebensweisen und Religionen. Von all den daraus entstandenen Ländern erwarten wir unsere Väter und Familien. Deshalb können bei uns Ideologien keine Rolle spielen.

Selbstverständlich lassen wir uns nicht beirren. Die Archive geben Auskunft, wir lernen unsere Väter und ihre Familien kennen. Wir betrachten es als Selbstverständlichkeit, der Anstand gebietet es ebenfalls, Institutionen und Menschen, die uns helfen, zu danken und werden diese Geste fortführen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Dezember 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

 

das Jahr 2020 endete für uns grandios. Wir haben einen Durchbruch in der Öffentlichkeit erreicht, die MDR-Sendung „Wie russisch ist der Osten?“; unsere Webseite wurde so oft wie noch nie in einem Jahr aufgerufen, über 110 000 Mal.

Wir möchten an dieser Stelle allen, die am Erfolg beteiligt waren, danken!

Im Jahr 2020 gab es eine Reihe von erfolgreichen Suchen nach Vätern und Familien. Deshalb möchten wir an dieser Stelle dem Archiv des Russischen Verteidigungsministeriums ZAMO in der Stadt Podolsk bei Moskau für seine Hilfe danken!

Wir bemühten uns von Anfang an, alle Russenkinder und Angehörige aufzurufen und Hilfe zu geben, ihre Väter und Familien zu suchen.

Durch o.g. Beitrag kam eine größere Anzahl von Anfragen, eine zeigte ein Problem auf. Es betrifft diejenigen, die bei Anfragen an Kasernentoren und bei Kommandanten keine Informationen bekamen oder hörten, dass die Väter in Lager nach Sibirien gekommen oder gar erschossen worden seien. Eine Aussage ohne Beweis, eine vermeintliche Gewissheit. Wir wissen von mindestens einer Mutter, die vom Kommandanten den Namen und die Adresse des Vaters erfuhr. Dazu gehörte entschlossenes Auftreten und Courage. Sie ließ sich nicht mit irgendwelchen Ausflüchten abspeisen Siehe: https://www.russenkinder.de/index.php/phaenomen-russenkinder#Ostdeutschland_DDR_ph  unter Punkt 8 ganz unten.

Wir wurden gefragt, ob eine Anfrage in diesem Falle in Russland möglich wäre. Unsere Antwort ist immer: Selbstverständlich! Nach über Tausend Beratungen und daraus folgenden Rückmeldungen haben wir gesehen, dass nicht ein einziger Vater wegen der Zeugung eines Kindes außer Versetzung oder Demobilisierung irgendwie bestraft wurde. Wir haben nicht einen einzigen Fall erfahren. Zur Einschränkung noch, wenn die Mutter oder andere Angehörige Hilfe zur Fahnenflucht leisteten. Aber das ist in jeder einigermaßen organisierten Armee so.

Also liebe Betroffene, wenn ihr den Namen des Vaters kennt, schreibt einen Antrag an die russischen Archive! Zu befürchten ist nichts, Ihr erfahrt auf diese Weise, was sich damals wirklich ereignet hatte. Wenn Euer Vater der Familie von Euch erzählte, werdet ihr sogar erwartet. Zu verlieren ist nichts.

Natürlich ist uns klar, dass das eine einschneidende Entscheidung ist. Vermeintliche Gewissheiten würden über den Haufen geworfen, Tragödien in Familien, Zwistigkeiten …

Es würde Klarheit schaffen und manches heilen helfen.

Zum Jahresende haben wir den Punkt „Suche des Vaters“ https://www.russenkinder.de/index.php/suche-des-vaters noch einmal klarer gefaßt, den aktuellen Fragebogen des Armeearchivs zur Verfügung gestellt sowie eine deutsche Übersetzung für die Beantwortung.

Noch eine Bemerkung: Der Regisseur Heinz Cadera hatte mich informiert, dass der Beitrag, den wir am Treptower Ehrenmal im Juli drehten, am 27. 1. 2021 in ARTE in der Sendung „Stadt, Land, Kunst“ zu sehen sein wird.

Allen ein gesundes neues Jahr!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information November 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

ein in der Geschichte des Vereins in mehrfacher Hinsicht einmaliger Monat.

Die Sendung des MDR am 26. 11. 2020 „Wie russisch ist der Osten?“, in der ich den wichtigsten Punkt unserer Arbeit darstellen konnte, nämlich Russenkinder und ihre Angehörigen aufzurufen, sie zu motivieren, sich auf die Suche nach ihren Vätern und Familien zu begeben und ihnen zu zeigen, wo sie die erforderlichen Informationen und Hilfen bekommen, brachte uns große Aufmerksamkeit. Unsere Webseite wurde geradezu überrannt, es meldeten sich Russenkinder und Nachfahren, die sich informieren wollten. Natürlich helfen wir allen, die sich melden. Wir gingen sofort an die Beantwortung der Fragen. Nun, es wird trotzdem eine Weile dauern, bis alle eine adäquate Antwort erhalten. Wir bitten um Nachsicht!

Als nächstes ist zu nennen, dass wir viel Zustimmung und Glückwünsche für unsere Arbeit bekamen. Darüber freuen wir uns besonders. Wir begannen vor sechs Jahren mit diesem Schwerpunkt, wir waren und bleiben die Einzigen, die sich  diesem Thema – Vatersuche – in einem solchen Umfang widmen.

Und schließlich wurde auch ich für die Darstellung beglückwünscht.

Russenkinder, Freunde, befreundete Vereine und Organisationen, Bekannte und Menschen, die diese Sendung sahen, melden sich und bekunden ihre Achtung vor unserem Wirken.

Wir möchten allen dafür danken! Nennen möchten wir explizit den Autor und Regisseur Jan N. Lorenzen für seine  Darstellung, den MDR für die Ausstrahlung, ebenso die Produktionsfirma des Films, Hoferichter & Jacobs, die dem
Verein 300 Euro für die weitere Arbeit spendete.

Unsere Anerkennung gibt Befriedigung und ist Motivation für die weitere Arbeit.

Zur Webseite ist zu sagen, dass wir in diesem Jahr bisher über 100 000 Zugriffe verzeichnen können und dass der 500 000. Zugriff seit Bestehen erfolgte. Eine halbe Million Aufrufe!

Die Webseite selbst wurde um nicht mehr Benötigtes bereinigt.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Oktober 2020

Wir hatten im August und September Filmaufnahmen, die nun im MDR für den 26. 11. 2020 um 20.15 Uhr in der Sendung „Wie russisch ist der Osten?“ angekündigt sind.

( Wie russisch ist der Osten? )

Wir haben keinen Einfluß auf die Fertigstellung. Die Art und Weise, wie die Aufnahmen zustande gekommen sind, die Atmosphäre, die Autor und Regisseur Jan N. Lorenzen schuf und wie er mit uns umgegangen ist, wie Kameramann Mike Römisch mit- und einwirkte, lassen uns auf einen unserem Anliegen entsprechenden Beitrag schließen. Wir werden nach der Sendung darauf zurückkommen.

In unserer Jahresversammlung am 26. 09. 2020 hatte sich ein Russenkind gemeldet, welches uns erzählte, dass das Archiv der Russischen Armee in Podolsk ihr bisher keine Auskunft in diesem Jahr gegeben hat. Ich war ein wenig überrascht, weil das unseren Erfahrungen in dieser Zeit widersprach. Ich hatte ja sogar darüber gesprochen und bemerkt, dass nach der Podolsker Auskunft einer unserer Betroffenen nicht den Weg der regionalen russischen Bürokratie ging, sondern in Facebook innerhalb kürzester Zeit seine Halbgeschwister gefunden hatte. Die Coronaseuche spielte keine Rolle.

Ich bot an, diese Sache zu prüfen. Es ist nun über einen Monat her, die Betreffende hat sich nicht gemeldet.

Wenn jemand Anzeichen für schleppende Auskünfte aus den zuständigen Archiven bemerkt, meldet Euch! Dafür gibt es zwei Gründe: 1. würden wir prüfen, ob die Unterlagen ordentlich eingereicht wurden und 2. als Information, damit wir kommende Nachfragende realistisch beraten können.

Wir wissen, dass manche Auskünfte länger dauern, ein paar Monate haben wir schon gesehen. Es ging auch schon schneller. Bei mir hatte es über ein halbes Jahr gedauert. Also nicht ungeduldig werden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information August 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Trend des Monats Juli hat sich fortgesetzt. Wieder 10 000 Zugriffe, aber kaum Nachfrage nach Informationen. Coronafolge?

Dafür ist festzustellen, dass die Seite „Suche des Vaters“, auf der wir alle Informationen, was man tun kann, um Vater und Familie zu finden, zusammenfassen, nach acht Monaten schon so viele Zugriffe verzeichnet wie im gesamten vergangenen Jahr. Also doch wieder ein Beweis, wie nötig unsere Arbeit ist. Wir sehen darin eine Bestätigung und werden sie fortsetzen.

Lange schon denken wir darüber nach, wer sie eines Tages übernimmt. Wir bemühten uns, Russenkinder in die Arbeit einzubeziehen, mit mäßigem Erfolg. Ich selbst werde 74 Jahre alt, kann sie nicht ewig fortführen. Jetzt zeichnet sich eine Möglichkeit ab.

An dieser Stelle sei noch einmal an unsere Jahresversammlung am 26. 9. 2020 um 10.30 Uhr im Deutsch-Russischem Museum in Berlin-Karlshorst erinnert.

So möchte ich auf die Möglichkeit verweisen, selbst daran teilzunehmen oder eine Meinungsäußerung zu unserer Arbeit einzureichen. Wir würden uns darüber freuen. Wie schon geschrieben, kritische Bemerkungen sind uns recht, so können wir sie verbessern.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information Juli 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

wieder ein Monat mit sehr hoher Nachfrage auf unserer Webseite (über 10 000 Zugriffe auf unsere Seiten, wobei festzustellen ist, dass es 1. nicht einzelne Artikel betrifft, sondern mehr oder weniger alle Seiten und Sprachen. Wir freuen uns natürlich, erreichen doch auf diese Weise unsere Informationen viele Interessierte. Und 2. korreliert dieser Umstand merkwürdigerweise nicht mit der Anzahl von Anfragen, da ist es etwas ruhiger geworden.

Kurzfristig fand sich der Sender Arte ein und es wurden für ein paar Minuten Sendezeit Aufnahmen am Ehrenmal im Treptower Park in Berlin gedreht https://www.russenkinder.de/index.php/aktuelles .

Wie schon angekündigt, wird unsere Jahresversammlung am Sonnabend, dem 26. 9. 2020 um 10.30 Uhr im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst stattfinden. Wie ebenfalls schon mitgeteilt, werden dabei Aufnahmen fürs Fernsehen gemacht.

Ebenfalls wie in jedem Jahr laden wir alle Vereinsmitglieder, alle unsere Freunde, alle sich mit uns verbunden Fühlende dazu ein.

Wer nicht kommen kann, gebe uns bitte ein paar Zeilen, in welchen er uns mitteilt, was er von unserer Arbeit hält. Lob auch, wichtiger für uns wäre Kritik und was wir an unserer Arbeit verbessern können.

Zur Frage der hygienischen Pflichten wegen der Coronaseuche wird rechtzeitig vorher informiert.

Im Anhang die Einladung zur Jahresversammlung

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juni 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

als wir vor über 5 Jahren den Verein gründeten und die Webseite entsprechend gestalteten, im Vordergrund stehen seither die Möglichkeiten der Suche nach dem Vater, mit unserer Hilfeleistung begannen, glaubten wir, es wird eine gewisse Zeit vergehen und das Interesse an unserer Thematik wird abnehmen und abebben. Ein Trugschluß.

Wir haben inzwischen monatlich mehr als 7 500 Zugriffe auf unsere Seiten, es melden sich nach wie vor Russenkinder, ihre Kinder und Enkel, ebenso fragen Familienangehörige von Vätern nach ihren Russenkindern in Deutschland, wie auch Nachkommen von sowjetischen Zwangsarbeitern. Es wurde nach dem Schicksal deutscher Kriegsgefangener in den Gulags und Vermissten gefragt.

Allen vermitteln wir unsere Erkenntnisse, die inzwischen ein reiches Reservoir bilden.

Und so konnten wir in diesem Monat wieder die Findung einer Familie in Russland vermelden. Trotz der Routine, die wir inzwischen erworben haben, immerhin haben wir über 1 000 Nachfragende beraten und ihnen geholfen, geht es uns jedes Mal nah, weil wir es selbst durchlebt haben. Und wie immer sind alle Beteiligten glücklich über diese Fügung, nehmen den Kontakt auf und beginnen ihr gemeinsames Leben.

Es ist zu sehen, dass nunmehr jüngere Jahrgänge zwischen 1960 und 1985 sich auf die Suche begeben.

Es zeigt ebenfalls, dass trotz Corona die Archive arbeiten und Auskunft geben, ebenso die russischen regionalen Verwaltungen. Niemand soll seine Suche verschieben, es gibt keinen Grund dafür.

Wir haben seit der Gründung ebenfalls den Kampf um unsere Würde führen müssen. Die jetzige öffentliche Diskussion, dass Rassismus in der Mitte unserer Gesellschaft Platz hat, wird hoffentlich unseren Zielen helfen. Die Studie der Universität Leipzig von 2015, mit der die Verantwortlichen in die Medien gingen, mit ihren gefälschten Zahlen und einfach aus der Luft gegriffenen Behauptungen kam zu dem Schluß, dass Besatzungskinder mit wesentlich mehr psychischen Schäden behaftet sind als die Normalbevölkerung. Eine Gruppe von Menschen wird abgewertet, entwürdigt. Bis heute ist keine Berichtigung geschweige denn eine Entschuldigung erfolgt.

Wir schrieben schon, dass wir Teil eines Films werden, in dem wir unsere Arbeit darstellen können. Damit wird unsere Problematik in der Öffentlichkeit deutlicher und die Diskussion darum sachlicher. Das ist unser Ziel.

Unsere Jahresversammlung wird auf Sonnabend, den 26. 9. 2020 um 10.30 Uhr wie immer im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst gelegt. Dabei wird das Filmteam Aufnahmen machen. Wir laden alle Russenkinder, Freunde, befreundete Vereine und alle Interessierten ein, an unserer Veranstaltung teilzunehmen. Das Einladungsschreiben wird rechtzeitig zugestellt werden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Mai 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

wichtigstes Ereignis für uns in diesem Monat war das Treffen mit einem Autor und Regisseur, der einen Film über „Wie Russisch ist der Osten“ für November im Fernsehen vorbereitet. Dabei werden auch Russenkinder beteiligt sein. Er bat darum, für Interviews Russenkinder, die ihre Familie gefunden haben und mit ihnen in Kontakt stehen, aufzurufen, daran teilzunehmen. Ich konnte mich von der Kompetenz und seinen Arbeiten überzeugen. Für uns eine Gelegenheit, über unser Leben unaufgeregt zu erzählen.

Einen Aufruf hatten wir schon an den Verteiler der Russenkinder geschickt. Um sicher zu gehen, dass dieser Appell alle erreicht, sei hier noch einmal darauf hingewiesen. Meldet Euch und erzählt!

Es melden sich nach wie vor Russenkinder bei uns, die erfahren möchten, wie sie ihre Väter und Familien finden können. Es sind jüngere Jahrgänge, die irgendwie auf unsere Adresse gestoßen sind. Wir sprechen mit allen. Wenn gute Aussichten sind, freuen wir uns mit ihnen. Anderenfalls empfinden wir ebenso mit, bei denen die Suche sehr aufwändig wird oder kaum eine Hoffnung besteht.

Trotzdem sagen wir ihnen, sie sollen es wenigstens versuchen. Als Ansprechpartner stehen wir immer zur Verfügung.

Seit Oktober 2019 wird unsere Webseite verstärkt aufgerufen, monatlich zwischen 7 800 und 8 200 Mal. Das entspricht ca 250 Aufrufen

täglich. Wir schrieben es schon, dass wir eigentlich davon ausgegangen waren, dass das Interesse erlahmen wird. Nein, das Gegenteil ist der Fall. Und so sehen wir die Notwendigkeit, in unserer Arbeit fortzufahren.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information März 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

auf unsere Information vom vergangenen Monat Februar gab es rege Rückmeldungen, die ähnlich der abgebildeten beiden Mails lauteten. Sie kamen von Russenkindern, unseren Freunden, ebenso von Unbeteiligten, die unsere Arbeit zur Kenntnis nehmen. Tenor – Dank und unbedingt weitermachen. Auch wurden die beiden Mails in einem internationalen Bulletin, welches die Arbeit und das Leben von Besatzungskindern weltweit beobachtet und darüber berichtet, abgedruckt. Dank an Gonda Scheffel-Baars!

Wir möchten uns für die Aufmerksamkeit und Bekundungen herzlich bedanken. Selbstverständlich setzen wir unsere Arbeit fort. Wir sind die Einzigen, die sie leisten.Und Bedarf daran besteht unvermittelt weiter.

Erstaunlicherweise hat die Coronakrise keinen Einfluß auf unsere Arbeit. Es melden sich weiterhin Russenkinder, meist Jahrgänge ab 1960; die Webseite wurde wieder über 7 000 Mal aufgerufen.

Es laufen unseres Wissens nach zur Zeit einige Suchen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Ständen, zu denen wir manchmal etwas beitragen konnten. Die Anfragen an uns gehen von kaum etwas bekannt bis detaillierte Angaben zum Vater. Im Grunde so wie seit den über fünf Jahren unserer Arbeit. Wir erfahren, was uns natürlich bestätigt, dass einige Anträge an die Archive ohne Kontakt zu uns nur über die Informationen der Webseite erfolgt sind.

Ein bedeutender Jahrestag steht vor der Tür. Wir und die Familien unserer Väter begehen am 9. Mai den 75. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg über Nazideutschland. Wir hatten aufgerufen, diese beiden Tage, in unserem Land findet das Fest am 8. Mai statt, feierlich zu begehen. Die zentralen Orte sind das Museum in Berlin-Karlshorst und das Ehrenmal in Berlin-Treptow . Von den Älteren von uns haben nicht mehr alle die Kraft, eine solche Reise zu begehen. Unter den augenblicklichen Umständen können wir nicht sagen, was uns in diesem Zusammenhang möglich wird. Wir werden darüber berichten.

Bleiben wir alle gesund!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information Februar 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

heute wollen wir einmal zwei Russenkinder zu Wort kommen lassen, damit die Ergebnisse unserer Arbeit sichtbarer werden. Das Einverständnis liegt vor. Ihre Mails sind aktuell in diesem Februar eingegangen.

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Sehr geehrter Her Rothe,
Mit sehr großem Interesse bin ich auf Ihren Artikel in der Freien Presse Chemnitz aufmerksam geworden. Bis zu diesem Artikel habe ich nicht gewusst, dass es eine so informative, verständliche Webseite über das Thema Russenkinder gibt und bin tief beeindruckt mit wie viel Engagement Sie sich diesem Thema widmen. Ebenso bin ich sehr überrascht, wie viele „Russenkinder“ es in unserem Land gibt. Das ist sehr beeindruckend.
Sie haben mich ermutigt, den Schritt zu gehen, den ich schon immer gehen wollte. Jedoch bin ich der Meinung, dass man das richtige Alter und das tief innere Bedürfnis haben muss, um zurück zu seinen Wurzeln zu gehen. 
Jetzt habe ich das Alter und Ihr Verein und Ihre Webseite haben mich ermutigt, meinen Vater zu suchen.
Ich gehöre der „jüngeren“ Generation an, 1967 geboren, Vater: Russe (Armee)… das übliche Prozedere, wie Sie es so oft beschreiben.
Egal ob ich erfolgreich bin oder auch nicht, ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Arbeit und werde Sie unterrichten, wie meine Suche verläuft. 

Mit freundlichem Gruß und den Wünschen
für ein angenehmes Wochenende ...“

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Lieber Herr Rothe,
vielen Dank für die reichhaltigen, informativen Rundbriefe, die ich immer aufmerksam lese. Ich freue mich sehr, dass sich so manches Problem mit der Akzeptanz und den Fehlinformationen und der Ignoranz gelöst hat!
Ich für mein Teil bin ja nun am Ziel angekommen, der Vater ist gefunden (wenngleich er 4 Monate vor meinem Finden verstorben war), sogar einen (Halb-)Bruder habe ich und eine weitläufige Verwandtschaft. Was ich aber echt nicht schaffe - sosehr ich es mir eingebildet hatte zu schaffen, - ist, die Geschichte zu Papier zu bringen. Das wird einfach nix mehr. Ich
stehe mit meinem Bruder in täglichem (!) Mailkontakt, das ist das größte Geschenk, aber verlangt auch viel Zeit, denn ich frische dadurch meine Russisch-Kenntnisse auf und brauche für einen Brief gute anderthalb bis zwei Stunden. Die grausigen Übersetzungsprogramme mag ich nicht, ich benutze in althergebrachter Manier ein Wörterbuch. Im Oktober 2019 haben wir ihn und seine Frau kennengelernt, waren in Moskau; im Mai d.J. kommen die beiden zu uns. Wir freuen uns schon sehr!
Vor einigen Wochen habe ich das Buch "Auf der Suche nach meinem russischen Vater" von Ulrich Schacht gelesen. Mitunter hatte ich Gänsehaut, so sehr glich mein Schicksal dem seinen. Das wäre sicherlich eine interessante Lektüre für viele Russenkinder.

Alles Gute und weiterhin viel Erfolg in Ihrer so dankenswerten Arbeit,
mit herzlichen Grüßen ...„

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Von mir ebenfalls herzliche Grüße

Anatoly Rothe

 

Information Januar 2020

Liebe Russenkinder und Freunde,

seit September 2019 verzeichnen unsere Webseiten höhere Besuchszahlen als sonst durchschnittlich, nämlich jeden Monat zwischen Sieben- und Achteinhalbtausend aus der ganzen Welt. Natürlich freuen wir uns darüber, dass unsere Seiten weiterhin eine hohe Aufmerksamkeit finden. Es zeigt uns ebenfalls, wie sehr unsere Arbeit benötigt wird. Ging diese Entwicklung einher mit weiteren Nachfragen von Russenkindern und Angehörigen nach ihren Vätern und Familien. Wobei zu bemerken ist, dass sich jüngere Jahrgänge melden. Ihre Geschichten hören sich wie viele andere an, normale Entwicklung mit Liebe in den Familien. Wenn es Benachteiligungen gab, so in der Familie, durch Bekannte, Nachbarn etc. Staatlicherseits gab es derartiges oder Diskriminierungen nicht. Im Gegenteil, alle konnten sich entsprechend ihrer Möglichkeiten entwickeln. Man sieht es schon daran, sie lernten Berufe, studierten, gründeten selbst Familien, bekamen Kinder ...

Im Privatfernsehen läuft eine Suchsendung namens „Vermisst“. Es werden einzelne Schicksale aufgezeigt, verbunden mit der Suche nach Angehörigen. Das war für ein paar Russenkinder Anlass, sich einmal über ihre Situation klar zu werden und sich bei uns zu melden und nachzufragen.

Am 8. Mai dieses Jahres feiern wir den 75. Jahrestag der Befreiung der Welt vom Faschismus. Die Sowjetunion trug die Hauptlast des Kampfes. Verdeutlichen wir uns einmal die Opferzahlen (Angaben ungefähr, angelehnt an die Wiki):

- Sowjetunion 27 Millionen, davon 13 Millionen Soldaten und 14 Millionen Zivilisten

- Polen 6 Millionen

- Deutschland 6 Millionen

- von den Westalliierten

     USA 400 Tausend

     Großbritannien 300 Tausend

Diese Dimensionen sollten wir immer im Auge behalten, wenn es um unsere Väter geht.

Wir wollen uns wie jedes Jahr an der Kranzniederlegung am Ehrenmal in Treptow und am Fest im Karlshorster Museum beteiligen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Monatsinformation Dezember 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

unsere Monatsinformationen erscheinen gewöhnlich pünktlich zum Monatsende, dieses Mal kommt sie mit Verspätung. Ich bitte um Entschuldigung!

Fassen wir zusammen: Unsere Aufgabe ist begrenzt, nämlich Russenkinder zu ermutigen, ihre Väter und Familien zu suchen. Dazu gehört die Bereitstellung der erforderlichen Informationen, hier unsere Seite:

https://www.russenkinder.de/index.php/suche-des-vaters

Wir haben mit den entsprechenden Angaben und Adressen aufgeschrieben, was zu tun ist.

Es meldeten sich bisher mehr als 900 Betroffene, ihre Kinder, Enkel, Verwandte und Freunde bei uns. Wer die Informationen liest, kann selbstständig seine Suche durchführen, so dass wir nicht wissen, wie viele tatsächlich unser Angebot bisher nutzten. Aufgerufen wurden sie in den sechs Sprachen über 31 Tausend Mal.

In mehreren Fällen gaben wir Formulierungshilfe, in einigen wenigen Fällen übernahmen wir die Übersetzungen bis hin zum unterschriftsreifen Antrag an die russischen Archive.

Daneben meldeten sich Nachfahren von ehemaligen Zwangsarbeitern aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und baten um Hilfe.

Nunmehr melden sich Soldaten und Offiziere der sowjetischen Armee, ebenso die Angehörigen von oben erwähnten Zwangsarbeitern, die wissen, dass sie bei ihrem Aufenthalt in Deutschland Kinder gezeugt haben, bei uns.

Dazu gibt es weitere Anfragen, die mit unserem Thema nichts zu tun haben, auch da helfen wir selbstverständlich.

In unseren fünf Jahren als Verein haben wir vielen Menschen geholfen. Wenn jemand seine Familie gefunden hatte, war das nicht nur für die Betroffenen, sondern ebenfalls für uns ein großes Ereignis.

Unsere Webseite wurde über 400 Tausend Mal aus aller Welt aufgerufen.

Es gab ebenso eine Reihe von nicht ganz so erfreulichen Tendenzen.

- Da ist zu nennen das jahrelange Verschweigen unserer Arbeit in der Öffentlichkeit. Glücklicherweise wurde das zum ersten Male durch den Berliner „Tagesspiegel“

https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/russenkinder-die-suche-nach-den-verlorenen-vaetern/24951760.html

und seinen verbundenen Zeitungen im vergangenen Jahr durchbrochen. Wir haben uns dafür bei der Redaktion bedankt.

- Nicht gelungen ist uns, in der Öffentlichkeit berichtigen zu lassen, dass die Information, die russischen Archive seien geschlossen, weshalb man sich nicht auf die Suche zu begeben braucht. Sie ist einfach falsch.

- Ebenso sind wir gegen Verletzung unserer Würde, die nicht bewiesene Behauptung, Besatzungskinder seien mit erheblich mehr psychischen Leiden behaftet, erfolglos vorgegangen.

Bemühungen zu beiden Punkten gab es genug

https://www.russenkinder.de/index.php/zivilgesellschftliches .

- Wir haben seit 2017 eine Seite in Hebräisch https://www.russenkinder.de/index.php/he/ . Da der Antisemitismus in der Bundesrepublik zunehmend eine Rolle spielt, sind auch wir inzwischen betroffen.

 

Alles in allem – wir sehen, dass unsere Arbeit benötigt wird und werden sie fortführen.

Wenn auch verspätet – ein gesundes neues Jahr!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information November 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

zu unserem 5-jährigen Jubiläum erhielten wir Glückwünsche und Dankschreiben von Freunden, Helfern und Betroffenen. Ebenso wurden wir gebeten, unsere Arbeit fortzusetzen, weil sie sonst niemand macht.

Herzlichen Dank!

Es ist eine schöne Arbeit, bei der Findung von Familien zu helfen. Die Suchenden werden jünger, es zeichnen sich zwei Entwicklungen ab. Eine – es werden Enkel und andere Verwandte aktiver. Andererseits geht es um Kinder, die später in der DDR geboren wurden. Aus der unmittelbaren Nachkriegsgeneration melden sich weniger.

Auch werden wir unsere Erkenntnisse weiter verbreiten. Das ist deshalb notwendig, weil das, was im Kalten Krieg zu unserem Thema herausgeprägt wurde, nicht aus den Köpfen von allein verschwindet. Die alten Klischees, unsere Väter seien nach Sibirien gebracht oder gar erschossen worden, weil sie uns gezeugt haben, ist nicht in einem einzigen Falle nachgewiesen, wird aber trotzdem weiter erzählt. Wenn dem so wäre, wäre unsere Arbeit nicht erfolgreich, weil keiner gefunden werden würde.

Diese Aussagen sind ideologisch gefärbt, werden gern aufgegriffen, weil so eingängig, entsprechen dem Zeitgeist, aber nicht unseren Erkenntnissen.

Wobei festzustellen ist, dass es eigentlich niemand hören möchte.

In den nächsten Tagen wird der 400 Tausendste Aufruf unserer Webseite erfolgen. Sie kommen von vielen Ländern weltweit. Daraus ziehen wir die Schlußfolgerung, dass der Bedarf daran ungebrochen hoch ist und sehen es als Verpflichtung an weiterzumachen.

Deshalb setzen wir unsere Arbeit fort.

Die Vorweihnachtszeit hat begonnen. Nutzen wir sie zu Besinnung.

Allen ein frohes Fest!

 

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information Oktober 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

wichtigstes Ereignis für uns – unsere Jahresversammlung. Wir konnten wieder ein erfolgreiches Arbeitsjahr abrechnen. Wer unsere Monatsinformationen regelmäßig liest, weiß ja, was wir tun.
Der Vorstand wurde mit Dank verabschiedet und ein neuer gewählt. Neben den beiden bisherigen Vorstandsmitgliedern Dr. Ingrid Thomas und Anatoly Rothe konnte ein Russenkind gewonnen werden, dabei mitzumachen. Es ist unser schon lange teilnehmender Freund Michael Lerche aus dem Erzgebirge.

Weiter steht für uns ein großartiges Jubiläum an:

am 26. 11. 2019 feiert unser „Russenkinder e.V.“ sein 5-Jähriges Bestehen.

Wir können resümieren, dass trotz aller Widernisse und Schwierigkeiten die Aufgabe des Vereins, Aufmunterung an Russenkinder zu geben und ihnen dabei zu helfen, ihre Väter zu finden, in großartiger Weise erfüllt worden ist. Wir haben nunmehr Kontakt zu ca. 900 Russenkindern gehabt, ihnen Rat und Hilfe gegeben, sie motiviert und bei
resignierenden Tendenzen wegen der langen Dauer der zum Teil bürokratischen Hürden zum Durchhalten geholfen.
Wir wissen nicht, wie viele es durch die Informationen auf unserer Webseite allein versucht haben. Was wir wissen ist, dass diese Seiten in den verschiedenen Sprachen über 30 000  Mal aufgerufen wurden.

Gesagt werden soll an dieser Stellen noch eine Zahl - am Jahresende werden unsere Seiten ca. 400 000 Mal aus der ganzen Welt aufgerufen worden sein.

Was wir natürlich ebenfalls nicht registrieren konnten ist das Ergebnis, wie hoch war die Erfolgsquote. Wir wissen von denen, die uns eine Rückmeldung gaben. Manche gaben eine Rückmeldung, fragten bei negativen Auskünften, wie weiter und meldeten sich nicht mehr. Wir wissen von einer Reihe von Erfolgen.

Und noch einmal - wer sich an uns wendet, kann davon ausgehen, dass seine Anfrage, Geschichte und Erzählung bei uns bleibt und nur dann öffentlich genannt wird, wenn er es ausdrücklich bestätigt. Das ist auch der Grund, warum wir nicht bei Facebook, Whatsapp etc. sind.

Einen schönen November allen

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information September 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

durch den Artikel über unsere Vereinsarbeit, den der „Tagesspiegel“ brachte, der später in weiteren Zeitungen erschien, wurden wir mit Zustimmung und Sympathiebekundungen förmlich überrannt.

Nachdem wir uns jahrelang bemüht haben, in der Öffentlichkeit Russenkinder zu erreichen, um ihnen zu sagen, dass es einige Möglichkeiten gibt, ihre Väter und Familien zu finden, weil es sonst kein Anderer gemacht hat, war das ein Durchbruch.

Es meldeten sich Russenkinder und Angehörige, die sich haben beraten lassen.

Es meldeten sich Menschen und Vereine, die uns bescheinigen, wie wichtig unsere Arbeit ist und wir sie unbedingt fortführen sollen.

Es meldeten sich Menschen, die uns ihre Sympathie schrieben, dass wir uns zu unseren Vätern und ihren Völkern, es handelt sich um die der ehemaligen Sowjetunion, bekennen. Natürlich ebenso zu unserer Titularnation.

Zum christlichen Gedankengut gehört das 4. Gebot:

DU SOLLST VATER UND MUTTER EHREN!

Das gilt ebenso für uns, gläubig oder nicht. Es ist eine Selbstverständlichkeit.

Wir schrieben es schon vor langer Zeit auf unserer Webseite https://www.russenkinder.de/index.php/gedankensplitter#vaeter-und-wir

Wir danken allen diesen Menschen, die sich zu unserer Arbeit äußerten! Ebenso danken wir dem Berliner „Tagespiegel“!

Natürlich gab es Fragen und Diskussionen. Eine zentrale Frage möchten wir hervorheben. Die Frage, was aus unseren Vätern geworden ist. Auch dazu haben wir Stellung genommen: https://www.russenkinder.de/index.php/phaenomen-russenkinder

Vor der Öffnung der russischen Archive geisterten eine Reihe von Spekulationen und Gerüchten darum herum. Unsere Väter würden nach Sibirien verbracht, sie würden erschossen worden sein etc.

Durch unsere Tätigkeit haben wir viele Schicksale erfahren. Von solchen Aussagen wie die beschriebenen hat sich nichts in der Realität bestätigt. Die russischen Archive geben seit Anfang der 90-er Jahre Auskunft, realistisch erfahren wir seitdem, wer unsere Väter sind und wie es ihnen erging. Diejenigen, die durch Heirat in ihren Familien lebten, wissen es sowieso. In den Fällen, in denen die Väter verschwanden und sich nicht wieder meldeten, haben wir durch die Auskünfte der Archive nunmehr Klarheit. Unsere Väter wurden versetzt oder ließen sich versetzen, anfangs wurden sie demobilisiert. Sie hatten unseren Müttern ihre richtigen Namen und Adressen gegeben oder hatten falsche Namens- und Herkunftsangaben gemacht. Die vielen Varianten sind hier gar nicht aufzuzählen.

Die Aufklärung darüber ist ebenfalls ein Teil unserer Arbeit, die wir veröffentlichen und aktualisieren. Soweit dazu.

Was die Arbeit der Archive anbelangt, gab es eine Zeit lang gewisse bürokratische Hürden mit einem. Inzwischen verzeichnen wir mehrere Fälle, von denen wir wissen, es gibt ordentliche Auskünfte. Unsere österreichischen Freunde meldeten es schon vor wenigen Monaten, es gilt jetzt ebenso für uns.

Also versucht es! Auch in den Fällen, in denen es vor einiger Zeit noch Probleme gab, versucht es noch einmal!

Nicht vergessen! Am 26. 10. 2019 ist Jahresversammlung des Vereins mit Vorstandswahl um 10.30 Uhr im Museum in Berlin-Karlshorst. Wir freuen uns auf Gäste!

 Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information August 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Monat August bescherte uns eine Überraschung. Der Berliner Tagesspiegel schickte uns einen Stellvertretenden Ressortleiter, Herrn Andreas Austilat. Wir, Renate, ich und Herr Austilat, führten ein langes Gespräch und letztendlich entstand daraus ein Artikel, der nicht nur im Tagesspiegel, sondern ebenfalls in zwei anderen Zeitungen veröffentlicht wurde.

Siehe https://www.russenkinder.de/index.php/presse

Wir schrieben der Redaktion eine Mail, in der wir auf die außerordentliche Bedeutung dieses Vorgangs hinwiesen und uns dafür herzlich bedankten.

Das ist deshalb so wichtig, weil die sonst in den Medien auftretenden Russenkinder auf die Möglichkeiten der Suche nach dem Vater und seiner Familie vermieden zu sprechen. Wir, die wir die Erfahrungen nicht nur zur Suche und die notwendigen Informationen haben, sondern ebenso viele Geschichten zum Leben der Russenkinder, deren Essenz wir auf unserer Webseite allen zur Verfügung stellen, wurden dabei geflissentlich verschwiegen.

Im Grunde genommen haben wir durch die Erzählungen von Betroffenen mit einigen Vorurteilen, mit Schlußfolgerungen, die durch fehlende Informationen und Vermutungen verursacht waren, aufräumen können und ein realistischeres Bild unseres Daseins schildern können.

Auch, und das wurde im Artikel ebenfalls angesprochen, ist unsere Kritik an einer Studie der Universität Leipzig von 2014, öffentlich gemacht. Nachzulesen auf

https://www.russenkinder.de/index.php/zur-studie-besatzungskinder-der-universitaet-leipzig-von-2015

Wir sind nicht psychisch kränker und geschädigter als andere Menschen. Dafür gibt es keinen Nachweis.

Wir freuen uns, dass nach fünf Jahren die Arbeit unseres Vereins eine breite Öffentlichkeit erfährt.

Wir hoffen, dass sich viele weitere Russenkinder, ihre Angehörigen und Nachfahren, angeregt durch den Artikel, sich selbst oder sich bei uns meldend auf die Suche nach ihren väterlichen Wurzeln begeben.

Unsere Jahresversammlung wird am 26. 10. 2019 um 10.30 Uhr im Museum Berlin-Karlshorst stattfinden. Die Einladung findet sich im Anhang.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

in der Urlaubszeit gibt es gewöhnlich weniger direkte Kontakte und Anfragen. So auch in diesem Jahr. Auf die Frequenz unserer Webseite hatte das allerdings keinen Einfluß. Sie wurde etwas häufiger als sonst aufgerufen.

Wir wechselten den Provider, was zu gewissen Holprigkeiten beim Aufruf führte, konnten die Einschränkungen rasch beseitigen.

Wir warten auf die Entscheidung zu unserer Petition, die beim sachsen-anhaltinischen Petitionsausschuss liegt.

Unsere Jahresversammlung haben wir für Sonnabend, den 26. Oktober vorgesehen. Bei Terminbestätigung wird es selbstverständlich eine offizielle Einladung geben. Satzungsgemäß steht wieder eine Vorstandswahl an. Bereitschaft zur Mitarbeit und Vorschläge sind willkommen.

Einen schönen verbleibenden Sommer noch!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juni 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

das erste halbe Jahr 2019 ist herum. Deshalb einmal ein paar statistische Angaben im Anhang. Wir können verzeichnen, dass seit Juli 2014, also in den fünf Jahren seit Beginn unsere Webseite über 360 000 Mal aufgerufen wurde. Das zeigt, was wir sowieso von Anfang an empfanden und sie deshalb auch entworfen und entwickelt haben, daß sie dringend benötigt wird. Und unsere Statistik zeigt, dass sie weltweit benötigt und gelesen wird. Und nicht nur die Webseite, unsere gesamte Arbeit.

Inzwischen beginnt man in Deutschland in größerem Maße zu verstehen, was für eine Arbeit wir leisten. Lange Zeit wurden wir verschwiegen, diskriminiert, ohne Unterstützung gelassen. Diejenigen, die Besatzungskinder in ein ungünstiges Licht brachten, ihnen mehr psychische Schäden als der Normalbevölkerung andichteten, sie einseitig darstellten, bekamen Öffentlichkeit. Fernsehen, Presse, Rundfunk und andere Medien hielten ihnen Kameras und Mikrofone hin. Uns versteckte man an kaum zu findenden Stellen und verschwieg uns.

Dabei wird mit diesen Darstellungen unsere Würde verletzt, was zwar gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes verstößt, aber niemanden hier interessiert. Ebenso ist die Diskriminierung der Zivilgesellschaft, deren Teil wir als Verein sind, in Deutschland ohne Folgen möglich.

Wir sind keine Querulanten, sondern fordern unsere Würde und unsere Arbeit zu achten. Wir sind durch die Institutionen des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks beim MDR gegangen, aber in anderthalb Jahren hat bis heute noch niemand aus diesem Kreis, selbst die mitteldeutschen Ministerpräsidenten nicht, etwas unternommen, damit wenigstens die verbreiteten Lügen zurückgenommen, sie öffentlich berichtigt werden und sich bei uns entschuldigt wird. Realistisch betrachtet ist es eine Auseinandersetzung wie zwischen David und Goliath. Ein ganz kleiner Verein ohne nennenswerte Unterstützung gegen einen Riesen mit allen Ressourcen. Die Bibelgeschichte ging gut aus, die Geschichtsschreibung seither kennt nur ganz wenige Ergebnisse wie das des Vorbilds.

Vom „Spiegel“ konnte man es vor längerer Zeit lesen, ebenso hat der WDR vor einigen Wochen Konsequenzen aus einem Fall mit Fake-Sendungen öffentlich gezogen. Der MDR hat derartiges nicht nötig. Eigentlich wäre uns sein Programm nicht wichtig, aber da wir für unsere Beleidigungen und die Lügen auch noch eine Zwangsabgabe zahlen müssen, setzt das dem Ganzen die Krone auf. Und niemand vermag diesen Sender davon abzubringen. Wirklich niemand. Wir haben vorher ja alles versucht, damit eine ordnungsgemäße Information der Zuschauer erfolgt. Beim MDR eine Unmöglichkeit. Deshalb der Antrag auf Ausschluß aus dem ÖRR.

Wir werden nicht eher Ruhe geben, bis uns Gerechtigkeit, in welcher Form auch immer, widerfährt.

Der Fall liegt jetzt beim Petitionsausschuß des sachsen-anhaltinischen Landtags und wird wie angekündigt wohl im August entschieden. Warten wir ab, was die Abgeordneten dazu sagen werden.

Es gibt Hoffnung. Eine Filmemacherin meldete sich und bat um Mithilfe. Es geht um eine zu schaffende Komödie mit Bezug zu Russenkindern. Wir haben sofort zugesagt, weil gezeigt werden kann, daß wir völlig normale Menschen sind. Selbstverständlich wissen wir, es gab Tragödien in unserem Milieu, aber in welch anderem gab sie es nicht. Wir wollen diese Fälle nicht ignorieren.

Wir möchten beitragen, die Situation und das Denken über uns zu normalisieren. Lange genug wurde die westliche Kalte-Kriegs-Sicht verbreitet und geglaubt. Das war ja zu verstehen, weil es kaum Informationen gab.

Bei uns haben sich inzwischen über 800 Betroffene, ihre Nachkommen und Verwandten gemeldet. Nunmehr können diese ideologisch gefärbten Vermutungen ad acta gelegt und zu einer realistischen Einschätzung der Problematik, um die wir uns von Anfang an bemühen, übergegangen werden. Das würde uns helfen, Betroffene leichter davon zu überzeugen, sich auf die Suche nach ihren Familien zu begeben, weil der negative Beigeschmack, der immer mitschwang, endlich verschwindet.

Wer mithelfen möchte, melde sich. Selbstverständlich bleibt alles anonym, es geht um eine künstlerische Gestaltung.

Ebenso möchten wir darauf hinweisen, daß die Frage - Vater Russe oder aus einem Land der ehemaligen Sowjetunion und Mutter Deutsche -, wenn überhaupt nur noch für Betroffene der älteren Generation eine Rolle spielt. Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte brachten noch viele weitere interkulturelle Lebensgemeinschaften und Kinder hervor. Es wird nicht mehr wie früher als Makel gesehen. Normalität ist eingezogen, wir müssen sie nur noch zur Kenntnis nehmen und die noch mit Ängsten und Befürchtungen Lebenden diese ablegen. Die Zeit ist darüber hinweggegangen. Wir können uns mit Elan auf die Suche nach unseren östlichen Familien begeben.

Einen schönen Sommer!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Mai 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir absolvierten die beiden Feiertage zum 8. und 9. Mai in Berlin. Einmal im Deutsch-Russischen Museum und am nächsten Tag am Sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park in Berlin. Für uns Betroffene sowieso, ebenso für unsere Freunde und Sympathisanten sind diese Tage jedes mal ein bewegendes Ereignis.

Daneben gab es in diesem Monat für zwei von uns außerordentliche Geschehnisse – ihre Suchen wurden belohnt, einmal gibt es Verwandtschaft, mit der sie sich treffen werden und im anderen Falle sind es Erfolg versprechende Spuren.

Das zeigt, wie wichtig unsere Arbeit von Anfang an war und warum wir nicht damit aufhören werden. Selbst wenn viel Zeit vergangen ist, Zeugen und Menschen, die noch Informationen hätten geben können, nicht mehr leben, die Umstände sich geändert haben, gibt es trotzdem Möglichkeiten, die väterliche Familie zu finden.

Unsere Petition zum MDR wurde wieder einmal zuständigkeitshalber weitergeleitet, dieses Mal vom Petitionsausschuß des Sächsischen Landtages an den des Sachsen-Anhaltinischen.

Die Antwort der Rundfunkkommission der Ministerpräsidenten der Länder in Mainz ergab nichts weiter.

Inzwischen wird wohl verstanden, dass unser Anliegen ein äußerst Menschliches und berechtigt ist und wir trotz aller Umstände nicht aufgeben werden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

Information April 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

es ist etwas ruhiger geworden um unser Thema, leider. Die Informationen, wie Russenkinder ihre Väter und Familien suchen und finden können, werden weiter in den Medien verschwiegen, Falschinformationen nicht berichtigt, somit gibt es auch kaum neue Initiativen zu unserem Anliegen.

Unsere Webseite hatte übliche 5 Tausend Aufrufe im vergangenen Monat. Auffällig ist, dass die einzelnen Schicksale und Suchen mehr aufgerufen wurden als in den Vormonaten.

Die ersten Russenkinder wurden ab Mitte der 40-er Jahre geboren und sind nun in ein gewisses Alter gekommen. Einher gehen die üblichen Begleiterscheinungen. Es gibt unter uns welche, die nicht mehr mobil sind, an Treffen und Begegnungen nicht teilnehmen können, weshalb ich gebeten wurde zu fragen, ob nicht andere an Kontakten interessiert sind. Es geht um Austausch von Gedanken zu allen möglich Themen. Das ist kein spezifisches Russenkinderthema, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Wer Zeit und Interesse daran hat, melde sich bei uns.

Schließlich steht im Mai wieder der Jahrestag des Sieges der Alliierten über Nazideutschland bevor. Das Deutsch-Russische Museum in Berlin-Karlshorst lädt zu diesem Zwecke zum 8. Mai ab 11 Uhr ein. Wir haben jedes Jahr die Gelegenheit genutzt, uns dort zu treffen. So wollen wir es in diesem Jahr wieder halten.

Das Programm ist hier zu lesen. http://www.museum-karlshorst.de/fileadmin/Veranstaltungsbilder/8._Mai/Programm_8._Mai_Flyer.pdf

Am 9. Mai ist die Kranzniederlegung zum Tag des Sieges am Ehrenmal in Berlin-Treptow. Danach wird bis zum Abend gemeinsam gefeiert.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information März 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

unsere Petition , den MDR wegen Beharrens auf, umschreiben wir es einmal so, unrichtigen Angaben, zu privatisieren, ist vom Bundestag an den sächsischen Landtag weitergeleitet worden. Auf seine Anregung hin schrieben wir ebenfalls der Rundfunkkommission der Ministerpräsidenten der Länder in Mainz.

Das Problem besteht darin, daß in der Öffentlichkeit bis heute nichts darüber verlaubart wird, dass Russenkinder ihre Väter und Familien suchen können. Die Zeit vergeht, es wird schwieriger, Beteiligte, die noch mit Aussagen helfen können, sind ebenfalls immer schwerer zu finden.

Auf der Webseite stellen sich drei Artikel als am meisten Aufgerufene heraus, die „Suche des Vaters“, das „Phänomen Russenkinder“ und jetzt dazugekommen unsere „Kritik an der Leipziger Studie zu Besatzungskindern von 2015“.

Am erfreulichsten für uns ist die Entwicklung auf unseren Suchmeldungen. Insgesamt hat das Interesse daran wieder zugenommen. In einem Fall stehen die Beteiligten vor einem hoffentlich eintreffenden Erfolg. Selbstverständlich werden wir darüber berichten, wenn es soweit ist.

Im Falle Jürgen Schubert hat sich eine neue Entwicklung ergeben. Auch seine Seiten werden weiter aufgerufen, obwohl er vergangenen Jahres verstorben ist. Es gibt aus Polen neue Indizien. Es stellt sich die Frage, wer sie und wie diese Möglichkeiten genutzt werden können.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Februar 2019

Liebe Russenkinder und Freunde,

die Nachfrage nach unseren Informationen zur Vatersuche hat etwas nachgelassen. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass unsere Arbeit nicht in die Öffentlichkeit gebracht wird. Unsere Arbeit als Teil der Zivilgesellschaft wird weiter ignoriert. 
Die Medien schweigen sich zur Zeit darüber aus. Die Protagonisten, die von ihnen bevorzugt wurden, schwiegen zu diesem Thema ebenfalls, bzw. veröffentlichten Falschmeldungen, die ungeprüft aufgenommen und gemeldet wurden. 
Dazu kommen die ausgesendeten Klischees über uns, die sich nicht verifizieren lassen.
Und so müssen wir mit ansehen, wenn sich jetzt einzelne Russenkinder und deren Angehörige melden, die nach unseren Gesprächen und Mails feststellen, dass sie sich hätten eher auf den Weg machen sollen, nämlich zu den Zeiten, zu denen noch Beteiligte lebten und hätten Namen und andere Auskünfte, die zur Findung der Familie notwendig sind, geben können. Diese Informationen über die Möglichkeiten der Vater- und Familiensuche sind für die Betroffenen eminent wichtig und in solchen Fällen für immer verloren. Niemand machte sie auf diese Möglichkeiten aufmerksam.

Am 14. November 2018 hatten wir den Petitionsausschuss des Bundestages darum gebeten, den MDR aus dem ÖRR herauszulösen und zu privatisieren. Eine Information über den Stand der Dinge haben wir bisher nicht erhalten und deshalb nachgefragt. 

Unsere Arbeit ist humanitär, sie wird von niemanden sonst angeboten oder geleistet. Menschliche Hilfe hat es in D heute sehr schwer.  Wir geben trotzdem nicht auf und werden weiter satzungsgemäß unsere Mission erfüllen, nämlich den Einsatz für die Interessen und die Würde der sowjetischen Besatzungskinder fortführen. Wobei wir viel Aufwand dafür betreiben müssen. Diese Kraft hätten wir besser in unsere direkte Hilfe einsetzen können. 
Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Januar 2019
 
Liebe Russenkinder und Freunde,

der Januar hat eine leichte Verschiebung der Aufrufzahlen gebracht. Normalerweise dominiert das unser „Phänomen Russenkinder“. Dieses Mal waren es unsere „Studienkritik an der Besatzungskinderstudie der Universität Leipzig“ und unsere Monatsinformation Dezember 2018. Obwohl nur in Deutsch vorliegend, wurden sie weltweit abgerufen.

Eigentlich ist es uns gleichgültig, was im Elfenbeinturm dieser Universität passiert, aber in diesem Falle wehren wir uns gegen Entwürdigung und gegen Herabwürdigung unserer Lebensleistungen.

Nachdem uns eine Freundin dankenswerter Weise den aktuellen Stand zur Suche nach dem Vater ins Englische übersetzt hat, wird auch diese Seite stärker frequentiert.
Zu unserer Petition an den Deutschen Bundestag gab es bisher noch keine Reaktion. 

Wir erfahren viel Unterstützung von Betroffenen und Menschen, mit denen wir darüber sprechen. Wir sollen im Kampf um unsere Würde nicht nachlassen.
Zur Zeit ist es ein wenig ruhiger geworden bei den Anfragen. Wir wissen, der Bedarf an Informationen zur Vatersuche ist nicht geringer geworden, sondern die Betroffenen werden nicht darauf aufmerksam gemacht, dass es diese Möglichkeiten gibt. Nicht alle Aktivitäten sind erfolgreich, aber es sind Möglichkeiten, die man nutzen sollte. Deshalb wäre die Information der breiten Öffentlichkeit eine gute Gelegenheit dazu. 

Und so wird es für uns immer unverständlicher, dass der MDR die Lügen über uns und den Lügnern diese Möglichkeit eingeräumt hat und durch Wiederholungen weiter verbreitet, aber uns, die wir die Arbeit für die Russenkinder tun, nicht berücksichtigt. Wobei es um zwei Themen geht, sich bei den Zuschauern dafür zu entschuldigen und über die tatsächlichen Gegebenheiten aufzuklären. Nichts davon geschieht. 
Warum empört uns das? Weil wir verleumdet werden und das noch mit einer Zwangsabgabe bezahlen müssen. 

Das ist ein Aspekt des Zustands der Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland im 21. Jahrhundert.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

 

 

Information Dezember 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

das Jahr ist zu Ende, Zeit, die Ergebnisse der Arbeit dieses Jahres zusammenzufassen.
Als Erstes natürlich haben wir weiteren Russenkindern, Enkeln, Urenkeln, im In- und Ausland Auskünfte und Erfahrungen mitgeteilt, um ihnen bei der Suche nach ihren Angehörigen und Familien zu helfen.

Auf unseren Webseiten wurden diese Informationen wie im vergangenen Jahr über 7 000 Mal aufgerufen. Wir können abrechnen, dass wir unseren Auftrag im Jahr 2018 erfüllt haben.

Wir haben eine Reihe von Freunden und Helfern, Menschen, die es ebenso wie wir als außerordentlich wichtig erachten, Anderen bei der Familienzusammenführung zu helfen. Denen gilt natürlich unser ganz besonderer Dank!

Einen möchten wir nennen – es ist der Direktor des RGVA, des Archivs des russischen Geheimdienstes in Moskau, Herrn Vladimir P. Tarasov. Sein Archiv gibt schon lange zuverlässig Auskunft über unsere Anfragen. Bei dem Gespräch, welches ich im April mit ihm hatte, erläuterte ich ihm die Probleme, die wir mit dem Archiv der Armee in Podolsk haben. Er versprach, sich einmal mit seinem Kollegen in Verbindung zu setzen. Nun erfuhren wir von einer Anfrage an ihn, die er negativ beantwortet hat, die Anfrage nach Podolsk weiterleitete und von dort ebenso eine negative Antwort zurückkam. Wir wissen nicht, ob das eine Zäsur ist, wir sehen, dass er hilft. Es wurde Auskunft erteilt. Das zählt. Deshalb einen ganz besonderen Dank an ihn – einen russischen Archivdirektor!

Wir haben an den Bundestag eine Petition eingereicht, weil der MDR eine Lüge und deren Erfinder mehrfach gesendet hatte und nicht gewillt ist, das zu berichtigen. (Deutscher Bundestag Petitionsausschuss Pet 3-19-04-99999-014164)

In der DDR gab es für fast alles Witze. Einer nannte sich „Die Mecklenburgische Landesverfassung“. Abgewandelt trifft er auch heute noch zu:
Artikel 1 - Alles, was der MDR sendet, ist wahr.
Artikel 2 - Wenn ausnahmsweise einmal nicht die Wahrheit gesendet wurde, tritt automatisch Artikel 1 in Kraft!“

Vom „Spiegel“ konnte man in den letzten Wochen lesen, dass er eine interne Kontrolle hat, die alle Texte auf Richtigkeit prüft. Selbst da gab es Verfehlungen. Beim MDR existiert ein solches Kontrollorgan nicht einmal.

Unser Verein hat indirekt seine Gründung einer Studie der Universität Leipzig zu Besatzungskindern zu verdanken. Diese Studie weist Mängel, Fehler, Unrichtigkeiten auf. Ihre Schlußfolgerung, dass Besatzungskinder mehr psychische Belastungen und Krankheiten aufweisen als die Normalbevölkerung wird nicht nachgewiesen. Das entsprechende Zahlenmaterial ist manipuliert, von den Machern der Studie wurde das ausdrücklich bestätigt. Seit 2015 angesprochen, gab es bis heute keine Erklärung dafür. Weder die Studiendurchführenden Heide Glaesmer und Marie Kaiser, noch deren Rektorin Prof. Beate Schücking hielten das für nötig. Deshalb machten wir uns die Mühe, unsere Kritik einmal
zusammenzufassen. Nachzulesen unter :
https://www.russenkinder.de/index.php/zur-studie-besatzungskinder-der-universitaet-leipzig-von-2015
Wie beschrieben, werden wir auf diese Weise unserer Würde beraubt.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ (Artikel 1(1) des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland)
Wen interessiert das eigentlich noch?

Die Frage des Umgangs mit der deutschen Zivilgesellschaft, die wir in jedem Schreiben ansprachen, spricht Bände. Sie kann ungestraft, ungeniert, ohne etwas fürchten zu müssen, in unserem Lande diskriminiert werden.

Das Wichtigste, für die, die sich nur einen geringen Überblick verschafft haben, besteht für uns darin, in der Öffentlichkeit Russenkinder aufzurufen, sich auf die Suche nach ihren Vätern und deren Familien zu begeben. Die Zeit vergeht, die Möglichkeiten schwinden.

Auch wenn uns die öffentlichen Wege weiter versperrt sind, wir bleiben dabei:
Russenkinder! Sucht Eure Väter! Sucht Eure Familien! Enkel und Urenkel sucht!
Mehr haben wir nicht zu sagen, dabei helfen wir!

Allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

Information November 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

 

in diesem Monat haben wir eine Petition an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages gerichtet. Sie wird in den nächsten Tagen auf der Webseite veröffentlicht.

Kurz gesagt geht es darum, dass der MDR als Teil des ÖRR von uns durch Zwangsabgaben finanziert wird und wir, die Zuschauer, keinerlei Einfluß auf das Programm haben. In unserem konkreten Fall geht es darum, dass durch die Dozentin der Leipziger Universität Dr. Heide Glaesmer im Zusammenhang mit einer von ihr durchgeführten Studie zu Besatzungskindern, die im übrigen sachliche Mängel aufweist, mit sie assistierenden Russenkindern 2015 die Lüge in die Welt gesetzt wurde, dass die englischen, französischen und russischen Archive geschlossen sind, demzufolge keinerlei Auskünfte über die Väter zu erlangen sind. 2018 wurden diese Beteiligten mehrfach im MDR filmisch gezeigt und ihre Entwicklung journalistisch begleitet. Wir machten die Intendantin im Februar 2018 auf die Umstände aufmerksam, wurden abschlägig beschieden, die Möglichkeiten der Russenkinder zur Suche nach ihren Vätern darstellen zu können. Mehr wollten wir eigentlich nicht.

Der MDR selbst hat diese Lüge nunmehr ebenfalls schon zweimal über seine Sender gehen lassen, 2016 und im September (!) 2018. Die Suchen sind schwierig, das wissen wir selbst. Auch ändern sich manchmal die Umstände. Aber der MDR log in besonders infamer Weise, als er klärte, dass die Archive der russischen Geheimdienste geschlossen sind. Genau das ist nicht der Fall.Von dort kommen problemlos zu jeder Anfrage die Antworten. Schon jahrelang.

Weder die Leitung des MDR, noch sein Rundfunkrat, aber ebenso wenig die Ministerpräsidenten Sachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens sind darauf eingegangen und keiner ist bereit, eine Berichtigung vorzunehmen. Der MDR-Rundfunkrat bescheinigt sich selbst, dass der Programmauftrag erfüllt worden sei und demzufolge für ihn die Sache beendet ist. Es ist offensichtlich niemand mehr in der Lage und niemand gewillt, die über den MDR gesendeten Lügen zu berichtigen.

Wir fragten den Programmdirektor der ARD an, selbstverständlich bekamen wir keine Antwort.

Deshalb stellen wir den Antrag, den MDR aus der Zwangsfinanzierung herauszunehmen und zu privatisieren. Wir haben keinen gefunden, der meint, dass Gebührenzahler für die Verbreitung einer Lüge und dem Beharren darauf zur Kasse gebeten werden dürfen.

Das Schändliche und Inhumane daran ist, dass Menschen davon abgehalten werden, sich auf die Suche nach ihren Vätern und ihren Familien zu begeben.

Ebenso haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass wir als Verein Teil der Zivilgesellschaft sind. Uns wurde von vielen bescheinigt, selbst die Bundeskanzlerin ließ so antworten, dass wir einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Aber der MDR und die an diesen Vorgängen Beteiligten dürfen uns ungeniert diskriminieren und mißachten. Befindet sich die deutsche Gesellschaft auf dem Wege von einer Demokratie in eine Autokratie?

Die Unbekümmertheit, mit der diese Benachteiligung erfolgen kann, deutet darauf hin.    O tempora – o mores!

Wir betrachten unsere Aufgabe darin, Russenkindern zu helfen, ihre Familien zu finden. Niemand wird uns davon abhalten. Was wir allerdings zur Kenntnis nehmen müssen, dass uns immer mehr Hemmnisse von unserer eigentlichen Arbeit abhalten. Wir können aber nicht anders, weil die betroffenen Russenkinder dazu aufgerufen und ermuntert werden müssen, sich auf die Suche zu begeben.

Wir sind die Einzigen, die diese humane Arbeit leisten. Es melden sich neben Russenkindern auch Kinder von Zwangsarbeitern, selbst Nachkommen von Wehrmachtsangehörigen, die ihre Verwandten suchen, denen helfen wir im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten selbstverständlich ebenfalls..

Auch unsere Webseite bestätigt uns ebenfalls jeden Monat, wie wichtig unsere Arbeit ist. Die Aufrufzahlen lagen im November wieder um 7 000 aus aller Welt und in sechs Sprachen.

Wir wünschen allen eine fröhliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information Oktober 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Oktober bescherte uns wieder ca. 7 000 Zugriffe auf unsere Webseite. Die meisten verbuchte natürlich unsere Eröffnungsseite, dann die „Suche nach dem Vater“ und unser „Phänomen Russenkinder“. Da beschreiben wir Informationen, die wir im Laufe der Zeit von Russenkindern mitgeteilt  bekommen haben. Es ist ein breites Spektrum.

Unsere Mitgliederversammlung war ein Erfolg. Der Vorstand wurde entlastet, wir führen unsere Arbeit fort.

Zum Thema Treffen von Russenkindern gab es Einmütigkeit, wie eigentlich bisher auch, es am 9. Mai jeden Jahres im Museum in Berlin-Karlshorst durchzuführen. Der nächste Treff ist am 9. 5. 2019 im Deutsch-Russischen Museum.

Unsere wichtigste Aufgabe sehen wir darin, Russenkinder aufzurufen, ihre Väter resp. Familien zu suchen und ihnen die entsprechenden Informationen und Hilfen zur Verfügung zu stellen. Jemand anderes macht das nicht, wir brauchen uns nur die Medienauftritte der letzten Jahre anzusehen. Da wurde im Gegenteil gesagt, dass die russischen Archive geschlossen seien. Auf diese Verleugner wird gehört, wir, die wir es wissen und helfen, werden nicht einmal gefragt. Und so müssen wir konstatieren, dass der MDR diese Lüge weiter sendet. Seit Februar darauf aufmerksam gemacht, weigern sich Intendanz, Rundfunkrat, inzwischen selbst Minister der mitteldeutschen Länder, das zu berichtigen oder berichtigen zu lassen.


In meiner Jugendzeit hatte ich drei Jahre in einer sächsischen Kleinstadt gelebt. Da wußte jeder von jedem fast alles. Man konnte sich ein Bild von den Einwohnern machen. Allerdings war auch zu sehen, dass einige wenige versuchten, das Bild, welches sie abgaben, zu schönen. Jeder weiß schon, was gemeint ist, da wurden die Frauen und Kinder geschlagen, getrunken etc. Und so entwickelten die Betroffenen großen Aufwand anders zu erscheinen als sie waren. Ich fragte mich damals schon, warum sie nicht einfach so waren, wie sie gern erscheinen möchten.

Daran werde ich jetzt 50 Jahre später erinnert, wenn ich die Reaktionen des MDR sehe. Warum berichtet er nicht einfach wahrheitgemäß, sondern hält an dieser Unwahrheit fest? Es wird Aufwand zum Abwimmeln betrieben bis in Ministerstuben,  den man ganz einfach vermeiden könnte.
Für die Lüge und deren Urheber gibt es Sendezeit, für die Realität nicht. Morgen oder übermorgen wird die Seite „Zivilgesellschaftliches“ mit den entsprechenden Materialien aufgefüllt.
Der Grund, warum wir in dieser Frage so hartnäckig bleiben ist einfach. Vermeintlich geschlossene Archive vermitteln den Eindruck, dass man sich nicht auf die Suche nach dem Vater begeben braucht. Es sei im Grunde genommen zwecklos, ist demotivierend.
Ist es nicht, im Gegenteil, russische Archive geben Auskunft, unter Umständen manchmal nicht. Diese Möglichkeiten geben Hoffnung, man kann seine Familie finden. Selbst wenn die Suche negativ verläuft, hat man die Befriedigung, es wenigstens versucht zu haben.

Vielleicht hat jemand in diesem Mediensystem doch noch die Einsicht, dass es viel menschlicher ist, bei Zusammenführungen von Familien zu helfen, als Betroffene davon abzuhalten.  Es wird immer schwieriger, die Spuren verwischen, aber es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen  und den Russenkindern dabei zu helfen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information September 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Monat bescherte uns die Antwort auf unser Schreiben vom Juni an die drei Ministerpräsidenten der Länder, die der MDR mit Funk und Fernsehen abdeckt. Eine Überraschung war es nicht, was da vom Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt Rainer Robra, die Antwort war mit den beiden anderen Regierungen in Sachsen und Thüringen abgestimmt, ankam.

Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher unter unserer Rubrik Zivilgesellschaftliches :
https://www.russenkinder.de/index.php/zivilgesellschftlichess
eingehen.

Vorab nur so viel, dass der MDR nicht nach seiner Satzung arbeitet, wurde anders interpretiert und war somit nicht zu beanstanden. Nunmehr wird der MDR-Rundfunkrat sich damit befassen, dass Archivöffnungsleugner breiten Raum in der Berichterstattung erfuhren und wir abgewimmelt wurden. Ebenso soll die Frage einer Information an die Zuschauer, dass Russenkinder ihre Väter und Familien suchen können, behandelt werden.

Weiter steht im Raum, dass die Lüge von den geschlossenen russischen Archiven, durch vom MDR sorgsam betreute Akteure verbreitet, im MDR wiederum gesendet wurde. 
Warten wir die Ergebnisse der Beratung ab. Selbstverständlich wird darüber  informiert.

Es zeigt sich auch hier, dass das offizielle Deutschland sich Unterstützung für unsere Arbeit versagt. Wir helfen Menschen, die durch besondere Umstände ohne den leiblichen Vater aufwuchsen, ihn und seine Familie zu suchen. Viele andere Helfer von anderen Ethnien erhalten Zustimmung und Unterstützung, nur uns, den Russenkindern, wird sie versagt.

29 Jahre nach Ende der staatlichen Teilung, der Jahrestag wird ja in den nächsten Tagen ausführlich begangen, gibt es sie noch in den Köpfen. Wir schrieben schon einmal über das Beispiel, dass die Frau, die dasselbe für amerikanische Besatzungskinder macht, mit dem Bundesverdienstkreuz am großen Bande durch den Bundespräsidenten geehrt wurde.

Eine ungleiche Behandlung wird fortgesetzt, mag im Grundgesetz stehen was will. Wer wacht eigentlich über seine Einhaltung?

Nichts wird uns von unserer Arbeit abhalten. Sie ist notwendig, sie ist zutiefst menschlich. Das ergibt sich schon allein aus der Anzahl der Aufrufe auf unsere Webseite. Insgesamt 309 Tausend, in diesem Jahr bisher 67 Tausend und in diesem Monat knapp 6 Tausend. Insgesamt haben wir inzwischen ca. 700 Menschen Auskunft gegeben und geholfen. Die Anzahl derjenigen, die unsere Seiten aufsuchen und sich selbst helfen, können wir nicht schätzen. Dazu gab es  insgesamt 24 Tausend Aufrufe, in diesem Jahr bisher fünfeinhalb Tausend, in diesem Monat über 500. Und das aus aller Welt. Anfragen an uns gibt es ebenso aus vielen Ländern.

Bitte nicht vergessen, dass für den 27. 10. 2018 unsere Jahresmitgliederversammlung nach Berlin-Karlshorst, Deutsch-Russisches Museum um 10.30 Uhr einberufen ist. Wir freuen uns über Gäste.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

 

Information August 2018

 Liebe Russenkinder und Freunde,

 der Monat August wurde durch die Anteilnahme am Tode unseres Vereinsmitgliedes und Freundes, eines trotz schwieriger und ungünstiger Entwicklungs- und Lebensumstände sich nicht unterkriegen lassenden und immer freundlichen Menschen, eines Russenkindes, einer von uns, Jürgen Schubert, geprägt. Wir haben ihm eine aktuelle Meldung gewidmet (https://www.russenkinder.de/index.php/aktuelles).

Seine Freunde in Aachen möchten wir erwähnen, insbesondere Thomas Hagen. Er kümmerte sich nicht nur um seine Auftritte in den Medien, er kümmerte sich ebenso um seine Lebensumstände, um die Suche nach Jürgens Vater, um die Gentests und den daraus folgenden intensiven Mailverkehr und die Beiträge auf unserer Webseite.

Es zeigt sich, dass wir menschlich denkende und handelnde, uneigennützige Freunde und Unterstützer haben.

Siehe https://www.russenkinder.de/index.php/unterstuetzer

Das Beispiel Jürgens zeigt aber auch einen anderen Aspekt, auf den wir ebenfalls schon von Anfang an aufmerksam machen. Es geht darum, dass diejenigen Russenkinder, die in schwierigen Umständen lebten und leben, die durch ihre Herkunft bedingt waren, keine oder kaum Unterstützung fanden. Die Väter waren gewöhnlich nicht da, die Schwierigkeiten wurden durch die Familien, die Nachbarn, die Freunde, Arbeitskollegen und die anderen in ihrer Umgebung Beteiligten, ebenso sind hier die beiden Staaten zu nennen, verursacht. Sie haben es nicht geschafft, Frieden zu stiften.

Und deshalb wiederholen wir die Bitte an alle Beteiligten – Die Auslöser von Zwist und Zwietracht liegen viele, viele Jahre zurück. Besinnt Euch! Vergebt, nehmt Vergebung an! Findet zusammen! Geht aufeinander zu! Versucht es!

An Jürgen Schubert konnten wir unsere Solidarität stellvertretend für alle ausüben und beweisen. Wir haben es von Anfang an so gehalten, dass wir für alle Russenkinder arbeiten. Angenommen wurden unsere Angebote von allen, aber nicht von allen kam etwas zurück. Und in diesem Zusammenhang wurden und werden wir immer wieder gefragt, warum wir uns engagieren. Die Antwort ist einfach – wenn wir es nicht tun, tut es keiner. Wir sind die Einzigen, die schon vier Jahre dazu aufrufen und sich dafür einsetzen, dass Russenkinder ihre Väter suchen können und ihnen dabei Hilfe angedeihen lassen. Das kann und darf nicht einfach eingestellt werden.

Ein zweiter Aspekt dabei ist, dass wir aufgefordert werden, uns nicht in die psychisch kranke Ecke stellen zu lassen. Die übergroße Mehrheit unserer Kontakte sagt uns, dass sie keine Psychopathen sind und nicht wollen, dass unter dem Begriff „Russenkinder“ derartiges verstanden wird. Was wir letztendlich an der Studie der Universität Leipzig von 2014 gesehen haben, konnte dieser Nachweis auch nicht geführt werden.

Und selbstverständlich wehren wir uns in diesem Zusammenhang gegen die üblichen Klischees, die aus der Zeit des Kalten Krieges wieder hervor gekramt wurden und werden.

Unsere Kontakte gehen inzwischen auf die 700 zu, mit Russenkindern, ihren Müttern, Enkeln, Verwandten, Bekannten, Freunden und weiteren. Unsere Erkenntnisse veröffentlichen wir unter dem „Phänomen Russenkinder“ - https://www.russenkinder.de/index.php/phaenomen-russenkinder.

Das ist einer unserer am meisten aufgerufenen Artikel bei uns.Auch die frühere Version https://www.russenkinder.de/index.php/archiv wird weiter genutzt. Hier beschreiben wir unsere Erfahrungen, beschreiben die Umstände, die mit unserer Thematik zusammenhängen.

Lange Rede, kurzer Sinn – wir führen unsere Arbeit fort. Sie wird gebraucht. Sie ist human, letztendlich geht es um Familienzusammenführung.

Satzungsgemäß informieren wir darüber, dass für den 27. 10. 2018 unsere Jahresmitgliederversammlung nach Berlin-Karlshorst, Deutsch-Russisches Museum um 10.30 Uhr einberufen wird. Hiermit wird darauf hingewiesen, dass nicht nur Mitglieder des Vereins eingeladen sind, sondern alle an unseren Themen und an unseren Schicksalen Interessierte. Wir freuen uns auf Gäste!

Etwas untergegangen ist, dass im Monat August der 300 000. Aufruf unserer Webseiten erfolgt ist.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Juli ist eigentlich ein Urlaubsmonat mit wenigen Aktivitäten, aber auf die  Webseitenzugriffe hatte das keinen Einfluß. Siehe die Statistik am Ende der Mail.
Eine Rolle dabei spielte eine Sendung des österreichischen Fernsehens https://orf.at/stories/2448096/2447630/am 29. Juli 2018. Unsere Webseite wurde danach förmlich überrannt. Der ORF war menschlicher und klüger eingestellt als der MDR, es wurde auf die Möglichkeiten der Suchen nach den Vätern und deren Familien  verwiesen und unsere Webadresse mit genannt. Selbstverständlich begrüßen wir solche Sendungen, da sie helfen, Besatzungskinder zur Suche nach ihren Vätern und Familien anzuregen.

Insgesamt hat sie aber auch fragwürdige Aussagen gebracht. Am Beispiel der Archivöffnungsverleugnung sah man schon, dass  CHIBOW (von der EU gefördertes Horizon-2020–Forschungsnetzwerk „Children Born of War: Past-Present-Future“ (Marie-Sklodowska-Curie-Maßnahme 642571)) es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. In der Sendung wurde nun behauptet, dass es in Ostdeutschland 1,9 Millionen Vergewaltigungen gegeben hätte.
Das wäre eine Vervierfachung der bisher als seriös geltenden Schätzungen. Ohne Quellenangabe, ohne neue Erkenntnisse.
Selbstverständlich wurden auch nur Angaben über die Rote Armee gemacht. 
Natürlich durfte dieses: „Hingegen galten Eheschließungen zwischen sowjetischen Soldaten und einheimischen Frauen de facto als ausgeschlossen.“ nicht fehlen.  Sie waren möglich und wurden auch geschlossen. Wir hatten Kontakt zu solchen Familien, die uns für unsere Arbeit Erfolg wünschten. 
Und die weiteren üblichen Klischees …
Noch eine Betrachtung zu dieser Forschung. In der Studie der Universität Leipzig von 2015 wird davon gesprochen, dass 10 % der Besatzungskinder unter Depression leiden und weitere Beispiele anderer psychischer Leiden aufgeführt. Solche Russenkinder werden nun überall vorgeführt, im Fernsehen, in der Presse, im Radio etc. 
Über die 90 % normale Besatzungskinder wird beredt  geschwiegen. Wir sind die verschwiegene Mehrheit, um ein gängiges Wort dafür zu verwenden und spielen keine Rolle dabei.
Qui bono? Russenkindern jedenfalls nicht. Diese tendenziösen Meldungen bestätigen und verschärfen im Gegenteil antirussische Tendenzen in der Gesellschaft, also unsere Situation.

Wir hatten den Ministerpräsidenten der drei Bundesländer des MDR wegen der Behandlung unseres Anliegens, nämlich die Informationen darüber zu senden, was Russenkinder unternehmen können, ihre Väter und Familien zu suchen,  geschrieben und warten auf eine Antwort.
Wie wichtig unser Anliegen ist, wurde in den letzten Monaten deutlich. Es meldeten sich Russenkinder, die die Sendung des MDR im Februar zwar gesehen hatten, aber nicht von allein auf die Idee gekommen waren, sich auf diesen Weg zu begeben. Erst durch zufällige Gespräche mit Anderen erfuhren sie von diesen Möglichkeiten. Das ist deshalb so bedauerlich, weil es sicher noch viel mehr Russenkinder gegeben hat, die diese Sendung verfolgten und weiter untätig verharren.

Auf der Webseite wurde der Menupunkt „Suche nach dem Vater“ aktualisiert. Die Suchen nach den Vätern sind langwierig und werden immer schwieriger. Viel Zeit ist vergangen, manche Spuren verwischen. Die Bürokratie tut ein übriges.
Aber wollen wir uns nicht davon abhalten lassen. Einmal deshalb, weil die Familienzusammenführung den Beteiligten Glück beschert, aber selbst nicht aufgeklärte Fälle bringen den Suchenden eine gewisse Befriedigung, es wenigstens versucht zu haben.

Unsere statistische Zusammenfassung vom Juli 2018

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information Juni 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir müssen noch einmal auf die neue Datenschutzverordnung zurückkommen. Wir befinden uns in einem Zwiespalt. Wir haben uns bei verschiedenen Stellen sachkundig gemacht, möchten diese Verordnung einhalten. Auf der anderen Seite hat es doch einige Aufregungen gegeben.

Wir verteilen diese Monatsinformationen schon sehr lange, ca. vier Jahre, es gab im Laufe der Zeit Zu- und Abgänge. Wir hielten uns an den sowieso schon lange geltenden Schutz der persönlichen Daten. Aufforderungen, diese offenzulegen, sind wir nicht gefolgt, hielten Bedrohungen stand. Wir sind nicht zu Facebook oder den anderen Social Media gegangen, da uns der Schutz der Daten sehr am Herzen liegt und wir sie nicht solchen Datenschleudern ausliefern wollten.

Sie sind bei uns sicher, wir schrieben es in unsere Datenschutzerklärung.

Wir haben einen größeren Teil von Russenkindern, deren Angehörige und weitere Personen, die schon etwas älter sind, manche haben nicht einmal einen Computer. Und so stieß es auf großes Unverständnis, dass mit einem Male keine Monatsinformation mehr kam. Die meisten hatten auch nicht verstanden, weshalb sie eine gesonderte Erklärung über den Erhalt geben sollten. Es gab für uns also einen großen zusätzlichen Aufwand für Erklärungen.

Wir informieren über unsere Arbeit und Entwicklungen, die für Russenkinder von Interesse sind. Die Einschränkung führte auch dazu, dass die entsprechende Webseite bedeutend mehr aufgerufen wurde.

Ein weiteres Argument dazu, wir erhielten die Mailadressen ja von den Empfängern selbst und jede Information ist mit der Abmeldemöglichkeit versehen.

Deshalb haben wir uns entschieden, den ursprünglichen Verteilerkreis wieder zu verwenden.

Wir bitten also diejenigen, die diese Informationen nicht mehr erhalten möchten, es uns mitzuteilen. Seien Sie also bitte so nett und geben Sie kurz Bescheid.

An uns werden neben der Hilfe bei der Suche nach den Vätern und Familien von Russenkindern mehr Anfragen gestellt, die sich mit dem Umfeld befassen, also dem Verbleib von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und deutschen Wehrmachtangehörigen. Auch da helfen wir selbstverständlich.

Die Webseiten wurden im Juni 2018 über 7 Tausend Mal aufgerufen. Neben dem „Wegweiser“ besonders unsere Seiten „Suche des Vaters“ in allen Sprachfassungen, das „Phänomen Russenkinder“ in der neuen Fassung, „Zivilgesellschaftliches“ und natürlich unsere Suchmeldungen.

Wir staunen immer wieder, dass das Interesse an unseren Seiten nicht nachläßt.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information Mai 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

wir haben uns bemüht, das neue europäische Datenschutzgesetz rechtzeitig zum 25. Mai 2018 umzusetzen. Für uns als Nichtjuristen war das schwierig, weil die Aussagen zu den einzelnen Paragraphen durch verschiedene Juristen unterschiedlich beurteilt werden. Im Grunde genommen handelt es sich bei uns um zwei Datenzusammenstellungen.

Die 1. betrifft unsere „Einzelnen Schicksale“ und unsere „Suchmeldungen“.

Hier wurden uns von den Teilnehmern die Angaben, Fotos und sonstigen Informationen zugeschickt mit der Bitte, sie auf die Webseiten zu stellen.

Wir haben dazu die Betroffenen noch einmal angeschrieben.

Und 2. geht es um die Zusendung der „Monatlichen Informationen“. Hier baten wir ebenfalls noch einmal um die Bestätigung.

Unsere Kapazitäten sind begrenzt. Wenn es jetzt bei der Einführung zu Fehlern oder Irrtümern kommt, bitten wir um Benachrichtigung. Es kann sich nur darum handeln, dass jemand unsere Informationen nicht mehr möchte, dann gebe er Bescheid. Oder es wurde aus Versehen jemand aus dem Verteiler gelöscht, so kann er sich ebenfalls bei uns melden. Neuaufnahmen sind selbstverständlich immer möglich.

Hat jemand Bemerkungen, Streichungs- oder Änderungsvorschläge zu unserer Datenschutzordnung, so bitten wir ebenfalls um Benachrichtigung. Wie immer kann unsere „Monatliche Meldung“ weitergegeben werden.

Unsere Richtlinie haben wir durch den Berliner Datenschutzbeauftragten prüfen lassen.

Die gesamte Arbeit hat Aufmerksamkeit gefordert, so dass einiges liegen geblieben ist. Wir bitten um Verständnis und werden es schnellstmöglich aufarbeiten.

Die Zugriffe auf unsere Webseiten haben darunter nicht gelitten. Die meisten Zugriffe im Mai verzeichneten neben dem Wegweiser als Eröffnungsseite wir immer die „Suche des Vaters“, „Das Phänomen Russenkinder“, welches ja kürzlich eine neue Fassung erhalten hatte, und unser „Zivilgesellschaftliches“. Von der Anzahl der Zugriffe her gab es keine größere Abweichung, sie liegt wie gewöhnlich bei knapp 6 000. Es gibt also ein unvermindertes Interesse an unseren Seiten und ihren Inhalten. Wir werden die Inhalte weiter ausbauen.

Es gibt neue Erkenntnisse, auf die wir in der nächsten Zeit zurückkommen werden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

--

Anatoly Rothe

Vorsitzender Russenkinder e.V.

Skladanowskystr. 27

13156 Berlin-Niederschönhausen

Tel. +49 30 722 90 721

Mobil +49 173 604 2991

www.russenkinder.de

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

--

(Möchten Sie unsere Mails nicht mehr erhalten, geben Sie eine kurze Nachricht. Ihre persönlichen Angaben – Name und E-Mailadresse – werden zum Monatsende aus unserem Datenbestand gelöscht. Irrtümer bitten wir uns mitzuteilen. Sie werden umgehend entsprechend unserer Datenschutzerklärung berichtigt.

Wer auf unseren Webseiten eine Suchmeldung aufgeben oder sein persönliches Schicksal bringen möchte, gebe seine Informationen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Wie damit verfahren wird, steht auf: https://www.russenkinder.de/index.php/impressum-datenschutzerklaerung

Wer in den Verteiler der „Monatlichen Informationen“ aufgenommen werden möchte, schicke eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Diese Mail kann an Interessierte weitergeleitet werden.)

 

Information April 2018
Liebe Russenkinder und Freunde,

als Erstes möchten wir die vielen neuen Leser unserer monatlichen Informationen begrüßen, Menschen, die sich nach der MDR-Sendung im Februar bei uns gemeldet haben.
Unsere Bemühungen zur Versachlichung der Russenkinderproblematik werden unterstützt. 
Es gab viele Bekundungen, nicht auf die Schiene psychisch Leidender geschoben werden zu wollen. Es gab tragische Schicksale, das soll nicht verschwiegen werden. Es wird heute gewissermaßen allgemein erwartet, dass wir alle davon betroffen sind. Dem ist definitiv nicht so. Es gibt keine belastbaren Beweise dafür. Wir kennen keine wissenschaftlich zu nennende Arbeit, die diesen Nachweis führt.
Wir sind gebeten worden, uns weiter zu bemühen, sachliche Darstellungen zu unterstützen.

Der Monat April erwies sich als ein einigermaßen gewöhnlicher Monat mit knapp 6 Tausend Zugriffen auf unsere Seiten. Außer der noch leicht erhöhten Nachfrage nach unseren Hilfen ist zu verzeichnen, dass die russische und polnische Versionen einen größeren Zulauf hatten.
Nachfragen nach Archiven, Suchmöglichkeiten und Informationen kamen ebenso  vermehrt aus Russland und der Ukraine.
Wir sehen ein höheres Interesse an eigentlich nicht zu unserer Klientel gehörenden Fragenden. Das sind Betroffene des Krieges und deren Nachfahren, die nicht mit der Armee nach Deutschland kamen. Selbstverständlich helfen wir auch da.


Unser geplantes Russenkindertreffen werden wir auf den Herbst/Winter verschieben. Es wird auf jeden Fall stattfinden.

Der Mai bietet uns wieder die Gelegenheit, an unsere Väter und ihre Mission zu erinnern und sie zu feiern. In Berlin findet wie üblich am 8. Mai die Kranzniederlegung am Treptower Ehrenmal ab 10 Uhr statt. Man kann den ganzen Tag Menschen treffen, deren Angehörige im Großen Vaterländischen Krieg kämpften, überlebten, fielen, in Gefangenschaft ermordet wurden oder sonst ein anderes Schicksal erlitten. 

Ab 11 Uhr findet im Deutsch-Russischen Museum das jährliche Museumsfest zum Tag des Sieges statt. Wir trafen uns dort schon. Vielleicht klappt es in diesem Jahr wieder. Alle sind herzlich eingeladen.


Ein leidiges Thema – unsere Arbeit kostet zwar nichts, ist aber nicht umsonst. Wer es ermöglichen kann, uns wohlgesonnen ist und ein paar Euro übrig hat, hier unser Spendenkonto:
Bankverbindung:
Kontoname: Russenkinder
Deutsche Skatbank
IBAN DE29 8306 5408 0004 8500 09
BIC GENODEF1SLR
----------------------------------------------------------------------------
Etwas Bürokratie und IT-Informationen zur Kenntnis, ohne die es nicht geht. Ab 25. Mai treten neue Regeln über den Umgang mit Daten in Kraft. Wir informieren hier.
Bei uns ging es ja von Anfang an immer um vertrauliche Informationen. Deshalb haben wir die Verarbeitung und Weitergabe unserer Mitglieder, Anfragenden und anderen Kontakte immer unter Verschluß gehalten. Das gefiel nicht jedem. Selbst Drohungen hielten wir stand.
Die Verarbeitung erfolgt auf einem Laptop, dessen SSD verschlüsselt ist. Bevor also das Betriebssystem gestartet wird, ist die Eingabe eines Paßwortes erforderlich. Wir arbeiten mit Linux, was ebenfalls eine höhere Sicherheit bietet.
Zugang zu allen Informationen hat der Vorsitzende Anatoly Rothe. Dr. Ingrid Thomas, Vorstandsmitglied, bekommt im Rahmen ihrer Auskunfts- und Übersetzungsarbeit die für sie notwendigen Angaben, um zum Beispiel Anfragen  aus den Ländern der ehemalige Sowjetunion, beantworten zu können.
Anfragen von Journalisten haben wir an alle Russenkinder ohne Einschränkung weitergegeben. Somit erfuhren die Journalisten nur von Einzelnen, wenn ein Russenkind sich selbst meldete.
Wir geben grundsätzlich keine Informationen weiter.
Wir sind natürlich nicht zu Facebook gegangen, weil uns die Verarbeitung der Daten zu undurchsichtig war.
Damit sind wir gut gefahren. Wenn es Vorschläge zur Verbesserung unserer Arbeit gibt, wir greifen sie gern auf.
Das gilt nicht nur für die Informationsverarbeitung, das gilt generell. Ebenso sind unsere Texte auf der Webseite nicht sakrosankt. 

Einen schönen Mai, wer es ermöglichen kann, nehme an den Feiern zum 8. Mai teil.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information März 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

es ist Ostern, eine besinnliche Zeit. Wir sollten die Gelegenheit nutzen einzuhalten, nachzudenken und uns zu besinnen.

Was die Russenkinder anbelangt – beginnen wir mit einem äußerst erfreulichen Anlaß.

Herr Prof. Dr. Dr. Dr. Hermann Maurer von der TU Graz in Österreich gab uns die Gelegenheit, die Erkenntnisse unserer Arbeit auf den Seiten vom Austria-Forum zu veröffentlichen. In Deutschland war eine Publikation zum Thema nicht möglich. Offiziell gibt es bei uns keine Zensur.

Nunmehr haben uns inzwischen um 600 Russenkinder kontaktiert, wir erfahren Umstände ihres Lebens, haben sie verallgemeinert und zusammengestellt. Wer am Thema interessiert ist, kann diese Gelegenheit nutzen.

Und worum wir immer bitten, helft uns, diese Informationen weiter auszubauen!

Wir möchten uns noch einmal bei Herrn Prof. Dr. Maurer ganz herzlich bedanken!

https://austria-forum.org/af/AEIOU/Russenkinder#section-AEIOU_2FRussenkinder-Russenkinder

 

Wir schrieben ja schon davon, dass im Februar eine Sendung über Russenkinder im MDR gesendet wurde. Bis heute reißen die Anrufe und Mails bei uns nicht ab.

Wir schrieben der Intendantin einen Brief und fragten, warum Russenkindern, am Ende wurde ja gesagt, dass es noch Tausende gibt, nicht mitgeteilt wurde, wie sie ihre Väter suchen können. Bei einer Veranstaltung, bei der wir andere Vereine trafen, ergab sich die Diskussion, warum manche Teile der Zivilgesellschaft in Deutschland, und dazu gehört unser Verein ja ebenfalls, ungleich behandelt werden. Daraufhin stellten wir einen weiteren Menupunkt in Netz: „Zivilgesellschaftliches“:

https://www.russenkinder.de/index.php/zivilgesellschftliches

Dort kann man auch die Antwort, die die Intendantin hat erarbeiten lassen, nachlesen.

Daraus wird wieder einmal ersichtlich, wie wichtig solche Gelegenheiten sind, wie die uns von Prof. Maurer zur Verfügung gestellte.

Die Antwort vom MDR zeigt, dass Frau Glaesmer von der Leipziger Universität, die Leiterin einer mehrfach erwähnten Studie, die Zeit der sowjetischen Truppen auf dem Territorium der DDR völlig ausgeblendet hat, wenn sie schreibt, dass unsere Väter über 90 Jahre alt sein müssen. Sie, die DDR-Zeit, existiert einfach nicht für sie. Das jüngste uns bekannte Russenkind ist Jahrgang 1990.

Ostdeutsche sind das ja gewohnt, es gab ihr Leben und ihre Erfahrungen nicht. Westdeutsche und jüngere stromlinienförmig Angepasste sagen uns, wie wir lebten und was war.

Wie will man über Russenkinder seriös wissenschaftlich arbeiten und berichten, wenn man 40 Jahrgänge einfach unter den Tisch fallen läßt und so tut, als würde es sie nicht geben. Und das an einer ostdeutschen (!) Universität.

Wer also wissenschaftlichen Ansprüchen genügen möchte und über sowjetische Besatzungskinder in Deutschland forscht, ist schon genötigt, sich mit der Zeit bis zum Ende der Besatzung im Jahre 1994 zu beschäftigen. In den 49 Jahren der Anwesenheit sowjetischer Truppen auf deutschem Territorium haben sich die Bedingungen entwickelt und sich wesentlich verändert. Und da hat uns, den Russenkinderverein, der über sehr viele Kontakte und Erfahrungen über die gesamte Besatzungszeit verfügt, schon sehr verwundert, dass es nur ganz wenige wissenschaftliche Einrichtungen gibt, an dieser Stelle ist Prof. Silke Satjukow, jetzt Uni Halle, zu nennen, die uns kontaktiert haben. Wir helfen allen.

Es geht uns nicht um die Uni Leipzig, es geht uns um die Forschung zu Russenkindern überhaupt. Wir sind von Anfang an bereit gewesen, unsere Beiträge zu leisten.

Wir geben uns mit einer solchen o.g. Antwort natürlich nicht zufrieden und schrieben den Rundfunkrat des MDR an.

Aber es geht bei diesem Zivilgesellschaftlichem nicht nur um diesen Punkt. Vielleicht sehen Sie sich das einmal an.

Wir denken, dass wir mit mehr Öffentlichkeit besser fahren werden. Jedenfalls hatte unsere Rücksichtnahme, Schriftverkehr und Antworten nicht zu veröffentlichen, nur dazu geführt, dass wir verdrängt, verschwiegen, benachteiligt und diskriminiert wurden. Jetzt kann jeder alles nachlesen und sich sein eigenes Urteil bilden.

Das verschobene Russenkindertreffen in Neustrelitz wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte im Mai nachgeholt. Es war ja unter dem Gesichtspunkt angesetzt worden, die Lebensumstände in einer Garnisonsstadt der sowjetischen Armee zu erleuchten. Die Behandlung des Themas durch den MDR zeigt auch hier, wie wichtig diese Aufklärung ist.

Unsere Webseiten wurde in diesem Monat täglich 260 Mal aufgerufen.

Unserem Freund Jürgen Schubert geht es gesundheitlich nicht so gut. Er ist in ein Hospiz gezogen, wo er gut versorgt wird. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen, dass er gesundheitlich so gestellt wird, dass sein Leben in erträglichem Rahmen verläuft. Und natürlich, dass es nach so viel Mühe gelingt, die Familie seines Vaters zu finden.

Alles Gute Jürgen!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe


 

Information Februar 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

was den Webseitenbesuch anbelangt, startete der Februar etwas schwach. Als die MDR-Sendung am 21. ausgestrahlt wurde, gab es sofort einen bedeutenden Aufschwung.  Wir sind bei 7 000 Aufrufen gelandet.

Wir erhielten ebenso verstärkt Anrufe und Mails von Menschen, die selbst Russenkinder, Mütter oder Nachfahren dieser sind. Es gab die üblichen Fragen, was man tun kann, die Familie des Vaters zu finden. Hier helfen wir, wie wir es schon immer getan haben.

Wir wurden natürlich ebenso gefragt, warum wir, die wir Russenkindern helfen, den Vater und seine Familie zu finden, nicht genannt wurden.

Nun – wir wurden nicht kontaktiert, obwohl die Sendungsbeteiligten uns und unsere Arbeit kennen.

Wir entschlossen uns, der Intendantin des MDR einen Brief zu schreiben.

Des weiteren bemühen wir uns darum, dass das für uns wichtigste Archiv in Russland, nämlich das des Verteidigungsministeriums in Podolsk, wieder zur Auskunftserteilung zurückkehrt.

 

Zum angekündigten Russenkindertreffen:

Es findet am Sonnabend, den 31. 3. 2018 um 14.00 Uhr bei unserem Freund

Joachim Haude Stendlitzstr. 3 in 17235 Neustrelitz statt.

Wir erhoffen uns die Schilderung weiterer Schicksale von Russenkindern und Informationen auf die Frage, wie eine Garnisonstadt mit der Sowjetarmee zusammen gelebt hat.

Wer teilnehmen möchte, gebe bitte kurz Bescheid. Unser Freund Joachim Haude gibt sich große Mühe und wir möchten, dass das Treffen ein Erfolg wird.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

Information Januar 2018

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Monat Januar bescherte uns reichlich Zugriffe auf unsere Webseiten, insgesamt 14.300, das entspricht täglich über 430 Aufrufe, der drittgrößte monatliche Wert seit Bestehen.  Wir hatte von Anfang an auf bestimmte thematische Schwerpunkte orientiert. Im Januar rückten unsere Suchmeldungen in den Vordergrund.
Sie wurden im vergangenen Jahr ausgebaut und so verwundert die Steigerung allein in diesem Monat auf 45 % der gesamten Aufrufe des vergangenen Jahres nicht sonderlich. Besonders legten die englische, deutsche, und polnische Version zu.
Unser Freund Jürgen Schubert, dem wir von ganzem Herzen Erfolg dabei wünschen, ist überdurchschnittlich daran beteiligt.

Nach der Überarbeitung der Angaben zur Suche des Vaters legten auch diese Seiten in den verschiedenen Sprachen zu.

Wie immer – unsere Seiten werden aus vielen Ländern der Welt aufgerufen. Kurz gesagt, das Jahr 2018 begann mit einer weiteren Bestätigung der
Notwendigkeit und der weltweiten Resonanz unserer Webseite.

Es gab eine Anfrage zu einem Problem, welches wir in dieser Form noch nicht hatten. Gesucht wird das Kind eines sowjetischen Kriegsgefangenen, der zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurde und offensichtlich durch eine deutsche Frau geliebt wurde. Wir haben uns informiert und die erste Auskunftsstelle, WAST in Berlin, zu unseren Suchadressen hinzugefügt. Sie stellt die notwendigen Unterlagen zu einem Suchantrag in deutscher und russischer Sprache zur Verfügung. 
Wir werden versuchen herauszubekommen, welche Archive in Russland für die weitere Suche zuständig sind. 
Es gab Millionen sowjetischer Kriegsgefangener, hier können wir dazu beitragen, dass die Suchmöglichkeit nach Informationen über sie in Deutschland bekannter wird. 

Und schließlich noch – für den 31. 3. 2018 um 14 Uhr ist in Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern, ein Russenkindertreffen geplant. Wir möchten erreichen, dass das Leben in der DDR in Garnisonsstädten ausgeleuchtet wird. Wir selbst sind gespannt darauf. Es werden selbstverständlich die
Beteiligten zur Sprache kommen.
Interessierte sind herzlich dazu eingeladen. Der Versammlungsort wird noch bekannt gegeben. Wir bitten um Mitteilung, wer teilnehmen möchte.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Information Dezember 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Jahreswechsel zu 2018 bietet Gelegenheit, unser Tun und seine Wirkung nachzuprüfen.
Im Mai 2014 ging die Webseite ins Netz. Im Herbst 2014 gründeten wir den Verein „Russenkinder“ e.V.

In diesen Tagen wird der viertelmillionste Seitenaufruf auf unserer Webseite erfolgen. Etwas, was wir uns in den kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können. Von Anfang an gaben  wir die Adressen der uns bekannten russischen Archive an, schrieben, was zu einer Anfrage nötig sei und halfen ebenfalls von Anfang an Russenkindern dabei. Natürlich stand ebenso das Bemühen, in die Öffentlichkeit zu gehen, damit wir dazu aufrufen können. 

Zur Arbeit gehört, dass sich Russenkinder an uns wenden können, wenn sie Beratung benötigen. So haben wir inzwischen ca. 500 von ihnen geholfen. Die Schicksale waren zum Teil tragisch, zum Teil hatten sie sich mit den Umständen abgefunden und nun ergab sich durch uns die Möglichkeit, es einfach zu versuchen. Und so konnten wir sehen, dass diese Möglichkeit diese Menschen aktivierte und ihr Selbstbewußtsein stieg.

Etwas Statistik, aus der ersichtlich wird, welche Dynamik unsere Arbeit entwickelt hat. Insgesamt über 50 % mehr Aufrufe als im Vohrjahr. 
Ganz besonders erfreulich ist die Entwicklung der russischen Version. Sie wird weltweit aufgerufen, ebenso können wir sehen, dass sie in vielen Regionen der ehemaligen Sowjetunion verfolgt wird. Das ist inbesondere für unsere Suchen nach Vätern und Familien wichtig.
Die außerordentliche Steigerung in der österreichischen Version ist dadurch entstanden, da  sie erst seit dem 2. Halbjahr 2017 auf der Webseite steht.
Die Suchmeldungen wurden in diesem Jahr erheblich ausgebaut, was sich an den Zahlen ablesen läßt.
Zu unseren einzelnen Schicksalen ist zu sagen, dass wir sie eigentlich erweitern wollten. Wir möchten ein breiteres Spektrum zeigen, als es durch die wenigen öffentlich zugänglichen Schicksale sichtbar wird. Aber es findet sich niemand, der bereit ist, seine Geschichte zu erzählen, trotz der Möglichkeit der Anonymisierung.  Es entsteht der Eindruck, dass diejenigen, die ihr Schicksal öffentlich gemacht haben, einer gewissen Selektion entsprechen. 
Unter „Suche des Vaters“ kann man lesen, was nötig ist, um sich auf den Weg zu machen. Die Seite wird sofort aktualisiert, wenn es neue Erkenntnisse gibt. Jeder Mensch kann diesen Informationen folgen und seine Suche selbstständig durchführen. Wie oben schon geschrieben, geben wir selbstverständlich Hilfe.

Wir werden oft gefragt, welche Informationen wir über diejenigen lesen, die unsere Seiten aufrufen.  Unser Provider stellt uns nur anonymisierte Informationen zur Verfügung. Wir können zum Beispiel sehen, aus welchem Land die Aufrufe erfolgen. Ebenso kann man vielfach die Region sehen. Wir wissen aber nicht, wer es im Einzelnen ist. Jeder kann gefahrlos ohne Identifizierung durch uns unsere Webseite nutzen.

Für das nächste Jahr wünschen wir uns, dass es gelingt, unsere Arbeit in eine breitere Öffentlichkeit zu bringen, damit mehr Russenkinder erreicht werden, um ihnen  verstehen zu geben, dass sie Möglichkeiten haben, ihre Väter und deren Familien zu finden und sie dazu zu motivieren.

Wir bedanken uns bei unseren Spendern, die unsere Arbeit finanziell abgesichert haben. Ebenso bei unseren Helfern, auch denjenigen, die nicht in die Öffentlichkeit möchten, für ihre Arbeit, für ihre Ratschläge und ihren Beistand.


Gleichfalls danken wir dem Deutsch-Russischen Museum in Berlin- Karlshorst, dass wir unsere Jahresversammlungen in seinen Räumen durchführen können.

Allen ein gesundes neues Jahr!

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

Anhang
Statistik der Webseite 2017

 

 

 

Besondere Information Dezember 2017

 

Liebe Russenkinder und Freunde,

eigentlich ist es egal, was andere Besatzungskindervereine und deren sonstige oder wissenschaftliche Umgebungen über Russenkinder und unsere Vereinsarbeit sagen.

Besatzungskindervereine, in einer Organisation mit Namen BOWin europaweit vereint, verweigern uns demokratische Mitbestimmung.

Wenn aber in unser unmittelbares Handeln hinein vorgegangen wird, was unsere Tätigkeit, für die wir keine Entschuldigung brauchen, weil wir Menschen helfen, ihre Väter und Familien zu finden, was wir für ein Menschenrecht ansehen, also die geeignet ist, diese zu stören, müssen wir öffentlich dagegen vorgehen.

Von Anfang an im Jahre 2014 war es unser Anliegen, Russenkinder aufzurufen, ihre Väter zu suchen und ihnen dabei Hilfe angedeihen zu lassen. Wir veröffentlichen seit 2014 die Art, wie man einen Antrag an die russischen Archive formulieren kann, ebenso die entsprechenden Archivadressen, haben inzwischen von Antworten weiterer Archive Kenntnis. Und schließlich helfen wir, wenn ein Russenkind es möchte.

Wir stellen Suchmeldungen auf unsere Webseiten in sechs verschiedenen Sprachen.

In diesem Jahr haben wir schon über 100 000 Aufrufe unserer Webseite, täglich über 300. Die Aufrufe erfolgen weltweit.

Der Schreiber dieser Zeilen fand 1997 das Grab seines Vaters und dessen Familie über das Archiv des Russischen Verteidigungsministeriums in Podolsk. Inzwischen haben wir von vier weiteren Archiven Kenntnis, die ebenfalls Auskünfte über unsere Väter geben.

Und deshalb empört es uns, wenn Beteiligte wider besseren Wissens Lügen und dummes Zeug über diese Archive und unsere Arbeit verbreiten. Oder gar ganz verschweigen, als seien sie die einzigen, die eine solche Arbeit ausführen.

Das Verschweigen solcher Möglichkeiten für Russenkinder, aber noch viel schlimmer, die Leugnung dieser Möglichkeiten, hindert Russenkinder daran, sich auf die Suche nach ihren Vätern zu begeben.

Vor zwei Jahren mußten wir schon einmal eine solche Lüge zurückweisen, die von einer Dozentin der Universität Leipzig in der Zeitung „Die Welt“ verbreitet wurde.

(https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article141995358/Alliierte-Soldaten-zeugten-mehr-als-200-000-Kinder.html)

Weshalb nun diese Information?

Am 23. 10. 2017 brachte der Deutschlandfunk, dem wir übrigens jeden Monat unsere Informationen zuschicken, wieder einmal eine Sendung zum Thema „Besatzungskinder“. Nachzulesen unter:

http://www.deutschlandfunk.de/besatzungskinder-vaeter-gesucht.1773.de.html?dram:article_id=398870

Und dort kann man etwas weiter unten lesen:

Kaum Chancen bei russischen Vätern ...

Wer nach einem russischen Vater sucht hat, kaum eine Chance, so Ute Timmerbrink.“ * Kommafehler im Original

Frau Timmerbink beschäftigt sich mit den amerikanischen Besatzungskindern. Von den russischen hat sie, wie ich einmal kurz in einem Gespräch mit ihr feststellen konnte, nur sehr vage Vorstellungen. Sie weiß um unseren Verein, um unsere Arbeit. Warum sie so über uns und unsere Möglichkeiten herumlügt und unsere Erfolge und Hilfen verschweigt, können wir nicht nachvollziehen.

Die Frau hat das Bundesverdienstkreuz für ihre Arbeit bekommen. Dazu sei ihr gratuliert.

Warum sie sich aber von Anfang an gegen den Verein „Russenkinder e.V.“ gestellt hat und unsere Arbeit verleugnet, das wird sie wohl nur allein wissen.

Wie schon gesagt, das ist uns eigentlich egal, was die Leute so daher reden.


Aber Russenkinder davon abzuhalten, sich auf die Suche nach ihren Vätern und Familien zu begeben, das kann und darf nicht unwidersprochen bleiben.

Wir sind offensichtlich die Einzigen, die die Rechte und Interessen der Russenkinder wahrnehmen.

Die Medien sind den Anderen geöffnet, wir werden verschwiegen, diskriminiert.

Warum? Sind Russenkinder weniger wert als andere Besatzungskinder?

Und warum fragen die Medien nicht einmal nach, sondern verbreiten diese Unwahrheiten?

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information November 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

es gibt etwas Wichtiges zu vermelden, nämlich ein deutsches Russenkind erhielt vom Zentralarchiv des FSB in Moskau Auskunft zu seinem Vater.

Als Erstes möchten wir den Verantwortlichen, die das ermöglichten und daran mitgewirkt haben, danken!

Für die Betroffenen sind diese Auskünfte über ihre Väter und ihre Familien nach so vielen Jahren ein außerordentliches Ereignis. Sie geben Mut, Freude, regen an, die Suche zu forcieren. Wir erleben, dass es ein regelrechtes Aufblühen des Lebensgefühls gibt.

Deshalb ist es so wichtig, dass wir diese Auskünfte bekommen, deshalb danken wir den Verantwortlichen für ihre Arbeit, deshalb geben wir diese Informationen auf unserer Webseite weiter.

Und eben deshalb möchten wir weiter in der Öffentlichkeit alle Russenkinder aufrufen – Sucht Eure Väter, sucht Eure Familien!

Wir hatten im Sommer nach Moskau geschrieben. Zwar ist keine Antwort eingetroffen, aber wir sehen in diesem oben erwähnten Umstand eine Ermutigung. Vielleicht hat sich etwas getan. Von diesem Archiv hatten wir noch nicht vernommen, geschweige denn von einer Auskunft gehört.

So denken wir, dass es jetzt an der Zeit sei, noch einmal das Archiv des Verteidigungsministeriums, ZAMO in Podolsk, das für uns wichtigste, weil ein Großteil unserer Väter in der Armee diente, anzuschreiben.

Wer von dort ein Schreiben mit dem Inhalt erhalten hatte, es sei nicht zuständig, es hätte andere Aufgaben etc., der erneuere einfach seinen Antrag. Neues Datum, unterschreiben und abschicken.

Wir wissen aktuell von zusammen ca. 10 solcher Antworten in Deutschland und Österreich. Wir würden damit keine große Welle auslösen, der Aufwand für die Auskunftserteilung für das Archiv hielte sich in Grenzen.

Wer aus Podolsk eine Antwort erhalten hat, dass der Gesuchte sich nicht im Bestand befindet, sehe sich unsere Webseite an:

https://www.russenkinder.de/index.php/suche-des-vaters

Da stehen inzwischen vier Adressen der anderen Archive, die für den Vater zuständig sein könnten. Der Vater war nicht in der Armee, sondern in einem anderen Dienst.

Und hier gilt ebenfalls, sie nacheinander anzuschreiben. Neue Adresse einsetzen, neues Datum, unterschreiben und den Antrag abschicken.

Ehrlich gesagt, durch die Ereignisse der letzten Monate, Webseitenzusammenbruch und Neuaufbau, habe ich ein wenig den Überblick über die Suchstände verloren.

Wer Hilfe braucht, wer sich noch einmal beraten möchte, kann sich bei mir melden.

Versuchen wir es! Viel Glück dabei!

Ansonsten hat sich das Interesse an unseren Webseiten wieder auf ein normales Maß eingependelt, zwischen 5 und 6 Tausend Zugriffe im Monat.

 

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

 

 

Information Oktober 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

 

wichtigstes Ereignis in diesem Monat für uns war die Jahresversammlung des Vereins Russenkinder e.V.

Siehe Link: https://www.russenkinder.de/index.php/aktuelles

Sie hat gezeigt, dass unsere Arbeit weltweit beachtet wird. Unsere Webseite wird jeden Tag mehr als 300 Mal aufgerufen. Die Besucherzahlen im laufenden Jahr bis Oktober 2017 haben die zum gesamten Jahr 2016 erheblich übertroffen. Siehe Anlage (als PDF-Datei und als JPG-Bild beigelegt)

Einmal ist das Interesse an unseren Informationen wie die

- „Suche nach dem Vater“ - den Adressen der russischen Archive,

- nach unserer Sicht auf die Genese - „Das Phänomen Russenkinder“,

- besonders nach unseren Sprachversionen Österreichisch, Russisch und Englisch

groß. Noch mehr freuen wir uns darüber, dass unsere Suchmeldungen eine enorme Steigerung erfuhren.

Wir könnten wesentlich wirksamer werden, wenn es gelänge, die veralteten Informationen in den Sprachversionen Russisch und Englisch zu aktualisieren. Ansätze, Versprechungen gab es, aber bis jetzt ist nichts daraus geworden.

Wir arbeiten für Menschen, denen wir einen Weg zeigen wollen, wie sie ihre Väter und deren Familien finden können. Eine humanitäre Aufgabe, bei der wir nur von wenigen Personen unterstützt werden.

Denen haben wir in unserer Jahresversammlung ganz besonderen Dank für ihre Arbeit ausgesprochen.

Wer uns helfen möchte, kann sich gern bei uns melden. Schon kleine Texte, zum Beispiel bei den Suchmeldungen, würden eine Bereicherung darstellen.

In Berlin fand ein Treffen von Besatzungskindern statt. Wie üblich wurden wir dabei nicht einmal erwähnt, wie übrigens die französischen Besatzungskinder ebenfalls nicht. Da haben wohl einige den Begriff „Besatzungskinder“ für sich allein usurpiert.

Naja – altes Westdenken läßt sich nicht so einfach ausmerzen, selbst nach 27 Jahren Wiedervereinigung nicht.

Der Tagesspiegel berichtete über das Treffen, ebenfalls natürlich ohne uns zu erwähnen. Trotzdem bescherte uns die Veranstaltung einige Besucher auf unserer Webseite.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information September 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Monat September war durch den Wiederaufbau unserer Webseiten gekennzeichnet. Der Prozeß wurde aufmerksam verfolgt, uns wurden die besten Wünsche für diese zusätzliche Arbeit übermittelt und die Bitte, nicht aufzuhören. Unsere Arbeit ist human, sozial, absolut notwendig, weil kein Anderer sie sonst für Russenkinder erledigt.

Sie hilft, Menschen ihre Väter und deren Familien miteinander bekannt zu machen.

Es war wieder eine Bestärkung, nicht nachzulassen in unserem Wirken. Als Folge dieser Umstände wurden unsere Seiten über 12.000 Mal aus der ganzen Welt aufgerufen, so viel wie noch nie in diesem Jahr.
Der Wiederaufbau brachte natürlich neue Ideen hervor. So haben unsere österreichischen Freunde ihre Suchen ins Russische übersetzt und ins Netz gestellt. Deshalb wollen wir fragen, ob unsere deutschen Suchmeldungen nicht ebenfalls ins Russische übersetzt werden können. Wer eine solche Möglichkeit hat, gibt uns die Übersetzung.
Bei der Betrachtung unserer Leser stellten wir fest, dass unsere Seiten regelmäßig im gesamten  Gebiet der ehemaligen Sowjetunion gelesen werden. Deshalb können sie in Russisch einen größeren Kreis ansprechen.

Wie es so ist, kam dadurch die inhaltliche Arbeit ein wenig zu kurz. Hier werden wir uns in der nächsten Zeit mehr damit beschäftigen. Da sind die Antworten des Militärarchives in Podolsk, die verschiedenen Russenkindern verschiedene Antworten gegeben haben, warum sie seit einiger Zeit keine Anfragen mehr beantworten. Inzwischen haben wir Kenntnis von mindestens vier verschiedenen Varianten.


Der russische Präsident hat uns bisher auf unsere Bitte um Mithilfe nicht geantwortet.


Der Zustand, keine Auskünfte aus dem für uns wichtigsten Archiv, nämlich dem der Armee zu bekommen, wird uns weiter beschäftigen.


Und noch etwas - es geht um unsere Mütter. Wir konnten durch unsere vielseitigen Kontakte feststellen, dass es von Anfang an Mütter gab, die nicht ruhten, um uns, den Russenkindern, ihre Väter zu verifizieren. Das zog sich bis zum Abzug der Sowjetarmee hin. Es gab mutige Frauen, die initiativreich und mit Hartnäckigkeit  sich darum kümmerten. 
Das wurde bisher in der Öffentlichkeit fehlinterpretiert oder gleich ganz verschwiegen. 

Unsere Mütter hatten teilweise schwierige Lebensabschnitte.


Setzen wir ihnen ein Denkmal! Wenn wir es nicht tun, tut es niemand. Alle deutschen Regierungen haben es nicht getan, Rußland hat bisher dazu nichts getan und Kasachstans Präsident Nasarbajew hat sich in seinem bisher einzigen Falle verweigert. Ehren wir unsere Mütter!

Schließlich zur Erinnerung:
Am 21. Oktober um 10.30 Uhr findet unsere Jahresversammlung im Deutsch-Russischen Museum in Berlin-Karlshorst statt. Wir laden unsere Mitglieder ein, ebenso unsere Freunde, Helfer und alle, die sichfür uns und unsere Tätigkeit interessieren.

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

 

Monatsinformation August 2017

 

Liebe Russenkinder und Freunde,

vor ein paar Tagen erlitten wir einen Schlag. Die Webseite war nicht mehr erreichbar und konnte auch nicht wiederhergestellt werden. Sie muß also neu aufgebaut werden. Sie wird ungefähr in der Form mit gleichem bzw. erweiterten Inhalt erstehen. Wenn es in den nächsten Tagen nicht ganz ordentlich darauf zugeht, sehen Sie einfach darüber hinweg.

Für Hinweise auf Unrichtigkeiten, Gestaltungsmängel etc. sind wir dankbar.

Die noch intakte Webseite wurde bis 26. 8. über 6 Tausend Mal aufgerufen.

Das wichtigste Archiv für uns ist das in Podolsk. Es ist das Archiv des Verteidigungsministeriums, also das der Armee. Unsere Väter waren in der überwiegenden Mehrzahl Angehörige der Roten, später Sowjetarmee.

Es hatte seine Auskunftstätigkeit eingeschränkt, weil es den Nachweis haben wollte, dass die Gesuchten unsere Väter sind.

Nun fragen wir ja gerade deshalb nach, um mit deren Informationen herauszubekommen, ob es unsere Väter sind. Eine andere Möglichkeit gibt es für uns nicht.

Wir geben deshalb zur Zeit die Empfehlung, die Anfragen mit einer Meldebescheinigung, die Antragstellers Namen, Geburtstag und -ort und die aktuelle Adresse beinhaltet, zu vervollständigen. Dazu natürlich eine beglaubigte Übersetzung in Russisch. Das gilt für Deutschland, Österreich und Dänemark. Natürlich ebenso für die anderen Länder, in denen die Truppen stationiert waren.

Mehr können wir nicht tun, es ist quasi ein Angebot, die Arbeit zu versachlichen, und hoffen auf ein Einsehen des Archivs.

Die Antwort auf unseren Brief an den Kreml ist noch nicht eingetroffen.

Wir bemühen uns, die Webseite so schnell wie möglich wieder in Gang zu setzen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Juli 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,


der Monat Juli – Ferien- und Urlaubszeit – Erholung und Entspannung.
Nicht für die Webseite – sie wurde wieder vermehrt weltweit aufgerufen (ca. 7 000 Mal). Mit dem Juli sind knapp 60 % des Jahres abgelaufen. Unsere Seiten dagegen wurden inzwischen fast schon so oft wie im vergangenen Jahr angeklickt (96%).
Im Einzelnen zum Vorjahr:
Deutsche Seiten         80%
Österreichische          270%, kamen erst in der zweiten Hälfte des Jahres
Russische                    150%
Englische                     83%
Polnische                    116%
Französische               80 %
Hebräische                  76 %

Davon
Unsere Einzelschicksale            107 %

Die Suche nach dem Vater        72%
unsere Suchmeldungen             81%
Insgesamt verzeichnen
Aufrufe seit Beginn
unsere Seiten etwas mehr als     208 Tausend

Wir haben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen Brief geschrieben, in dem wir ihn bitten zu helfen, dass das Archiv des Verteidigungsministeriums, welches im vergangenen Jahr die Auskünfte zu unseren Vätern für uns nicht mehr erlangbar machte, wieder zur bisherigen Auskunftsweise zurückzukehrt. Das Archiv ist für eine große Anzahl von uns die einzige Möglichkeit, den Vater bzw. seine Familie zu finden.
Über die Antwort wird selbstverständlich informiert.
Die Jahresmitgliederversammlung wird für Sonnabend, den 23. September 10.30 Uhr wieder in das Deutsch-Russische Museum in Berlin Karlshorst einberufen.
Die Einladung ist angehängt.
Mitglieder und selbstverständlich unsere Freunde sind herzlich dazu eingeladen. Außerdem bitten wir darum, dass zu unserer Arbeit Stellung genommen wird.
Wer nicht kommt, den bitten wir um schriftliche Beiträge, sie werden alle verlesen.Turnusmäßig steht die Wahl des Vorstands an. Wer Interesse hat, im Vorstand mitzuarbeiten, melde sich. Bewerbungen werden bis unmittelbar zur Wahl während der Jahresversammlung angenommen.


Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

Information Juni 2017


Liebe Russenkinder und Freunde,

nach den beiden außergewöhnlichen Monaten April und Mai sind die Zugriffe auf unsere Webseite wieder auf ein normales, wenn auch etwas höheres Maß als üblich, nämlich auf 6 300 Klicks gekommen.
Unsere Seiten werden gebraucht, es gibt kein Nachlassen. Wir sind im deutschsprachigen und internationalen Raum die Einzigen, die Informationen und Geschichtsaufklärung zum Thema Russenkinder in diesem Umfang zur Verfügung stellen.
Und das Wichtigste – wir geben Russenkindern Anregungen darüber nachzudenken und es zu versuchen, ihre Väter, respektive deren Familien zu suchen und zu finden.
Letzteren Gedanken haben wir bei den Aufnahmen zu einer Sendung im Rundfunk in den Mittelpunkt gestellt. Wann das gesendet wird, wird mitgeteilt.
Es gab eine Reihe von Veranstaltungen, auf die wir in unseren Terminen aufmerksam machten. Es gab Begegnungen von uns.
Im übrigen sind wir dabei, unsere Bemühungen in Richtung Ausbau unserer Seiten in den Sprachen voranzubringen.

Letztlich noch – das erste Halbjahr ist herum, Kosten sind angefallen, weshalb wir die Bitte äußern, einmal etwas Geld für die Arbeit des Vereins zu spenden.
Die Bankdaten stehen auf der Webseite, hier sind sie noch einmal:
Kontoname: Russenkinder
Deutsche Skatbank
IBAN DE 2983 0654 0800 0485 0009
BIC GENODEF1SLR
Für den September sind wir dabei, unsere Jahresversammlung vorzubereiten. Turnusgemäß steht die Vorstandswahl an. Deshalb bitten wir darum, dass Mitglieder, die sich bereit finden, sich zu melden. Wir haben drei Vorstände in der Satzung.
Die Arbeit ist nach drei Jahren eingelaufen, die Webseite wird gepflegt. Aufgabe der Vorstände wäre zunächst einmal, Vorhaben
vorzuschlagen, zu vorgeschlagenen Stellung zu beziehen und bei Möglichkeit bei der Realisierung zu helfen. Selbstverständlich ist bei unseren Kräften nur das von Bedeutung, was zu realisieren möglich ist.


Überlegt es Euch!Eine schöne Sommerurlaubszeit allen!

Herzlichen Gruß
Anatoly Rothe

Information Mai 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

der Monat Mai bescherte uns wieder einmal eine überdurchschnittliche Anzahl von Webseitenbetrachtungen – knapp 14 500, was einem täglichen Zugriff von ca. 465 Klicks bedeutet.

Die drei am meisten aufgerufenen Seiten sind „Rechtliches“, „Video“ und das schon lange favorisierte „Phänomen Russenkinder“.

Wir schließen daraus, dass der Bedarf an Informationen über die Russenkinder groß ist. Einsprüche haben wir bisher nicht erhalten.

Unsere Informationen bekommen wir im Kontakt von ebenjenen. Wir werden angefragt, was man tun kann. Ebenso fragen wir nach den Schicksalen der Einzelnen. Und da sind uns diese Klischees wie - Vater von der Militärpolizei abgeholt und nach Sibirien geschafft – es gibt noch weitere, noch nicht einmal nachweislich begegnet. Wer seinen Vater gefunden hat, erzählt uns andere Geschichten.

Wir wollten von Anfang an zur Versachlichung unseres Themas beitragen, was offensichtlich gelingt. Wir überlegen, was noch in dieser Hinsicht getan werden könnte. Vielleicht hat jemand Vorschläge dazu.

Am Dienstag, den 27. Juni 2017 um 19.00 Uhr gibt im Konzerthaus Berlin das Orchester der Russisch-Deutschen MusikAkademie mit Valery Gergiev ein Konzert.

Das ist eine gute Gelegenheit, sich zu treffen. Orchester, Dirigent und Programm sind wie für uns gemacht. Es gibt Beethovens Violinenkonzert und Pjotr Tschaikowskys 5. Sinfonie.

Beethoven wurde in Bonn geboren, sein Hauptschaffen entstand in Wien. Also ein österreichischer Bezug ist ebenfalls dabei enthalten. Mit dem Einmarsch der Roten Armee in Deutschland, wir schreiben es ja im Phänomen Russenkind, kam auch die russische und sowjetische Kunst und Kultur nach Deutschland. Hier von Tschaikowsky vertreten. Und mit Valery Gergiev steht ein bedeutender russischer Dirigent unserer Zeit am Pult.

Also überlegt es Euch, an diesem Konzert teilzunehmen. Die Anhaltspunkte sind gegeben. Es wird für jeden eine Bereicherung. Karten kann man telefonisch oder über das Internet kaufen.

Es kommt der 22. Juni, der 76. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion. Mit dem Besuch des Konzerts wollen wir ebenfalls daran denken.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information April 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

unsere Webseite wurde im April mehr als 17 800 Mal aufgerufen. Das entspricht fast 600 Mal täglich. Das sind dreimal so viel wie sonst üblich. Nanu – Zweifel. IT-Systemfehler?

Zunächst wurde das Betriebssystem überprüft. Als nächstes der Administrationsbereich der Webseite. Alles in Ordnung, auf dem aktuellen Stand. Anfrage bei Strato, auf dessen Servern unsere Seite liegt. Ebenfalls alles in Ordnung. Bestätigung - unsere Seiten werden tatsächlich so häufig aus vielen verschiedenen Ländern der Welt aufgerufen.

Es ist Realität – kein Irrtum. Es zeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist.

Überdurchschnittlich betrifft es die deutschen, russischen, englischen und österreichischen Seiten. Für unsere Freunde in Wien freut uns das besonders, sind sie doch ebenfalls sehr aktiv bei der Suche nach ihren Wurzeln. Besonders ist Eleonore Dupuis hervorzuheben, die sich sehr engagiert bei der Suche nach Vätern von Russenkindern einsetzt und dabei Erfolge vorweisen kann. Der Wermutstropfen – ihren eigenen hat sie noch nicht gefunden.

Gerade kam die Information, dass Eleonore eine Einladung nach Moskau zum 9. Mai erhielt. https://www.russenkinder.de/index.php/de-at/aktuelles-aus-oesterreich

Wir gratulieren!

Bei den deutschen Seiten sind „Das Phänomen Russenkinder“, „Splitter“, „Video“ und „Rechtliches“, was allerdings erst noch weiter ausgebaut wird, die am meisten aufgerufenen.

Weiter ist zu konstatieren, dass in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion aus vielen Regionen die Webseite besucht wird. Das Interesse wird größer.

Zur wichtigsten Frage für uns, wie die russischen Archive weiter arbeiten, gibt es neue Erkenntnisse. Das Archiv in Moskau, das RGVA, arbeitet zuverlässig wie immer.

Die Seite mit den Angaben wie und wo man seinen Vater suchen kann:

https://www.russenkinder.de/index.php/de-de/vatersuche

wurde aktualisiert, die Informationen können verwendet werden.

Wer also auf der Suche ist und abschlägigen Bescheid erhielt, neu versuchen.

Unsere Freundin Renate Brown vermeldet eine großartige Neuigkeit. Wir hatten ihr geholfen, die Anfrage an die russischen Archive zu stellen. Nun meldeten sich offensichtlich Nachfahren ihres Vaters. Gratulation! Wir alle hoffen auf Bestätigung.

Viele nehmen an Renates Schicksal Anteil. Und wir möchten diese Gelegenheit zum Aufruf nutzen:

Sucht Eure Väter und deren Familien! Ihr habt nichts zu verlieren! Euch öffnet sich eine neue Welt! Denkt an Eure Kinder und Enkel! Auch sie möchten eines Tages wissen, wie ihre Wurzeln verliefen.

Das sind erst einmal großartige Nachrichten. Perfekt wird es, wenn das Armeearchiv in Podolsk ebenfalls wieder zu seiner gewohnten Auskunft übergeht.

In Berlin findet wie jedes Jahr am 8. Mai um 10 Uhr am Ehrenmal in Treptow die Kranzniederlegung für die gefallenen sowjetischen Soldaten statt.

Und das Deutsch-Russische Museum veranstaltet ab 11 Uhr ebenfalls wieder sein Museumsfest: https://www.russenkinder.de/index.php/de-de/termine

Eine gute Gelegenheit, sich zu diesen Anlässen zu treffen.

 

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information März 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

uns erreichten wieder einige Anfragen, wie man seinen Vater suchen kann. Zur Zeit gibt es die Empfehlung, an das RGVA in Moskau zu schreiben.

Warten wir es ab, wie sich die Auskunftssituation entwickeln wird.

Wir selbst bemühen uns durch weitere Aktivitäten, unser Anliegen kompetenten Leuten und Positionen zu erklären, damit sie uns helfen, das Archiv in Podolsk zur Auskunftserteilung zu bewegen.

Die Frage der mißbräuchlichen Nutzung unserer @russenkinder.de Adresse wurde durch unseren Provider dahingegen beantwortet, dass er alles dafür tut, derartiges zu verhindern. Wir selbst haben unseren Schutz verstärkt, womit wir hoffentlich vor weiteren solchen Angriffen gefeit sind.

Noch etwas zu unserem Verständnis. Unser Verein und unsere Webseite sind nicht nur für Russenkinder da, die ihre Väter suchen oder anderen Rat, Hilfe und Unterstützung benötigen. Wir arbeiten seit über zwei Jahren sehr erfolgreich und haben eine Reihe von Erfahrungen gesammelt.

Wir sahen es von Anfang an als zweckmäßig an, zu allen Aspekten unseres Daseins Stellung zu nehmen. Unser Bild in der Öffentlichkeit wurde durch einige wenige, die sich in den Medien offenbart haben, bestimmt. Hier ist ein einseitiges Bild entstanden, das mit der Realität der Russenkinder, die wir kennenlernen, es sind jetzt etwa 400, nicht übereinstimmt. Deshalb erlauben wir uns, unsere Meinung zu sagen.

Unsere inzwischen erreichte inhaltliche Akzeptanz, die weiterhin hohe Frequentierung unserer Webseiten zeigen, dass unsere Position gefestigt ist. Und wer etwas über das Thema Russenkinder sagt, ohne uns, die wir täglich daran arbeiten, zu berücksichtigen, ist inhaltlich nicht auf dem aktuellen Stand.

Wir haben uns von Anfang an bereit erklärt, unseren Beitrag zu allen Aspekten des Russenkinderdaseins zu leisten. Und das kann, wer will, an unseren Webseiten nachvollziehen.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Information Februar 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

die wichtigste Frage für uns, die Einstellung der Auskünfte durch das Militärarchiv in Podolsk hat eine neue Wendung bekommen. Rekapitulieren wir - bis Anfang 2015 wurden unsere Anfragen beantwortet. Je nach Lage der Dinge, positiv mit den Angaben zum Vater oder negativ, weil nicht im Verzeichnis. Danach gab es keine Auskünfte mehr.

Das Archiv in Moskau RGVA erteilte im Mai 2015 eine Auskunft. Wir wissen nichts über die augenblickliche Situation, erwarten bald Aufklärung.

Nun gab es dieser Tage aus Podolsk zwar wieder einen abschlägigen Bescheid, aber mit der hoffnungsvollen Bemerkung, dass das „zur Zeit nicht erfolgt“, also könnte es ein Hinweis sein, dass wir wieder Hoffnung schöpfen können.

Die vermehrten Anfragen an uns in Bezug auf Informationen haben uns bewogen, die Eröffnung unserer Webseite zu ändern. Jetzt erscheint ein Überblick: „Wo finde ich was – Wegweiser“.

Die Nutzung unserer Seiten ist seit zwei Monaten etwas rückläufig. Sie werden jetzt um 4 500 bis 5 500 Mal im Monat aufgerufen. Anfang März erwarten wir den 150 000 Aufruf. Interessant ist, dass neben der Eröffnungsseite als der am meisten aufgerufenen Seite „Das Phänomen Russenkinder“, die Vereinsseite und das Impressum folgen.

Uns lagen von Anfang an neben den Angaben zur Vatersuche gerade diese Erklärungen, die im „Phänomen“ nachzulesen sind, am Herzen und wir sehen, wie sie angenommen werden. Sachliche Kritik dazu gab es bisher nicht.

Eine weitere Besonderheit ist, und das sehen wir ein wenig zwiespältig, dass nur wenige bereit sind, ihre Schicksale zu schildern. Alle Kontakte, die wir haben, werden danach gefragt, aber am Ende wurden es nicht mehr. Es besteht die Möglichkeit, Namen, Orte, und Geschehnisse zu modifizieren, zu verfremden, es wird nicht.

Zwiespältig sehen wir das deshalb, wir schrieben ja schon im Dezember 2016 darüber, dass in der Öffentlichkeit das Bild der Russenkinder nur durch ganz wenige Schicksale im Vergleich zur geschätzten Gesamtzahl 100 000 bis 400 000 beschrieben wird. Wir wissen aber, dass das Leben ein viel breiteres Spektrum hat.

Natürlich wissen die Journalisten und wir, dass es ein gewisses Mißtrauen gegenüber den Medien gibt. Unsere Erfahrungen besagen, dass unser Anliegen bis auf eine einzige Ausnahme von den Medien, den beteiligten Journalisten, auf sehr einfühlsame Weise aufgenommen undveröffentlicht wurde. So sehen wir keinen Grund, diese Möglichkeit nicht zu nutzen.

Ein zweiter Aspekt dazu – bei Anfragen nach Schicksalen geben wir schon am Telephon den Hinweis, sich doch einmal diese auf der Webseite anzusehen. Und so sind sie schon mehr als 24 000 Mal aufgerufen worden.

Im Deutschen die beiden am meisten aufgerufenen jeweils über 3 000 Mal, die anderen ebenso jeweils über 1 000 Mal. Selbst Reinhards Geschichte, die erst ein Jahr später bei uns erschien, hat diese Anzahl erreicht.

Auch die beiden russischen Übersetzungen haben über 1 000 Aufrufe. Eine besondere Situation liegt bei unserem Jürgen Schubert vor. Da er seine Suchen auch in anderen Sprachen veröffentlicht hat, sind die Aufrufe zu ihm inzwischen auf über 11 000 angewachsen. Er und sein Freund Thomas Hagen geben sich alle Mühe, dass Jürgens Vater gefunden wird. Wir helfen selbstverständlich und wünschen von ganzem Herzen dabei Erfolg.

Wir würden gut daran tun, ein paar mehr Schicksale auf die Webseite zu bringen. Überlegt es Euch! Wir kennen viele, bringt Eure Geschichten.

Wir helfen bei der Gestaltung, der Formulierung und was sonst noch so gemacht werden könnte. Wichtig für unser Ansehen ist es auch deshalb, weil wir Menschen wie alle anderen sind. Das müssen wir zeigen. Es gibt ja zum Beispiel diese Studie der Uni Leipzig aus 2014, in der, darüber schrieben wir ja ebenfalls schon, wir als besonders psychisch anfällig dargestellt werden. Nachfragen wurden abgebügelt, die statistische Grundlage dafür ist mehr als fragwürdig.

Wir formulieren diesen Appell auch aus dem Grund, wir möchten Öffentlichkeit, damit Russenkinder, die sich noch nicht über ihre Situation klar geworden sind, sich der Aufklärung ihres Schicksals zuwenden.

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe

 

Monatsinformation Januar 2017

Liebe Russenkinder und Freunde,

über die Einstellung der Auskünfte des Militärarchivs in Podolsk für unsere Anfragen haben wir informiert. Darauf gab es eine große Resonanz. Wir haben uns sehr darüber gefreut, zeigt es doch, dass wir in unserer Arbeit richtig liegen. Vom einfachen Dank, worüber wir uns ebenso freuen, bis zu ausführlicheren Mails, in denen wir ermutigt und aufgefordert werden, sie fortzuführen.

Die westliche Welt bescheinigt des Öfteren Russland einen einseitigen Umgang mit Zivilgesellschaften. Wir als Russenkinderverein sind Teil der Zivilgesellschaft und haben es aus der Antwort vom Verteidigungsministerium, ebenso aus dem Anschreiben der russischen Botschaft in Berlin zur Weiterleitung an uns, nun selbst erfahren müssen, wir werden als Verein nicht wahrgenommen.

Aber auch die Deutschen haben ihre Probleme mit uns. Siehe „Wichtige 1. Mitteilung Januar 2017“. Dazu noch - wissenschaftliche Einrichtungen in Westdeutschland ignorieren uns ebenso wie die internationale Vereinigung der Kriegskindervereine BOWin. Und das betrifft nicht nur uns, sondern unseren Partnerverein „Österreich findet Euch“ in Wien ebenfalls. Da existieren Defizite im wissenschaftlichen, menschlichen und demokratischen Denken und Handeln.

Das neue Jahr brachte uns zwei Anfragen, einmal vom RBB Berlin, der in eine Geschichtssendung Russenkinder aus der Region einbringen möchte. Die zweite kam aus London für eine Bachelorarbeit. Bitte denkt über eine Teilnahme nach! Es wurde gesondert informiert.

Wir möchten einmal unser Vorgehen bei solchen Anfragen schildern. Aber zunächst möchten wir denjenigen danken, die unsere Arbeit würdigen, die uns helfen, unser Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen und uns in solchen Fällen weiterempfehlen. Herzlichen Dank dafür!

Wir leben im 21. Jahrhundert. Wenn heute jemand eine Frage zu Russenkindern hat, schreibt er das Wort in seine Suchmaschine und bekommt die entsprechenden Webseiten aufgelistet. An erster Stelle stehen gewöhnlich wir – www.russenkinder.de. Selbstverständlich werden die folgenden Webseiten ebenfalls zur Kenntnis genommen. Und wenn nun eine Kontaktaufnahme erfolgt, erzählen wir über unsere Arbeit, über die Inhalte auf der Webseite und was sonst noch so interessiert. Wir erzählen, dass Anfragen nach Schicksalen in eine große Runde gegeben werden. An die Distelblüten ebenfalls? Selbstverständlich. Das sind Russenkinder. Auf unserer Vereinsseite schreiben wir, was ebenfalls inunserer Satzung verankert ist, dass wir für alle Russenkinder da sind.

Und wie arbeiten Sie zusammen? Das ist eine Einbahnstraße. Wir bekommen von denen keinerlei Informationen.

Wir sprechen die obigen zwei Punkte deshalb einmal an, weil diese Fragen immer wieder gestellt werden. Vielleicht denken die Verantwortlichen einmal darüber nach.

 

Herzlichen Gruß

Anatoly Rothe